Neben dem offiziellen, durch das Gebiet führenden Rundweg aus dem angrenzenden Wohngebiet heraus sind im Laufe der Zeit Trampelpfade entstanden, die in das Gebiet hineinführen. Jedes Jahr muss die Besucherleit-Einrichtung, die entlang des offiziellen Weges errichtet worden ist, aufwändig erneuert und ergänzt werden. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht und des Naturschutzes werden einige dieser Pfade daher demnächst geschlossen bzw. verbaut.
Die meisten Besucher halten sich an die offizielle Wegeführung und erfreuen sich an der Schönheit des in unseren Breiten seltenen Naturraums. Aber es gibt immer wieder uneinsichtige Besucher, die trotz der Hinweise auf den Schildern und der Ansprache durch Fachpersonal vor Ort die Absperrung überwinden und die zu schützenden Flächen betreten. Gelegentlich wird sogar mit Fahrrädern durch die Düne gefahren, auf den spärlich bewachsenen Böden gepicknickt und es wurden auch schon Feuerstellen angelegt.
Ein noch größeres Problem stellen freilaufende Hunde dar, weil sie schützenswerte Pflanzen ausgraben und der Hundekot die humusarmen Böden düngt, was schädlich für die typische Dünen-Vegetation ist. Besonders stören nicht angeleinte Hunde in dem Gebiet brütende Tiere – insbesondere Vögel. Aber auch während der Beweidungszeit der Düne durch Esel eines Landschaftspflegehofs führt dies immer wieder zur Beunruhigung der tierischen Landschaftspfleger. Mehrere Wochen im Jahr wird die Vegetation von ihnen kurz gehalten zur Offenhaltung der schützenswerten, floristisch wertvollen Sandrasenflächen.
Auf dem nährstoffarmen Boden der Düne kommen äußerst seltene Pflanzen vor wie die Sand-Silberscharte, das Dünen-Steinkraut oder das Zwergsonnenröschen – allesamt Arten, die auf der Roten Liste des Washingtoner Abkommens stehen. Sie sind weltweit in ihrem Bestand stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Aber auch zahlreiche bemerkenswerte Tierarten wie die Blauflügelige Ödlandschrecke oder der Kleine Perlmutterfalter sind auf diesen offenen, sonnig-warmen Lebensraum angewiesen. Die offenen Bereiche und der ebenfalls zum Schutzgebiet gehörende, angrenzende Sandkiefernwald bieten zudem zahlreichen Vogelarten eine Heimstätte.
Hintergrund: Das Naturschutzgebiet „Düne am Ulvenberg“ von Darmstadt-Eberstadt ist als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH) Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ziel ist, den besonderen Lebensraum der Düne mit ihren seltenen Arten zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt als Obere Naturschutzbehörde in Südhessen ist dafür verantwortlich. Die Behörde hat den Landkreis Darmstadt-Dieburg mit der Gebietsbetreuung und der Umsetzung von Pflege-Maßnahmen beauftragt.
(Text/Fotos: rp)
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