Stattdessen erklärt sie den Gästen, die zum Neujahrsempfang des Frauenforums gekommen sind, warum der Verein im elften Jahr seines Bestehens so wichtig ist wie zu Beginn.
Nach wie vor seien Frauen in bestimmten Berufen und vor allem in Führungspositionen unterrepräsentiert. Auch sei es für Väter einfacher, Beruf und Familie zu vereinbaren, als für Mütter. Alleinerziehende Mütter wendeten sich besonders häufig Ratsuchend an das Frauenforum. Mit dem Ausbau der U-3-Betreuung und dem wachsenden Angebot privater Betreuung durch Tagespflegeeltern habe es aber durchaus positive Entwicklungen gegeben, die dem Wunsch vieler Frauen, möglichst schnell nach der „Babypause“ wieder in ihren Beruf zurückzukehren, entgegenkomme, sagt Steinmetz-Hesselbach. „Wir beobachten auch, dass immer mehr Männer Erziehungsurlaub in Anspruch nehmen.“
Die erfreulichen Trends machten die Arbeit des Frauenforums aber nicht überflüssig. „Wir koordinieren im Auftrag der Stadt die Kindertagespflege und möchten das Angebot an qualifizierter Kleinkindbetreuung erweitern. Dazu planen wir in Zusammenarbeit mit der Offenen Schule den Aufbau eines Babysitterdienstes. In Kursen sollen junge Leute Kenntnisse zur Kleinkindpädagogik und Säuglingspflege erwerben können.“ Zudem müsse sich das Frauenforum mit neuen Phänomenen befassen. „Es kommt vermehrt vor, dass minderjährige Mädchen uns von Mobbing in der Schule oder am Ausbildungsplatz berichten und Hilfe suchen. Immer mehr junge Frauen sind zudem verschuldet.“
Neben den regelmäßigen Beratungsangeboten zu den Themen Familie, Erziehung und Beruf im I-Punkt lädt das Frauenforum zu wechselnden kulturellen Veranstaltungen, Kursen und Workshops ein. Das Bildungs- und Kulturprogramm für das erste Halbjahr stellte der Vereinsvorstand nun beim Neujahrsempfang vor. Es reicht vom Frauenfrühstück am 1. Februar über einen Kabarettabend am Internationalen Frauentag (8. März) bis zur Ideenbörse für Frauen am 3. April. Seminare zu Bewerbungsstrategien (4. April), guten Umgangsformen im Berufsalltag (28. Juni) und den Geheimnissen der Körpersprache (7. Juli) richten sich an berufstätige Frauen oder Wiedereinsteigerinnen. Hinzu kommen fortlaufende Veranstaltungen wie der Literaturkreis (Start: 10. März) und englische Konversation (Beginn: 20. Januar).
Das vollständige Programm gibt es im Tourismusbüro I-Punkt am Marktplatz, sowie im Internet: www.frauenforum-babenhausen.info.
Beim Neujahrsempfang zeigte eine besonders talentierte junge Frau ihr musikalisches Können. Gitarristin Julia Lange (15) aus Langstadt wurde schon mehrfach mit Musikpreisen ausgezeichnet und ist längst über die Grenzen Babenhausens hinweg bekannt. Sie wird am Frankfurter Musikkonservatorium von Stephan Werner unterrichtet und gefördert. Gemeinsam mit ihm stimmte sie musikalisch auf die folgende Flamenco-Tanzdarbietung ein. mel
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