SV Kickers Theatergruppe: „Grand Malheur” ­– die Premiere ist bereits ausverkauft

Nein, das Erstaunen gehört nicht zur Rolle und es ist auch nicht gespielt. Als Wilfried Klein den anderen Schauspielern mitteilt, dass die Premiere des Theaterstücks bereits ausverkauft ist, sind alle verblüfft. Am 19. November tritt das Laienspiel-Ensemble im Bürgerhaus Hergershausen mit seinem neuen Stück „Grand Malheur“ auf. Dass schon drei Monate vorher für die Erstaufführung keine Karten mehr zu haben sind, dürfte ein neuer Rekord sein.

Andererseits: Seit es die Theatergruppe im SV Kickers gibt, weiß man in Hergershausen und in der Umgebung, dass beste Unterhaltung garantiert ist, sobald die gut gelaunten Darsteller die Bühne betreten. Da es nur alle zwei Jahre eine Aufführung gibt, ist die Vorfreude beim Publikum groß. Ebenso bei den Schauspielern. Zwölf Darsteller stehen diesmal an vier Abenden auf der Bühne – so viele wie nie. Die meisten sind nach und nach dazu gekommen, sodass sich die Besetzung mit der Zeit etwas verändert hat. Einige Darsteller sind aber schon seit der ersten Aufführung im Jahr 1988 dabei.
„Die Theatergruppe entstand anlässlich des 75-jährigen Jubiläums der SV Kickers“, erzählt Sigrun Saul, die zu den Gründungsmitgliedern gehört. „Damals hatten wir für die Jubiläumsfeier das Stück Blaues Blut und Erbsensuppe aufgeführt.“ Was als einmalige Aktion gedacht war, entwickelte sich bis heute zu einer Erfolgsgeschichte. Denn schon nach der Premiere wurde der Ruf nach Wiederholungen laut, und auch den Schauspielern stand durchaus der Sinn danach, weiterhin Theaterluft zu schnuppern.
Fünf Jahre später folgte also die zweite Aufführung – inzwischen erfreut die Theatergruppe alle zwei Jahre ihr Publikum mit turbulenten Verwechslungskomödien und originellen Schwänken. Schon bei der Auswahl der Stücke schauen Sigrun Saul und Inge Herget genau darauf, was den Geschmack des Publikums am besten treffen könnte. „Mit der Zeit weiß man, was besonders gut ankommt und was unsere Theatergäste von uns erwarten“, sagt Sigrun Saul. Etwa ein Dutzend Theaterstücke werden vorab gesichtet; am Ende bleiben zwei übrig, zwischen denen sich dann die ganze Truppe entscheiden muss. Die Handlung und der Spielort werden meist mit viel Lokalkolorit angereichert, was den Aufführungen eine besondere Note verleiht und für noch mehr Vergnügen sorgt, als bereits das Drehbuch verspricht.
Diesmal fiel die Wahl auf „Grand Malheur“ aus der Feder von Bernd Gombold. Dazu verwandelt sich das Hergershäuser Bürgerhaus in das „Kur- und Wellnesshotel Faltenburg“, in dem mit der neuen Verwaltungsleiterin und Controllerin Sabine (Evelyn Pfeiffer) auch neue Regeln für die Beschäftigten einkehren, wobei Sabines Vater (Günther Stübinger) auch ein Wörtchen mitzureden hat. Erstmals müssen sich die resolute Putzfrau Elli (Sigrun Saul) und der behäbige Hausmeister Hans (Markus Nelhübel in einer Doppelrolle) mit Begriffen wie „Arbeitszeitmanagement“ auseinandersetzen.
Während hinter den Kulissen finanzielle Unregelmäßigkeiten in den Büchern geklärt werden müssen, treffen im Wellnesshotel Faltenburg eine Reihe skurriler Gäste ein (Inge und Wilfried Klein, Inge Herget, Christa Weinert und Marco Saul), die Masseur Georg (Walter Morian), Fitnesstrainerin Jenny (Simone Ullrich) und Friseur Jean-Pierre (Alexander Buia) gehörig auf Trab halten.
Neben Sigrun Saul, Inge Herget und Christa Weinert gehört Alexander Buia zu jenen, die schon bei der Premiere 1988 eine Hauptrolle spielten und seither bei keiner Aufführung fehlen. „Damals habe ich noch die jugendlichen Liebhaber gespielt, heute gebe ich den schrägen, französischen Friseur“, beschreibt Buia die Entwicklung seiner Theaterrollen in den vergangenen 28 Jahren mit einem Augenzwinkern. Egal welche Rolle in welchem Stück: Das Theaterspielen vor so begeistertem Publikum wie in Hergershausen macht einfach großen Spaß, sind sich alle in der Gruppe einig.
Am 19. und 20. November und am 25. und 26. November hebt sich im Bürgerhaus Hergershausen der Vorhang für das „Grand Malheur“. Leni Thomas sorgt als Souffleuse dafür, dass Texthänger unbemerkt bleiben, für die Maske ist erneut Nadine Krüger verantwortlich.      mel

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