Seniorenzentrum Bethesda feiert Oldtimer-Sommerfest: Kiemen-Coupe und Knutschkugel – zum Vergessen zu schön

Keine andere als die Hergershäuserin Elisabeth Kläse durfte auf dem roten Leder des Mercedes Cabriolet Platz nehmen und eine Rundfahrt durch Harreshausen antreten.

Wer am Wochenende Oldtimer-Autos anschauen wollte, der kam am Seniorenzentrum Bethesda nicht vorbei. Unter dem gleichnamigen Motto feierte die Senioreneinrichtung ihr Sommerfest. Automarken wie Maybach, Franklin oder Bentley fanden sogar über den Geschmackssinn als leckere Cocktails den Weg in den Magen.

Die eisgekühlten Oldtimer-Drinks gingen an dem heißen Sommertag weg wie warme Semmeln, die es mit Bratwurst und Salat von der Bethesda Gastronomie gab. Ein besonderes Schmankerl bot der Schaafheimer Sammy Dieterle. In seinen mitgebrachten Holzöfen, die auch wie lieb gewonnene Oldtimer anmuteten, buk er frische Pizza.
Heiße Schlitten weckten nicht nur Erinnerungen bei den Bewohnern, sondern auch bei den zahlreichen spontanen Besuchern von außerhalb. Oliver Schuck, Reinhard Geißler, Marco Franke, Christian Funk und Tom Best stellten ihre motorisierten Lieblingsstücke auf dem Hof aus. Anregende Fach- und Erinnerungsgespräche gab es an jedem einzelnen Fahrzeug. Die „Knutschkugel“ sei einfach herrlich, schwärmten vor allem die Damen. Die Rede ist von der BMW Isetta, ein Rollermobil von 1960. Auf die Frage, warum der kleine Oldtimer denn „Knutschkugel“ genannt werde, kichert eine Besucherin: „Na in dem Teil war es so eng, da konnte man gar nichts anderes als knutschen.“ Auch den Opel B-Kadett nennen die Insider lieber „Kiemen-Coupe“ wegen seiner schicken kiemenartigen Rillen an der Seite. Noch so ein Opel, aber als Rekord steht silberglänzend neben einem aufgemotzten VW-Käfer zur Schau. Oldtimer auf zwei Rädern hat das Geschäftsführerehepaar Best mitgebracht. In verschiedenen Motorisierungen steht so mancher menschliche Oldtimer vor den Krafträdern und stimmt mit dem Nachbarn „Weißt du noch damals“ an.
Alle Blicke ziehen allerdings zwei frisch gewienerte „Sahnestückchen“ auf sich. Heute ein ganz besonderer Volkswagen war der T1-Bus vor über 50 Jahren eben ein Volkswagen, der für den alltäglichen Gebrauch gefahren wurde. Ebenso praktisch für Handwerker als auch für größere Familien, die gerne zum Campieren fuhren. Heute hütet den Oldtimer wie seinen Augapfel Marco Franke. Der Ringheimer erstand das Schmuckstück in den USA, wohin es von Deutschland exportiert, dann nach Japan verkauft und wieder in die USA zurückgebracht wurde. Am Wochenende nahmen Interessierte in dem knatternden Bus Platz und genossen eine Rundfahrt durch Harreshausen.
Reinhard Geißler sorgte für Menschentrauben an seinem hervorragend restaurierten Mercedes Benz 190 SL aus dem Jahr 1959. Doch nur eine Dame durfte auf dem roten Leder des schicken Cabriolets Platz nehmen. Keine andere als Elisabeth Kläse, Beiratsvorsitzende im Seniorenzentrum, genoss winkend wie die „Queen“ die Fahrt durch Harreshausen. „Dass ich auf meine alten Tage noch einmal mit einem so schicken Cabriolet fahren darf. Einfach toll“, zog die 88-Jährige Resümee.     nda

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