Edward-Flanagan-Schule: „Deutschland-Ticket - ja, mehr Polizisten - nein“

Einmal in die Haut eines Abgeordneten schlüpfen, selbst Gesetzesentwürfe einbringen und verabschieden. Für zwei Klassen der Edward-Flanagan-Schule aus Babenhausen wurde diese Ehre und Herausforderung im Rahmen eines Landtag-Planspiels zuteil.

Die 14- bis 16-Jährigen waren Teil eines Pilotprojekts des hessischen Landtags. Das erste Mal wurde versucht ein solches Planspiel auch mit einer Gruppe von einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen durchzuführen. Die Tagesordnung, die zuvor gemeinsam im Unterricht beschlossen worden war, umfasste alltägliche Themen über die die Schülerinnen und Schüler gerne diskutieren und entscheiden wollten. So waren die behandelten Gesetzesvorschläge ein Antrag auf Abschaffung jeglicher Versandkosten, mehr Polizisten in Hessen einzustellen, den Online-Streaming Dienst Netflix kostenlos für alle zugänglich zu machen, Familien mehr Kindergeld zu geben und ein allumfassendes Deutschlandticket für den ÖPNV kostenlos für alle Menschen zu ermöglichen. Bis auf den „Mehr Polizisten“-Antrag wurden allen Vorschlägen zugestimmt.
Nach einer Führung durch den Landtag, bei dem die Jugendlichen sich sogar an das Rednerpult im Plenarsaal stellen und mal „echte Politikluft“ schnuppern durften, begann die Sitzung des Planspiel_Landtags unter Leitung zweier Sitzungspräsidenten. Ben und  Amal vorher aus den Schülerreihen für die Sitzungsleitung gewählt worden. Trotz heftigem Lampenfieber schafften es alle Schülerinnen und Schüler sich zu Wort zu melden und ihren Beitrag  - das Für und Wider - am Rednerpult vorzutragen und den Applaus entgegenzunehmen.
Abschließend durfte sich die Gruppe noch vergewissern wie das Leben einer echten Abgeordneten ist. Die Landtagsvizepräsidentin und SPD-Vertreterin für den Landkreis Darmstadt-Dieburg,  Heike Hofmann,  stellte sich den Fragen der Besucherinnen und Besuchern und gab interessante Einblicke in den Alltag und das Leben als Abgeordnete.  Erstaunlich hierbei war für die Jugendlichen besonders der Zeitaufwand und das in Relation dazu durchschnittliche Gehalt der Abgeordneten.
Auf die Frage wie die jungen Politikerinnen und Politiker den Ausflug fanden und was sie davon mit nach Babenhausen nehmen, gab es einhelliges Lob für das Projekt, da vor allem das Vortragen der Argumente sowie die Fotos am Rednerpult des Landtags nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben.
Sowohl die Vizepräsidentin des Landtags als auch die Organisatorin des Pilotprojektes, Frau Baier, werteten diesen Versuch als gelungen und möchten sich dafür einsetzen, dass auch andere Förderschulen sich in den Landtag „wagen“.      (efs)

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