Auch wenn Pendler und Reisende wegen der erneuten Preisanhebung etwas murren dürften - für ihr Geld wird ihnen, zumindest am Bahnhof in Babenhausen, zweifellos viel geboten. Für 7,5 Millionen Euro wird der Bahnhof modernisiert und so umgestaltet, dass die Wege von Bushaltestelle, Taxistand oder Parkplatz bis zum Einstieg in die Züge schwellenfrei sind. Auf der Nordseite ist einer von zwei Park-and-Ride-Anlagen mit 85 Pkw-Stellplätzen bereits seit zehn Monaten in Betrieb, Fahrradboxen wurden installiert, auf der Südseite - parallel zur B26 - entsteht derzeit ein Parkplatz für weitere 55 Autos.
Auch von dort wird ein barrierefreier Zugang zu den Gleisen möglich; die bestehende Unterführung wurde bereits bis zum Südparkplatz verlängert. Zwei Aufzüge zu den Bahnsteigen, die ebenfalls modernisiert werden, sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Ende 2015 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
„Wir sind gut im Zeitplan“, sagte Babenhausens Bürgermeisterin Gabi Coutandin nun bei der offiziellen Eröffnung des neu gestalteten Bahnhofsvorplatzes, der künftig „Heinrich-Engel-Platz“ heißen wird. Er ist nicht nur eine Etappe der Bahnhofsmodernisierung, sondern auch Teil der Neuordnung der städtischen Infrastruktur. Ziel sei es, so Coutandin, den Pendlerverkehr über die Bouxwiller- in die Hermann-Stotz-Straße zu lenken, während der Heinrich-Engel-Platz - vom Anliegerverkehr abgesehen - autofrei bleiben soll.
Die Bushaltestellen an der viel befahrenen Hindenburgallee werden auf den Bahnhofsvorplatz verlagert. Wartehäuschen und die „dynamischen Fahrgastinfotafeln“ wurden bereits errichtet, ab Dezember werden die neuen Haltestellen angedient. Die Busse, die vor dem Bahnhofsgebäude wenden müssen, hätten die Neugestaltung des Platzes „zu einer gewissen Herausforderung“ werden lassen, sagte Andreas Focht vom gleichnamigen Planungsbüro.
„Wir haben mit Mindestmaßen gearbeitet, um den benötigten Radius für die Gelenkbusse zu gewährleisten.“ Zwischen der Optik des neuen Bodenbelags, der zum denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude passen musste, und dessen Belastbarkeit habe ein Kompromiss gefunden werden müssen. „Die schweren Busse finden jeden Baufehler“, so Focht. Unter dem Betonsteinpflaster musste der Boden entsprechend verstärkt werden.
Auch die Tiefbauarbeiten seien heikel gewesen, da man im Erdreich überregionale, nicht dokumentierte Bahnkabel fand. Ein Fehler bei den Bauarbeiten hätte den Zugverkehr zwischen Aschaffenburg und Darmstadt lahmlegen können. Mit dem Ergebnis der knapp 500.000 Euro teuren Vorplatzumgestaltung waren die Vertreter aller beteiligten Unternehmen, der Deutschen Bahn, der Dadina und nicht zuletzt der Stadt Babenhausen, zufrieden.
Vor dem Ordnungsamt liege jedoch viel Arbeit, so Coutandin. Schon jetzt hielten sich viele Autofahrer nicht an die Einfahrt- und Halteverbote. „Das müssen wir frühzeitig in den Griff bekommen. Denn der Platz soll Fußgängern und Radfahrern die größtmögliche Sicherheit bieten.“ mel
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
25.09.2014
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