Hier hatte die in Langstadt wohnende Opernsängerin Nicole Schmiedecke die Idee, das Elisabethen-Hospiz Darmstadt mit einer Spende zu unterstützen und organisierte ein Benefiz-Konzert der besonderen Art. Mitstreiter waren die junge, bereits international ausgezeichnete Gitarristin Julia Lange, der erst 12-jährige Nachwuchstrompeter Pius mit seinem Vater Peter Vogt an der Orgel, Friederich Haller, ein Organist, der Schmiedecke bereits seit über 15 Jahren auf verschiedenen Konzerten begleitet, ein extra für dieses Konzert zusammengestelltes Ensemble aus Sängerinnen und Sängern des Seligenstädter Chores Contrapunkt und natürlich Nicole Schmiedecke selbst, die als lyrischer Sopran ausgebildet ist.
Das abwechslungsreiche Programm spannte einen großen Bogen von geistlicher und vorweihnachtlicher Musik des Barock und der Romantik bis hin zu südamerikanischen Gitarrenklängen, Sopran-Arien und Chorarrangements u.a. von Bach-Gounod, Händel und Humperdinck bis hin zu beliebten Weihnachtsliedern.
Den Abend leitete Peter Vogt an der Orgel mit „Präludium F-Dur“ ein, gefolgt von „Cornet Voluntary“. Die zwei folgenden, sehr anspruchsvollen Stücke von Jean-Baptiste Loeillet und G. F. Händel spielte sein erst 12-jähriger Sohn Pius scheinbar mühelos.
Mit einem zu Herzen gehenden „Ave Maria“ stellte sich die Sopranistin Nicole Schmiedecke dem Publikum vor. An der Orgel begleitete sie ihr langjähriger Pianist und Organist Friederich Haller. Geistlicher Musik widmete sich auch das Chor-Ensemble Contrapunkt mit „Jesus bleibe meine Freude“ von J. S. Bach. Händels „Rejoyce greatly“ und Bachs Praeludium und Fuge in Es-Dur beendeten die erste Konzerthälfte.
Nach einer kurzen Pause startete Julia Lange zart zupfend in den zweiten Teil des Abends und steigerte sich beim Stück „La Catedral“ des südamerikanischen Komponisten Agustin Barrios Mangoré in leidenschaftliches Gitarrenspiel. Mit „Agua e Vinho“ spielte sie eine eigens arrangierte Version, zu der sie bald ein selbstgedrehtes Video bei YouTube einstellen will. Beim argentinischen Tango „El Choco“ überträgt sich die Leidenschaft ihrer Finger über die Saiten auf die Zuhörer, die fasziniert dem Gitarrenspiel der charmanten jungen Langstädterin lauschen bis auch der letzte Ton sanft verhallt.
Nicole Schmiedecke erfüllt mit ihrer Stimme beim südamerikanischen „Plegaria“ den Kirchenraum auch ohne elektronische Verstärkung. Sie freut sich sichtlich über ihren Auftritt vor heimatlichem Publikum, das wiederum ein hochkarätiges Konzert genießt.
Mit deutschem Chorgesang leitet das Chor-Ensemble Contrapunkt die vorweihnachtliche Phase des Konzerts ein: „Tochter Zion“ und Weihnachten“. Der bekannte „Abendsegen“ von Humperdinck wird von einem reinen Frauenensemble gesungen bevor sich alle Teilnehmer zum gemeinsamen „Stille Nacht“ vor dem Altar treffen. Zum Abschluss lädt Schmiedecke alle Konzertbesucher ein, gemeinsam mit den Musikern „Die Engel“ zu singen, was in einem grandiosen „Gloria in excelsis Deo“ gipfelt. Die geforderte Zugabe liefert Julia Lange mit einem weiteren südamerikanischen Stück, welches den herrlichen Abend abrundet.
Nicole Schmiedecke bedankt sich bei allen Mitwirkenden und bei der evangelischen Kirchengemeinde, die als hervorragender Gastgeber bei den Proben und beim Konzertabend fungierte. Ganz besonders bedankt sie sich aber bei den Besuchern, die durch ihren Eintritt und etliche weitere Spenden dazu verhalfen, dass der Konzertabend stolze 2.000 Euro einbrachte, die in der kommenden Woche an das Elisabethen-Hospiz in Darmstadt überreicht werden können. Jedes Hospiz muss einen Eigenanteil von etwa 5 % der Tagessätze durch Spenden aufbringen und Nicole Schmiedecke und ihre Musikerkollegen sind sehr glücklich, mit ihrer gemeinsamen Leidenschaft für Musik ein Konzert auf die Beine zu stellen und damit anderen Menschen helfen zu können. kb
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