Daraus ergab sich in den letzten Jahren bereits eine punktuelle und projekthafte Zusammenarbeit, die außerordentlich fruchtbar war. Beispielsweise gibt es eine Kooperation der Immobiliengesellschaften beider Häuser, es wurden gemeinsam Benchmarking-Prozesse erarbeitet und es werden Synergieeffekte bei der Durchführung von Mitarbeiterschulungen erzielt. Beide Banken sind solide aufgestellt, erzielen sehr gute betriebswirtschaftliche Ergebnisse und haben überdurchschnittliche Vermögensstrukturen. Damit sind sie in einer starken strategischen Ausgangslage, um gemeinsam und aktiv die Zukunft der Institute zu gestalten.
Partnerschaft zum Wohle der Kunden und der Region
Das übergeordnete Ziel besteht darin, in Zeiten des Wandels in der Bankenbranche die dezentralen Strukturen, die wirtschaftliche Stärke und die Qualität der angebotenen Finanzdienstleistungen zu bewahren und darüber hinaus einen Mehrwert für Kunden, Mitglieder, Mitarbeiter und die Region zu schaffen. Unter anderem versetzt die vorgesehene Bündelung der Kräfte die gemeinsame Bank in die Lage, die Zuverlässigkeit und die Geschwindigkeit, mit der Leistungen für die Kunden erbracht werden, noch zu steigern und auch in einem anspruchsvollen Umfeld langfristig marktgerechte Konditionen anzubieten.
„Wir sind davon überzeugt, dass die Frankfurter Volksbank der ideale Partner für ein nachhaltiges Wachstum ist, weil wir unser Geschäft bereits jetzt an denselben Werten ausrichten und eine gemeinsame Vision verfolgen. Unsere regionale Verankerung und insbesondere die Nähe zu den Kunden werden nach der Verschmelzung unverändert fortbestehen“, beschreibt Michael Mengler den Zusammenschluss aus Sicht der Vereinigten Volksbank Maingau. Insbesondere bleibt die traditionsreiche und renommierte Marke „Echt. Stark. Meine VVB“ erhalten, die die Nähe zu den Kunden widerspiegelt.
Klare strategische Positionierung, um Herausforderungen gestärkt zu begegnen
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht bietet die Kooperation die Möglichkeit, frühzeitig und vorausschauend die Grundlagen zu schaffen, um auf sich verändernde Rahmenbedingungen im Bankensektor angemessen zu reagieren. Das wirtschaftliche Umfeld in der Region ist geprägt von intensivem Wettbewerb und zunehmender Konkurrenz nicht nur unter den Präsenzbanken, sondern auch durch sogenannte „Non- und Near-Banks“ sowie neu in den Markt eintretende Fintechs. Zusätzlich wird eine nachhaltige Erholung des Zinsniveaus in absehbarer Zeit nicht erwartet. Dies, sowie auch die steigenden Kosten zur Umsetzung regulatorischer Anforderungen, wirkt sich erkennbar auf die Ertragslage der Banken aus. Auch der fortschreitende Wandel im Zuge der Digitalisierung fordert von den Banken entschlossenes Handeln und nicht zuletzt auch erhebliche Investitionen, um die sich ergebenden Chancen nutzen zu können.
„Das aktuelle Umfeld verlangt eine klare strategische Positionierung, die zum einen höchste Qualität der Leistungen in den Mittelpunkt stellt und zum anderen eine noch effizientere Nutzung von Ressourcen und Optimierung von Prozessen vorantreibt“, beschreiben Michael Mengler und die Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank Eva Wunsch-Weber die Strategie. „Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit der Vereinigten Volksbank Maingau, weil wir die gleiche Geschäftsphilosophie teilen und uns gleichzeitig in unseren Kompetenzen und Fähigkeiten gut ergänzen. Zusammen können wir die Herausforderungen in der Bankenbranche gestärkt meistern, um auch in Zukunft mit dem genossenschaftlichen Geschäftsmodell erfolgreich zu sein und im Interesse der Kunden die Anforderungen an höchste Qualität weiterhin zu erfüllen.“
Schaffung neuer Möglichkeiten durch Bündelung der Kräfte
Das Geschäftsgebiet der Vereinigten Volksbank Maingau wird als eigenständiger Regionalmarkt nach Außen unverändert in Erscheinung treten. „Genauso wie die regionale Ausrichtung der Vereinigten Volksbank Maingau wird auch die Präsenz der Vorstandsmitglieder vor Ort erhalten bleiben. Vertraglich vereinbart ist, dass eine qualifizierte Beratung für die Kunden innerhalb von zehn Fahrminuten zugänglich sein wird“, bekräftigt Michael Mengler.
Nach erfolgter Verschmelzung wird die Sicherheit der Arbeitsplätze aller Mitarbeiter für fünf Jahre garantiert. Den Kunden stehen damit auch in Zukunft ihre vertrauten Ansprechpartner für eine fachkundige Beratung und Betreuung zur Seite. Gleichzeitig sollen auch die Arbeitsplätze an den verschiedenen Standorten der Vereinigten Volksbank Maingau und damit das Steueraufkommen, das den jeweiligen Kommunen zugutekommt, erhalten bleiben.
Die Vorstände der Vereinigten Volksbank Maingau, Michael Mengler (55), Sven Blatter (44) und Manfred Resch (60) sollen mit Wirksamwerden einer Verschmelzung, vorbehaltlich der Zustimmung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Mitglieder des Vorstands der Frankfurter Volksbank werden.
Eva Wunsch-Weber führt dazu aus: „Meine Vorstandskollegen und ich freuen uns, dass wir zu unserem Gremium drei neue Kollegen hinzugewinnen werden, um die Zukunft gemeinsam erfolgreich gestalten zu können. Alle drei verfügen über profunde Kenntnisse des Marktes und pflegen langjährige Beziehungen zu Mitgliedern und Kunden. Sie werden auch weiterhin einen Dienstsitz in Obertshausen behalten, um die Nähe vor Ort aufrechtzuerhalten. Um solch eine bedeutende Fusion zum Erfolg führen zu können, stellt die Integration eine große Herausforderung dar. Daher liegt es nur auf der Hand, dass ich mit dem langjährigen Vorstandssprecher Michael Mengler, der die Vereinigte Volksbank Maingau bzw. ihre Vorgängerinstitute seit fast 40 Jahre kennt, einen Tandempartner gewinnen konnte mit dem als Co-Vorstandsvorsitzenden diese Integration zum Erfolg geführt werden kann.“
Regionale Spendentätigkeiten und Sponsoring-Projekte sowie regionale Veranstaltungen in den Bereichen Sport, Jugendförderung, Kultur, Karitatives und Soziales im Geschäftsgebiet der Vereinigten Volksbank Maingau werden auch nach dem Zusammenschluss fortgeführt. Es wird zur Förderung dieser Region ein Budget von mindestens 250.000 Euro jährlich bereitgestellt werden, über dessen Verwendung die Verantwortungsträger aus der Region auch in Zukunft eigenverantwortlich entscheiden werden.
Optimistischer Blick auf künftige Zusammenarbeit
In Anbetracht der getroffenen Vereinbarungen sind Michael Mengler und Eva Wunsch-Weber sich sicher, den Grundstein für eine starke Partnerschaft im Interesse der Kunden, Mitglieder und Mitarbeiter gelegt zu haben. Mit einem Zusammenschluss wird eine strategische Entscheidung getroffen, die die Leistungsfähigkeit nachhaltig sicherstellt, wobei die Nähe zu Mitgliedern und Kunden sowie die höchstmögliche Qualität der Beratung und die stetige Weiterentwicklung der Angebote weiterhin im Vordergrund stehen. Es zeigt sich, dass große Volksbanken sich im aktuellen Umfeld besser positionieren können. Deshalb ist ein Zusammenschluss die richtige Entscheidung für die Region und nicht zuletzt auch für die Kunden, Mitglieder und Mitarbeiter.
Hintergrund: Die Vereinigte Volksbank Maingau verzeichnete zum Jahresende 2016 eine Bilanzsumme von rund 1,92 Mrd. Euro. Ihr Geschäftsgebiet erstreckt sich mit 33 Filialen und 11 SB-Stellen von Dieburg über Babenhausen, Rodgau, Seligenstadt, Obertshausen und Offenbach bis nach Mühlheim am Main. Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Bedürfnisse von fast 52.000 Mitgliedern und rund 91.500 Kunden. Ihr zukünftiger Partner, die Frankfurter Volksbank, erreichte zum gleichen Zeitpunkt eine Bilanzsumme von 9,2 Mrd. Euro bei über 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Bank betreut mit insgesamt 82 Filialen und 39 SB-Stellen mehr als 500.000 Kunden im Rhein-Main-Gebiet. Mit mehr als 200.000 Mitgliedern ist sie Deutschlands mitgliederstärkste Volksbank. Die gemeinsame Bilanzsumme würde sich bei einem sofortigen Zusammenschluss auf etwa 11,1 Mrd. Euro belaufen.
(Text/Foto: vvb / vof)
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