Trotzdem beschloss die Mehrheit der Stadtverordneten in Babenhausen wertvollen Schutz- wald den Interessen eines Kiesunternehmens zu opfern, indem sie in einem Grundsatzbeschluss für die Rodung des Waldes stimmten. In keiner der Sitzungen wurde erwähnt, dass dieser widerstandsfähige und intakte Mischwald ein Schutzwald (56 ha) laut hessischem Waldgesetz ist, wo z.B. wertvolle Pflanzen blühen. Als Schutzwald wird Wald bezeichnet, der in seinem Bestand und seiner äußeren Abgrenzung erhalten bleiben muss, da ihm besondere Bedeutung für das Klima, den Wasserhaushalt, den Bodenschutz, den Sichtschutz, den Lärmschutz oder die Luftreinigung zukommt. Weder der Bürgermeister noch die Stadtverordneten von CDU, SPD und FDP haben es nötig gehabt über diese Schutzfunktionen zu sprechen. Der Land- tagsabgeordnete, und Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion für Wald Frank Diefenbach, war bei einen Waldspaziergang vor Ort und hat appelliert, dass alle Fakten auf den Tisch müssen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Solch einen Wald kann man nicht einfach auf zugeschüttete Erde in Jahrzehnten wieder herstellen oder an anderer Stelle aufgeforstet werden. Es hört sich an als wären die vielen Befürworter davon ausgegangen auf gerodeten oder zerstörten Waldflächen neu aufzuforsten. Da der Wald aber komplett zerstört wird, muss eine neue Waldfläche entstehen, das heißt landwirtschaftliche Fläche fällt für die Lebensmittelherstellung weg. Bei Forst- und Waldfachleuten ist angesichts der Tatsache, dass es im Ballungsraum Rhein-Main kaum geeignete Flächenressourcen für die Neuanpflanzung von Wald gibt, die Aussage des Bürgermeister Knoke in der Hessenschau es würden doppelt so viele Bäume gepflanzt, sehr fragwürdig. Der neue Wald kann alle Schutzfunktionen des zerstörten Schutzwaldes erst in vielen Jahrzehnten und vielleicht nie erreichen. Wer kann diese Verant- wortung für Generationen übernehmen den wertvollen Schutzwald zu zerstören und den Interessen eines Kiesunternehmens zu opfern.
Bei der letzten Erweiterung im Babenhäuser Stadtwald wurde gegenüber den beteiligten Genehmigungsbehörden, z.B. Forstbehörden, von einem Abbauzeitraum von 30 Jahren gesprochen. Mehrere Personen haben mir bestätigt, dass man vor 2040 nicht mit einer neuen Erweiterung gerechnet habe.
Auch wenn scheinbar weder die Fa. Kaspar Weiss noch viele Lokalpolitiker eine transparente Bürgerdiskussion wollen, können wir in Zukunft erheblichen Widerstand leisten. Wir brauchen die Schutzfunktionen des Waldes heute und in Zukunft.
Wenn Sie für den Erhalt des Schutzwaldes sind und gemeinsam mit mir kämpfen wollen, dann nehmen Sie mit mir Kontakt unter mail[at]bi-schaafheim[dot]de auf.
Bürgerinitiative Schaafheim,
Sabine Schwöbel-Lehmann
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