Ende der Germania

Nun ist es also vollbracht. mit juristischen Angriffen und teilweise falschen Darstellungen der tatsächlichen Gegebenheiten ist der einzige Fußballverein der Babenhäuser Kernstadt vom Ostheimer Hang verjagt worden. Der SV Germania Babenhausen, eine mehr als 100 jährige Fußballtradition der Stadt hat in Babenhausen keine Existenz- berechtigung mehr.

Was in der neueren Geschichte des Sportplatzes ab 1960 mit Namen der Verantwortlichen, wie Bürgermeister Willand, den Stadtverordneten und Stadträten, Koch, Bodelle, Fuß und Balzer verbunden von der Stadt durch die Neuanlage des Ostheimer Hanges verbunden, um einen Sportpark für die Kernstadt zu errichten, wird von den Nachfolgern zugrunde gerichtet. In der Pressemitteilung der Stadt (Anm. der Redaktion: auf Seite 12 dieser Ausgabe), die das Ende der Germania begleitet, werden wieder die Floskeln vom Taditionsclub, ungehörten Hilfsangeboten und die Behauptung, man habe Schaden von der Stadt und dem Verein abwenden müssen bemüht, um das beispielslose Vorgehen gegen den Verein zu begründen. Nachdem man mit dem Verein einen Pacht- und einen Pflegevertrag abgeschlossen hat, wurde dieser unter dem Vorwand der Verein könne die Pflege des Geländes nicht mehr gewährleisten, gekündigt. Statt nunmehr die Pflege selbst zu übernehmen, um das Sportgelände zur erhalten, wurden die Verträge gekündigt und nun der Verein vom Platz verjagt. Die Vorsitzende T. Hennigs meint dazu, wenn die angeblich mangelhafte Pflege des Platzes der Grund für die Kündigung der Verträge mit der Germania war, dann würde dadurch der Bestand des Sportplatzes nicht in Frage stehen. Die Gründe für das Vorgehen der Stadt sind andere, so der Verein. Für den Anwalt der Stadt, Heinrich Gerlach ergibt sich ein noch ganz anderes Bild. Hier laufen im Hintergrund  die Vorstellungen, den Sportplatz zu versilbern. In den letzten Wochen stand immer wieder ein angeblicher Schaden im Vorder- grund, der durch den Verlust von zugesagten Zuschüssen entstehen würde. Wann und wofür die Zuschüsse beantragt worden sind, ob diese tatsächlich zugesagt wurden, ergibt sich dem Verein nicht. Fakt ist nur, dass für die Erschließung des Kasernengeländes neben dem Ostheimer Weg, der Friedrich-Ebert- Straße und der B26 auch unbedingt ein Fußweg, mitten über den Sportplatz erforderlich ist, der die Nutzung für den Sport unmöglich macht. Da das Sportgelände rund 2-3 m unter dem normalen Niveau liegt, muß entweder ein Aufschüttung mit Abbruchmaterial erfolgen, oder der Fuß- und Radweg wird auf Pfähle gesetzt. Das Absurde an dieser Situation: Für die angeblich zugesagten 50.000 Euro Fördermittel wird derzeit der Parkplatz des Sportplatzes abgerissen, und wohl veräußert, ein Schaden von 50. bis 100.000 Euro für die Stadt. In den vergangenen Tagen, fand eine Unterredung mit Rechtsanwältin Wolf auf Seiten der Stadt und dem Vorstand des Vereines statt. Die Germania erklärte die Bereitschaft, die Räumlichkeiten wie gefordert zu räumen. Auf den Vorschlag, des Vereins, das Gelände bleibe doch für den Schulsport erhalten und die dafür benötigten Umkleidecontainer könnten auch für den Verein genutzt werden, erklärte die Vertreterin der Stadt nur, die Stadt werde den Ostheimer Hang einer anderen Nutzung zuführen. Faktisch bedeutet das, dass man der Germania keine Möglichkeit geben wird, wenigstens die Freiflächen zu nutzen und auch für den Schulsport ist kein Platz mehr vorhanden. Zentrale Frage ist dann nur, was eigentlich mit dem Ostheimer Hang geschehen wird. Ausgehend von der Tatsache, dass der Parkplatz jetzt schon geräumt und eingezäunt worden ist kann man sich unterschiedliche Nutzungen vorstellen, entweder das Verfüllen des Platzes mit Bauschutt oder die Parzellierung als Baugelände. In Zeiten der finanziellen Knappheit ist manches nachvollziehbar, aber dass die Stadt sich aus den freiweiligen Leistungen für ihre Bürger herauszieht, bedeutet letztlich dass man für seine Bürger nichts mehr tut. Schon jetzt hat die Germania von den bis zu 13 Jugendmannschaften die den Platz bevölkerten, den ganz überwiegenden Teil verloren, weil man eben keine Spiel- und Trainingsfläche mehr anbieten kann. Dies ist die Schuld der Stadt. Folge wird sein, dass auch die Fläche für die Leichtathletik, vor wenigen Jahren für 200.000 erbaut, einfach abgerissen wird. Auch im übrigen ist die Pressemitteilung, so Gerlach, ein Armutszeugnis. Wenn darin beklagt wird, man wisse nicht wo man den Vorstand der Germania erreichen könne, sei dies lächerlich. Die Mitarbeiter der Verwaltung hätten im übrigen ihren Chef sachkundig machen können. Dies alles ist nicht geschehen. Der Stadt seien seine Worte mitgegeben:
...Genauso im Sport... Jugendarbeit ist eine dankbare Aufgabe. Das Leuchten in den Augen der Kinder, wenn es nach langem Üben einen donnernden Applaus vom Publikum gibt, ist eine riesige Motivation – für die Kinder als Akteure einerseits, aber auch für die Ausbilderinnen und Ausbilder, die es fertig bringen selbst auf einem professionellen Level zu agieren, sich aber auch in den Nachwuchs versetzen können und die den Fortschritt in den vielen kleinen Schritten sehen und wertschätzen, den die Kinder abliefern. Ob Sport, Musik, Feuerwehr, egal in welchem Verein – die Ausbilder, die sich dem Nachwuchs widmen, die mit Hingabe und Feingefühl die Herausforderung „Jugendarbeit“ annehmen und ausfüllen, sind meine Helden der Woche. Ihnen gilt mein besonderer Dank. Die Gesellschaft braucht dieses Fundament, unsere Gemeinschaft und fußt auf jedem einzelnen, der sein Wissen vermittelt. Herzlichen Dank, Sie bereichern unsere Gemeinschaft. (Knoke, 2017)
Auf der Webseite der Stadt findet sich auch das Projekt „Sport- und Flüchtlinge“. Dies hat die Stadt wohl mißverstanden, bei diesem Projekt geht es um Integration von Flüchtlingen und nicht wie die Stadt wohl meint, im Bereich Sport mit der Germania Flüchtlinge zu produzieren.    Heinrich Gerlach

Stellungnahme aus dem Babenhäuser Rathaus: https://babenhaeuser-zeitung.de/homepage/babenhausen-umgebung/erster-ausweg-schadenstraechtigen-germania-irrgarten-gefunde-id38483.html

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