Als Beginn der Arbeiten auf der Baustelle konnte dieser Termin aber nicht mehr gelten. Lediglich ein kleiner Haufen Erde ließ die Baufirma aus dem nahen Münster den prominenten Gästen für den symbolischen Spatenstich übrig. Im Hintergrund des offiziellen Geschehens betonierte sie dagegen schon die ersten Streifenfundamente des Gebäudes.
„Die beauftragte Firma konnte eine Woche früher beginnen. Wenn es so weiter geht, können wir im Mai eröffnen“, scherzt Geschäftsführer Tom Best ob der interessierten Blicke der Gäste auf die geschäftige Baustelle im Hintergrund. Der gelernte Architekt verweist dann doch noch auf den September als eigentlichen Eröffnungstermin der Tageseinrichtung, in der dann montags bis freitags auf rund 250 Quadratmetern Wohnfläche täglich 15 Senioren betreut werden können. Nach der öffentlichen Ausschreibung sind schon 14 Baufirmen beauftragt. Laut Best fehlen nur noch die Vergabe der Arbeiten für die Außenanlage und der Inneneinrichtung.
Größter finanzieller Förderer des Projekts ist das Land Hessen. Rund 320.000 Euro schießt es aus Fördermittel dazu, rund 480.000 Euro gibt es als zinsloses Darlehen dazu. Rund eine Million Euro wird die Errichtung laut Best insgesamt verschlingen. Der Referatsleiter für Soziales von Wiesbaden, Ralf Gaumann, kam deshalb auch persönlich, um die Baustelle in Augenschein zu nehmen. In seiner Rede nennt er den Bau der Tagespflege als logische Konsequenz auf die demografische Entwicklung und lobt das Angebot als besonders wertvoll zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Von rund 200.000 hessischen Pflegebedürftigen werden laut dem Referatsleiter des hessischen Präsidiums 75 Prozent zu Hause gepflegt. „Als teilstationäre Form dient die Tagespflege als Entlastung der pflegenden Angehörigen und erhält gleichzeitig das häusliche Umfeld.“
Rosemarie Lück, Sozialdezernentin des Landkreises Darmstadt-Dieburg, ergänzt: „Das Christliche Sozialwerk schließt mit dem Bau der Tagespflege im Landkreis eine Lücke zwischen ambulanter und stationärer Pflege.“ Nur rund 80 Tagespflegeplätze seien im Kreis geschaffen. Wichtig sei bei dieser Form die Nähe zum Wohnort. Schaafheims Bürgermeister Reinhold Hehmann nennt die gute Zusammenarbeit mit dem als Verein betriebenen Sozialwerk, das auch das Seniorenhaus Bethanien betreibt, einen „Glücksfall“, der das Angebot für Senioren abrundet.
Nach dem Segen des Vorstandsvorsitzenden und Pastors, Traugott Hartmann, schreitet derselbe mit der politischen Prominenz ans Werk, bevor sie mit den interessierten Bürgern zum warmen Umtrunk an diesem fast bissig kalten Tag schreiten und den Handwerkern noch bei der Arbeit zuschauen. nda
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