Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden Depressionen im Jahr 2030 in den Industrieländern die am häufigsten verbreitete Krankheit sein. Die rasante Zunahme ist vor allem auf die längere Lebenserwartung zurückzuführen. Allein bei den Versicherten der KKH stieg die Zahl der Menschen mit Depressionen, die 70 Jahre und älter sind, seit 2006 um 113 Prozent. Fast ebenso gefährdet sind Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren (plus 82 Prozent). Dritte Risikogruppe: Frauen. Sie litten 2016 doppelt so häufig unter einer Depression wie Männer.
Ursache einer Depression ist meist eine Kombination aus erblichen, biochemischen, psychologischen und sozialen Einflussfaktoren. Zu den Auslösern kann der wachsende Druck in der globalisierten Lebens- und Arbeitswelt ebenso zählen wie schwere Schicksalsschläge, Vereinsamung oder auch Medikamente. „Wirken Menschen über Wochen niedergeschlagen, antriebslos, unkonzentriert und desinteressiert, können das Anzeichen für eine Depression sein“, sagt Tobias Seidel vom Serviceteam der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Darmstadt. „Das sollte Angehörige und Freunde aufmerken lassen.“ Denn noch immer werden Depressionen häufig nicht oder zu spät erkannt und dadurch nicht oder zu spät behandelt. Dabei gibt es Therapien wie beispielsweise die Medikation mit Antidepressiva in Kombination mit einer Psychotherapie, mit denen sich gute Ergebnisse erzielen lassen – vorausgesetzt, die Erkrankung wird frühzeitig diagnostiziert und therapiert. „Depressionen kosten Betroffene nicht nur wertvolle gesunde Lebensjahre und grenzen sie aus ihrem sozialen Umfeld ab, sie können auch das Risiko zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen“, warnt Tobias Seidel. Da die Symptome einer Depression vielfältig sind, sollte bei Verdacht umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
(Text/Foto: kkh)
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