Nach einer kurzen Begrüßung durch Vertreter der beteiligten Naturschutzverbände HGON und NABU, Wolfgang Heimer und Lothar Jacob, ließ der Vorsitzende des Arbeitskreises Naturschutzscheune Fritz Fornoff die letzten 10 Jahre Revue passieren. In seiner Ansprache zeigte er einzelne Stationen des Projektverlaufes auf und gab einige Anekdoten zum Besten. „Wir hatten immer viel mehr Ideen als wir umsetzen konnten“, resümierte Fornoff, „aber wir haben doch Erstaunliches geleistet“. Was vor zehn Jahren mit einer alten, von der Stadt Reinheim zur Verfügung gestellten Maschinenhalle begann, ist heute ein mit Leben erfülltes Naturschutz-Informationszentrum. Ideal am Rande des Naturschutzgebietes Reinheimer Teich gelegen, vermitteln hier in der Naturschutzscheune viele ehrenamtliche Helfer aktuelle Aspekte des Natur- und Umweltschutzes. Ob nun als Ausgangspunkt für naturkundliche Exkursionen, Treffpunkt zu ornithologischen Beobachtungen, als grünes Klassenzimmer oder als Domizil für verschiedene Ausstellungen, immer steht die Naturschutzscheune im Mittelpunkt der Aktivitäten. Viele Exponate in der Scheune, Informationsbroschüren oder eine Tafel mit den aktuellen Vogelbeobachtungen am Reinheimer Teich bieten den Besuchern an Sonn- und Feiertagen von April bis Oktober ein lohnendes Ziel. Auch das Außengelände rund um die Naturschutzscheune ist immer für eine kleine Erkundungstour interessant. Hier lassen sich Libellen, Ringelnatter, Zauneidechsen, Wasservögel und Frösche beobachten. Mit ein wenig Glück kann man die Europäische Sumpfschildkröte beim Sonnenbad beobachten. Über dem Gelände fliegen Turmfalken, Rohrweihen und Störche, um nur einige zu nennen. „Es wäre nur schön", so Jacob, "wenn wir noch mehr Aktionen für Schulen und Kindergärten vormittags anbieten könnten. Leider lässt sich das mit dem Ehrenamt nicht immer bewerkstelligen.“
Auch Bürgermeister Hartmann hob hervor, dass es nicht nur einer attraktiven „Hülle“ bedarf, um aktiven Naturschutz zu betreiben, sondern dass die Hülle, die in Form des fertig ausgebauten Infozentrums ja zur Verfügung steht, auch mit Leben gefüllt sein muss. Er bezeichnete das Projekt als „monumental“ und betonte, dass vor allem die vielen ehrenamtlichen Helfer, die in der Naturschutzscheune engagierte Naturschutzarbeit betreiben, mit ihrem Enthusiasmus ein Garant für den Erfolg des Projektes darstellen.
Als weiterer Festredner stellte Oliver Conz, Vorsitzender der HGON, heraus, wie wichtig die Teamarbeit im Naturschutz ist und betonte die gute Zusammenarbeit von NABU und HGON vor Ort. „Es ist wichtig“, so Conz, „dass der Naturschutz in der breiten Bevölkerung verankert wird“. Gerhard Eppler, NABU-Landesvorsitzender, ging in seiner Ansprache auf die Wichtigkeit des Naturschutzes als Grundlage für alle Nachhaltigkeitsdiskussionen ein. Auch er gratulierte den Aktiven in der Naturschutzscheune zu dem „Superprojekt“ und nannte den enormen Arbeitseifer aller Beteiligten als wichtigsten Erfolgsfaktor. Danach gab es zur Stärkung ein schmackhaftes Büffet, das vom NABU-Spachbrücken unter Leitung von Doris Fasterling aufgebaut wurde.
Rückblickend auf zehn Jahre erfolgreiche Naturschutzarbeit feierten der Arbeitskreis Naturschutzscheune und die beteiligten Naturschutzverbände den ganzen Tag lang mit vielen Gästen den ersten runden Geburtstag. Einige Meilensteine und viele Höhepunkte waren in einer Posterausstellung zu sehen, daneben gab es weitere Attraktionen wie Live-Bilder aus dem Turmfalkennest oder die Europäische Sumpfschildkröte beim Sonnenbad. (Text/Fotos: Nabu)
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
26.05.2015
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