Rotary Club Dieburg-Babenhausen: Dieburger Eiche an Aubergenviller Rotarier übergeben

Im Schloss Bizy ließen sich die Gäste – links RC-Präsident Munzel mit seinen Töchtern – die Historie des privat geführten Schlosses erläutern.

„Wenn Engel reisen“ war ein häufig zu hörender Spruch der Teilnehmer an der  Wochenendfahrt von Mitgliedern des Rotary Clubs Dieburg-Babenhausen zum französischen Partnerclub Aubergenville Seine-Mauldre westlich von Paris. Bei strahlendem Spätsommerwetter bekam das Besuchsprogramm, das die dortigen Freunde unter Federführung ihrer Präsidentin Gilou Grange bestens vorbereitet hatten, eine nachhaltig eindrucksvolle Note.

Mit 17 Personen aus dem Dieburger Raum angereist, fanden sie Gastgeber der französischen Art vor: Umarmende Herzlichkeit, reichhaltige Tafeln und auserlesene Besuchsorte. Nachdem einige französische Rotarier bereits Ende August bei der offiziellen Verschwisterungszeremonie im Rahmen der 20-Jährigen Charterfeier des hiesigen Clubs in Groß-Umstadt einige Tage in unserer Umgebung verbrachten und persönliche Freundschaften geschlossen hatten, führte der Gegenbesuch in Frankreich jetzt zu einem Kennenlernen der Regionen von Yvelines und Vexin mit ihren Besonderheiten und Schönheiten. Die Region im Umland von Paris entlang der Seine ist gespickt mit Künstlerateliers und Museen, Landsitzen und Städten mit mittelalterlichem Ambiente, trotz der Kriegseinflüsse teilweise gut erhalten.
Beeindruckend waren die Altstadt von Vernon/Seine sowie das Schloss von Bizy, wo die Gastgeber ein rustikales Essen arrangiert hatten und der anschließende Schloss-Rundgang. Ebenfalls rustikal aber in Form eines Betriebes, der sich auf ökologische Landwirtschaft umgestellt hat und durch Anbauvarianten von Obst und Getreide zu einem „Chemikalien freien, Energie autarken“ Erzeuger geworden ist, und mit Kostproben aus der hauseigenen Apfelbrand- und Cidre-Produktion beeindrucken konnte. Ein weiterer landwirtschaftlicher Betrieb in der Normandie, der sich der Ökologie verschrieben hat, stand am Sonntag noch auf dem Besuchsprogramm. Eine Schäferei mit weiteren Weidetierarten extensiv betrieben, hebt sich wohltuend von der Großflächen-Landwirtschaft ab, wie sie mit den Intensivbewirtschaftungen auf den reichen Ackerböden der Normandie vorherrschen. In einem Begleitprogramm der Landwirtschaftsforschung sollen Alternativen gesucht werden, die einen auskömmlichen wirtschaftlichen Ertrag mit schonenden Methoden ermöglichen, was in Frankreich noch als Neuland gilt.
Zwischen den Kulturelementen des dreitägigen Besuchs lag natürlich auch das persönliche Kennenlernen im Programmangebot der Rotarier. So hatten die Gastgeberfamilien individuelle Familienzusammenkünfte arrangiert, und beim offiziellen Dîner übergaben die deutschen Gäste durch ihren Präsidenten Reinhard Munzel auch ihre Gastgeschenke: Eine Flasche Rotary-Rotwein aus Groß-Umstadt für jedes Mitglied des französischen Clubs sowie einen Stieleichensetzling, den Albrecht Achilles vom Dieburger Revierförster Peter Sturm mitbekommen hatte mit dem Hinweis, dass jedes Jahr von französischen Weinfass-Herstellern eine größere Charge wertvolles Eichenholz in Dieburg ersteigert wird. „Dann bekommen unsere Clubnachfolger in 200 Jahren von Euch französischen Rotwein aus einem Fass von dieser Dieburger Eiche“.
Ein weiteres nachhaltiges Geschenk ist noch in Arbeit: Der Aubergenviller Club bereitet ein Hilfsprogramm in Madagaskar vor. Es sollen Schulen mit Mobiliar bestückt werden, das in einer dortigen Sozialeinrichtung hergestellt wird. Diesem Programm könne sich die Dieburg-Babenhäuser Club gern anschließen. Präsident Munzel begrüßt die Idee mit dem Hinweis auf die aktuelle deutsche Politik zur Förderung von lokalen Entwicklungen in Afrika. Die Fluchtströme nach Europa aus wirtschaftlichen Gründen zu reduzieren und die eigenen Kräfte und Leistungen vor Ort zu stärken,  ist auch ganz im Sinne des rotarischen Gedankens weltweit.
Für den Lokalpolitiker Achilles war noch die Frage des Bürgermeisterwechsels in Aubergenville naheliegend: Die bisherige Amtsinhaberin Sophie Primas musste dem neuen Landesgesetz folgend bei der Annahme ihrer Wiederwahl zur Senatorin von Yvelines das Ehrenamt der Bürgermeisterin von Aubergenville jetzt aufgeben. Die Wahl eines neuen Bürgermeisters steht im Oktober noch an. Befriedigt vernahmen die deutschen Gäste, dass auch der designierte Nachfolger wie Sophie Primas dem dortigen Rotaryclub angehört und uns damit ebenfalls eng verbunden sein wird.   (Text / Fotos: ac)

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