Ball der Vielharmonie: Erfolgreiche Kombination: Eleganz und Etikette in familiärem Flair

Volkschor Sängerbund und Gesangverein Eintracht, die beiden Gastgeber des Balls, eröffneten das gesellschaftliche Ereignis mit einem gemeinsamen Auftritt.

Fritz Richter ist sichtlich zufrieden beim Anblick des Parketts, das sich schnell mit Tanzpaaren in eleganter Abendgarderobe füllt. Schon der Vorverkauf für den Ball der Vielharmonie sei bestens gelaufen, erzählt der Vorsitzende des Gesangvereins Volkschor Sängerbund.

Mehr als 250 Gäste hatten sich schon früh entschieden, den Samstagabend bei einer gepflegten Tanzveranstaltung in der Babenhäuser Stadthalle zu verbringen. Hinzu kamen einige Kurzentschlossene, die ihr Ticket an der Abendkasse holten.

Der Ball, den die Babenhäuser Gesangvereine „Volkschor Sängerbund“ und „Eintracht“ seit 18 Jahren gemeinsam ausrichten, ist beliebter denn je. Und das in einer Zeit, in der Tanzbälle eigentlich als nicht mehr zeitgemäß gelten, in der selbst Großveranstaltungen wie der Frankfurter Opernball wegen zu geringer Nachfrage abgesagt werden müssen. „Die Nachricht, dass der Opernball ausfällt, erreichte uns vor zwei Tagen“, sagt Richter. Das habe ihn überrascht, denn in Babenhausen gebe es einen gegenläufigen Trend. „Unsere Gäste kommen aus einem Umkreis von Aschaffenburg bis Erbach, von Hanau bis Darmstadt. Sie legen also weite Strecken zurück, um beim Ball der Vielharmonie dabei sein zu können und geben uns nach dem Ball stets Rückmeldungen. Positive wie negative.“

Dass der Ball einen guten Ruf genießt, führt Fritz Richter nicht zuletzt darauf zurück, dass die Veranstalter auf die Anregungen und Wünsche der Gäste eingehen. „Nachdem einige Besucher mit der Musik nicht zufrieden waren, haben wir vor drei Jahren mit ‚Lärmfeuer" eine neue Show-Band engagiert. Sie hat ein großes Repertoire, das nahezu jeden Tanzstil abdeckt.“ Manfred Kunkel vom Gesangverein Eintracht ergänzt: „Auch beliebte Veranstaltungen sind keine Selbstläufer. Man muss immer wieder auf sich aufmerksam machen.“ So haben die Gastgeber nun erstmals Tanzvereine, -schulen und -clubs angeschrieben und zum Ball eingeladen. „Die persönliche Note unserer Einladungen kam gut an“, berichtet Kunkel.

Trotz aller Eleganz und Etikette, die auch den Tanzball in Babenhausen ausmachen, umgibt den Ball der Vielharmonie stets auch ein familiäres Flair. Da lässt es sich Elfriede Hofmann vom Eintracht-Frauenchor nicht nehmen, einem seit vielen Jahren treuen Gast aus Frankfurt zum Geburtstag zu gratulieren - in einer Tanzpause bringt ihm die Formation „Women & Voices“ ein Ständchen in Sachsenhäuser Dialekt. Wenn die Schlange an der Bar gar zu lang wird, springen die Vereinsvorsitzenden selbst ein, bewirten ihre Gäste in Smoking und Fliege.

Ihr Einsatz beeindruckt auch die jungen Tanzpaare, die diesmal zahlreicher erschienen sind als zuvor. Für Sonja Salac (16) aus Babenhausen und Dennis Stöckel (19) aus Münster ist es der erste gemeinsame Besuch eines Balls. „Ich habe gerade einen Tanzkurs gemacht und finde es schön, dass es hier die Gelegenheit gibt, in schickem Ambiente zu tanzen“, erzählt Sonja, während im Hintergrund die Band Samba-Rhythmen spielt. „Lateinamerikanische Tänze sind noch zu schwierig für mich“, sagt sie und schaut lächelnd zu ihrem Freund, der schon zu den fortgeschrittenen Tänzern zählt. „Bis er mit mir Samba tanzen kann, dauert es noch ein bisschen. Vielleicht klappt es nächstes Jahr beim Ball der Vielharmonie.“

Auch bei der Dekoration, für die Elfriede Hofmann und Marion Menkel-Bodelle verantwortlich zeichneten, ging es indirekt um die Jugend. Aus silberfarbenen Halbkugeln wuchsen leuchtend rote Gerbera. Die Blumen-Arrangements wirkten auf viele Gäste etwas futuristisch, und das sollten sie auch. „Wir wollten damit ausdrücken, dass Tanz und Chorgesang durchaus zukunftsfähig sind und wir den Ball der Vielharmonie in das neue Jahrhundert tragen konnten“, erklärt Hofmann. So standen auch die Chöre der ausrichtenden Vereine zu Beginn des Balls auf der Bühne: Der Frauenchor „Women & Voices“ und der Männerchor des Gesangvereins Eintracht - dirigiert von Affonso Rodrigo und Patrick Lagerpusch -, sowie der Volkschor Sängerbund, geleitet von Anne Paul, eröffneten den Ball der Vielharmonie musikalisch. Später stellte die Tanzgruppe „Dance for fans“ der Tanzschule Werle, eindrucksvoll unter Beweis, dass das Tanzen eine Zukunft hat.   mel

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