Erster Speeddating-Termin stößt auf großes Interesse

Dieburg. Im Landratsamt in Dieburg hat das Projektteam der Ökomodell-Region Süd zum ersten Mal ein Speeddating durchgeführt: Regional ansässige Gastronomen und vor Ort wirtschaftende Erzeuger sollten einander bekannt werden. Das Interesse war so groß, dass die Veranstalter eine Fortsetzung planen.

Beide Branchen –Landwirtschaft wie Gastronomie – haben wenig freie Zeit zur Verfügung, weiß das Projektteam: „Daher wollten wir ein Kurzzeitformat anbieten, das viele Kontakte ermöglicht“. Durchgeführt wurde folglich ein echtes Speedating, da es schnell, unkompliziert und direkt ist. Das heißt: an Einzeltischen kamen die Gastronomiebetriebe wie etwa Caterer oder Restaurantbesitzer direkt mit den Landwirten wenige Minuten ins Gespräch. Im Anschluss an jede Runde wurde gewechselt. Wer dann noch nicht direkt zurück in den Stall oder an den Herd eilen musste, konnte sich in einer anschließenden Stunde weiter austauschen und vernetzen.

Lieferbeziehungen und neue Angebote können entstehen

„Kommt erst einmal ein vielversprechender Kontakt zustande, können daraus langfristige Lieferbeziehungen werden“, so die Hoffnung von Alexandra Hilzinger von der Ökomodell-Region Süd, die außerdem noch mehr im Sinn hat als „nur“ neue Lieferbeziehungen: In Hessen kann nämlich vieles gedeihen, was früher als exotisch galt, alte Sorten fristen vielerorts kein Nischendasein mehr. Auch der Erste Kreisbeigeordnete Lutz Köhler (Darmstadt-Dieburg) sieht Chancen in dem Format: „Vielleicht kann die Landwirtschaft direkt auf Wünsche der Gastronomie eingehen? Und die Landwirte erschließen einen Absatzmarkt, auf dem sie über eine gut gestaltete Speisekarte direkt als Lieferant „um die Ecke“ sichtbar werden. Beide Seiten können nur profitieren, was am Ende auch den Verbraucher freuen dürfte.“

Ökomodell-Region will auch Wertschöpfungskette untersuchen

„Dieser erste Versuch hat sich bereits gelohnt“, heißt es vom Projektteam, das aus diesem Format auch Rückschlüsse für seine Forschungsarbeit ziehen wird. „Wie kann ökologisch, nachhaltig und regional Erzeugtes den Weg auf die Teller in der Region finden? Welchen Nutzen haben direkte Absprachen und Lieferbeziehungen vor Ort gegenüber der Abnahme von Großmarkt und Großlieferant?“

Format soll in Südhessen wandern

Das Interesse war im Vorfeld bereits größer als erwartet. Dass es dann tatsächlich 24 Personen geschafft haben, sich diese Zeit für das Speeddating freizuschaufeln, freut das Projektteam. Unter den Gästen waren auch Interessierte und Unterstützer, wie beispielsweise Vertreterinnen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands und der regionalen und lokalen Wirtschaftsförderung. Die Zusammensetzung ergab letztlich 11 Datingrunden. Da die Erzeuger leicht in der Überzahl waren, nutzten diese die Tischrunden, um sich als Berufskollegen untereinander auszutauschen. Muster und Kostproben, Infomaterial wie Flyer und Visitenkarten wurden ausgetauscht. „Mit unseren Erkenntnissen aus diesem ersten Speeddating können wir noch etwas an der Veranstaltung feilen, sodass wir auch künftig ein für alle Seiten gewinnbringendes Event daraus machen können.“ Damit möglichst viele Erzeuger und Gastronomen in den Genuss dieses Austauschs kommen, will das Projektteam in den kommenden Monaten in verschiedenen Städten in Südhessen Station machen.

mm

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