Hirtenweihnacht und Weihnachtsmarkt in Harreshausen: Fröhliches Weihnachtstreiben in den engen Gassen

„Middedrin“ hat wieder für ein Highlight in Harreshausen gesorgt. „Wenn alle an einem Strang ziehen, kann Großes auch im kleinen Ort entstehen“, sind sie sich einig.

Mit einer halbstündigen Hirtenandacht begann vergangenen Samstag der Weihnachtsmarkt in Harreshausen. Pfarrerin Ruth Selzer-Breuninger erzählte eine Geschichte, die zum Nachdenken anregte. Welche Rolle spielt Haben und Besitzen in unserem Leben? Nehmen wir unsere Gefühle, Ängste und Freuden noch ernst?

Sie ermutigte die Kirchenbesucher dazu, wieder mehr Wert auf Dinge zu legen, die unsere Augen leuchten lassen und erinnerte dabei an Küsse, Umarmungen, ein gutes Wort oder ein Lächeln. Musikalisch wurde sie von den fünf Sängerinnen des „ChorColores“ unterstützt. Nach einem gemeinsamen Kanon entließ die Pfarrerin die Kirchengemeinde mit Gottes Segen in den Nachmittag. Draußen hatte bereits das Marktgeschehen angefangen.
Während andernorts Weihnachtsmärkte immer kommerzieller werden und Anbieter von Außerhalb dazu geholt werden, die mit besinnlichem Angebot oft wenig gemein haben, wird in Harreshausen seit drei Jahren auf Selbstgemachtes Wert gelegt. Die Vielfalt muss darunter keineswegs leiden!
Der Kirchenvorstand hat gleich neben ihrer Kirche zwei Stände aufgebaut: Selbstgenähte Weihnachtsdekorationen und Plätzchen aus dem heimischen Ofen sowie eine umfangreiche Kuchentheke locken nach dem Andachtsgottesdienst die Besucher in die ersten Verkaufsbuden. Ein paar Schritte weiter gewährt Stefanie Schlarb Einblicke in ihr Hobby „Upcycling“: aus gebrauchten Stoffen fertigt sie Taschen und Beutel her und haucht so ausgedienten Vorhängen oder Tischdecken ein zweites Leben ein. Ihr Mann steuerte selbstgemachte Vesperbretter bei, die mit Rapsöl behandelt ein Blickfang auf jedem Abendbrottisch sind. Am nächsten Stand war eine komplette kreative Familie am Werk: Anna-Maria Müller präsentiert Lichtgläser, die sie mit Hilfe ihres Plotters mit Disney-Motiven und bezaubernden Sprüchen geschmückt hat.
Ihre Mama baut Überraschungsboxen aus Papier, die auf Wunsch gerne auch individuell gestaltet werden, und der Papa zeigt seine weihnachtlichen Holzarbeiten.
Die Wildschweinbratwürste aus Spessart und Odenwald, mit der die „Vöchel“ ihre Kunden anlocken, sind wieder einmal „viel zu früh ausverkauft“, aber hungern muss in der Gersprenzstraße Keiner, denn auch der TSV 1913 Harreshausen hält Köstlichkeiten bereit: Türkische Frikadellen im Fladenbrot werden von Husa und Bianka Kayaci mit viel Liebe auf einem selbstgebauten Grill zubereitet.
„Dufte Jungs“ nennt sich der Kegelclub, der seit 34 Jahren in Harreshausen besteht: hier werden hochprozentige Mixgetränke im knallbunten Ein-Liter-Gießkännchen ausgeschenkt.
Die Kreativität der gelernten Tischlerin Natascha lässt bei „Mascha’s Holz Art“ schöne Einzelstücke aus Holz entstehen, die großen Anklang bei den Marktbesuchern finden. Selbstgenähte Baby-Kleidung findet man bei Maike Sydlik, an deren Tisch Kristin Klein Weihnachtsschmuck feilhält, den ihr Mann Arndt aus Plexiglas gefräst hat.
Der Kernverein „middedrin“ bietet Selbstgemachtes aus der Küche an und freut sich, dass mit dem kleinen überschaubaren Weihnachtsmarkt vor drei Jahren ein Highlight für den Ort aus der Taufe gehoben wurde, an dem sich Vereine und Privatleute gleichermaßen beteiligen. Harald Weidler, Mitglied mehrerer Gruppen und Vereine, organisierte auch diese Veranstaltung und scheint an jeder Ecke gleichzeitig zu sein. Ein Blick aus luftiger Höhe lässt seinen Stolz auf das schmucke Dörfchen verstehen: romantische Fachwerkhäuser zieren die Ortsdurchfahrt und laden zum Verweilen ein.       kb

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