Aufgrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen in den vergangenen Jahren wurde der vorliegende Rahmenplan konkretisiert und verbessert. Stefan Werrer schilderte die Änderungen in den verschiedenen Quartieren, die allerdings eine Momentaufnahme darstellen. Das Kreativquartier, der historische Teil der ehemaligen Kaserne, soll nun bevorzugt entwickelt werden, um einen weiteren Verfall der Gebäude zu stoppen. Die Attraktivität des Angebotes wird dadurch erhöht, dass den späteren Nutzern ermöglicht wird, in diesem Bereich zu wohnen und zu arbeiten – insbesondere für Freiberufler ein wichtiges Detail.
Im Gewerbequartier (südlicher Bereich des Areals), soll der Rückbau der jetzigen Flächen flexibler gestaltet werden. „Das könnte ein wirtschaftlicher Vorteil gegenüber der grünen Wiese sein und den Unternehmen als Park- oder Nutzfläche dienen“, informierte Bürgermeister Joachim Knoke. Der gewerblich nutzbare Bereich soll sich um rund 20.000qm erhöhen, allerdings sind hier auch Kfz-Stellplatzanlagen berücksichtigt, die für den denkmalgeschützten Bereich zur Verfügung gestellt werden, um den historischen Teil nicht mit Parkplätzen zu überfrachten.
Die Veränderungen im Wohnquartier sollen hauptsächlich jungen Familien zu gute kommen. Um diesen den Erwerb für Wohneigentum zu erleichtern, werden die Baugrundstücke nun etwas kleiner gehalten. Einige bestehende Wohnblöcke sollen umfangreich saniert und mit einem Balkon versehen werden, mit diesen Maßnahmen will man der gestiegenen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gerecht werden. Insgesamt erhöht sich die Fläche für Wohn- und Mischgebietsnutzung um ca. 10%. „Mit dieser Anpassung wird es auch möglich, die vom Regionalplan Südhessen vorgegebene Ausnutzung zu erreichen.“, informierte Stadtplaner Stefan Werrer.
Darüber hinaus wurden Flächen auf dem Gelände ins Auge gefasst, die für den Gemeinbedarf von Interesse sein könnten. Dies betrifft Grundstücke für den Bauhof (im Gewerbequartier), die bestehende Sporthalle, eine mögliche Kindertagesstätte (ehemalige Schule) und eine Versammlungshalle für den neuen Stadtteil (ehemalige Kirche). Für die jeweiligen Gebäude wird nun die Machbarkeit überprüft, in der auch die Kosten und Folgekosten berücksichtigt werden sollen. Für die weiteren Schritte der Entwicklung werden weitere Fachplaner bestellt, um Themen wie Erschließung, Infrastruktur etc. zu bearbeiten.
Die neben der Stadt Babenhausen an der Entwicklung beteiligten Firmen Aumann und Revikon zeigten sich zuversichtlich, gemeinsam mit der Stadt, mit diesem Konzept, eine zügige Entwicklung der Kaserne realisieren zu können. Harald Nickel, Rechtsanwalt der Stadt Babenhausen und Spezialist für Kasernenkonversionen, stellte fest, dass bei Umsetzung des Planes, durch die „sehr konstruktiven Gespräche, ein herausragendes Ergebnis“ erzielt würde. Er fange nun an sich auf das Ergebnis des „Langstreckenlaufes“ zu freuen. Auch Daniel Beitlich, Geschäftsführer der Firma Revikon ist der Überzeugung „die Kaserne zum Erfolg zu führen.“ Mit dem Abschluss der vertraglichen Regularien wird noch in diesem Kalenderjahr gerechnet.
Zwei einschneidende Punkte für Babenhausen wurden in der Sitzung ebenfalls bekannt gegeben. Der „neue“ Wasserturm (Baujahr 1952) auf dem Kasernenareal wurde auf seine bauliche Substanz überprüft und die Sachverständigen stellten fest, dass die Standfestigkeit nicht mehr gegeben ist. Da eine Sanierung des baufälligen Turmes nicht angedacht ist, wird er der Abrissbirne zum Opfer fallen. Auch für die Segelflieger des Luftsportclubs Babenhausen ziehen dunkle Wolken auf. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIma) wird im Rahmen der Kasernenkonversion über die Zukunft des Flugplatzes Babenhausen entscheiden – auch eine vollständige Schließung steht zur Diskussion. hz
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Rubrik: Politik und Parteien
07.07.2016
Aus dem Kasernenausschuss: Wasserturm muss abgerissen werden – Zukunft des Flugplatz Babenhausen ungewiss
07. Juli 2016 - 17:16
Wer zahlt das?
Es ist einfach nicht zu glauben. Seit Wochen schon wird gejammert, dass kein Geld da ist und jetzt wird schon wieder der Mund so voll genommen. Räumt Eure Stühle freiwillig. Ihr habt nicht verstanden um was es geht. In diesem Sinne...
08. Juli 2016 - 10:39
Wer hat hier was nicht verstanden?
Wer hat hier was nicht verstanden? Die Kaserne gehört nach wie vor dem Bund. Die Bima (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) als zuständige Behörde hat die Verkehrssicherungspflicht und trägt somit die Kosten für den Abriss. Bitte erst informieren und dann aufblasen.
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