Kinder- und Jugendförderung: Stark-Cool-Fair – Apfelmus beim Deeskalationstraining

„Wichtig ist schön laut zu sein“ erklärt Seminarleiter Dietmar Lietz das erste gemeinsame Spiel beim Deeskalationstraining. Spiel und Spaß lockert die anspruchsvollen Seminarinhalte auf, denn im Fokus stehen an diesem Nachmittag unter anderem Mobbing, verbale und körperliche Aggressionen. Die lauten „Hilfe“-Rufe in der Schulsporthalle zeigen dann auch gleich Wirkung, denn die Kinder und Jugendlichen eilen zur Hilfe und befreien den Hilfe-Rufer aus seiner misslichen Situation.

Mit zahlreichen erlebnispädagogischen Elementen arbeitet der Trainer für Selbstbehauptung, Deeskalation und Medienkompetenz an diesem Nachmittag. Die Ergänzung bei seiner Vorstellung „Ich bin auch Kampfsporttrainer“ wurde insbesondere von den Jungs mit einem lauten „Coool“ bedacht. Ob an diesem Nachmittag auch „gekämpft“ wird, das bestimmen die Teilnehmer gemeinsam, denn auch das faire kämpfen kann Inhalt des Deeskalationstraining sein. Nach der Vorstellungsrunde nennen nun alle Kinder den 52jährigen „Didi Döner“. Auch die Kinder dürfen sich einen „Nahrungsmittel-Namen“ auswählen, die mit dem gleichen Buchstaben wie ihre Vornamen beginnen. Folglich toben nun Mathilda Mayo, Finnja Fanta, Suna Sushi und Julia Jägerschnitzel durch die Halle. Nach festen Regeln wohlgemerkt, denn zu Beginn arbeiteten alle gemeinsam aus, was „Ich möchte“ und was „Ich nicht möchte“. Auch die Anzahl der Liegestütze, bei einem Fehlverhalten, legten die Teilnehmer selbständig fest. Ziel des Trainings war das erlernen sozialer Kompetenz, weiterhin wurde das Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt und auch auf den wertschätzenden Umgang miteinander wurde großer Wert gelegt. Konflikte gewaltfrei zu lösen und Auseinandersetzungen durch eine offene und direkte Kommunikation zu führen, waren ebenfalls Seminarschwerpunkte, die durch Rollenspiele eigenständig erarbeitet wurden. Kurze theoretische Lerninhalte wechselten sich mit praktischen Übungen und Gesprächen ab. Als Höhepunkte des Seminars gelten die Mutproben. Bei diesem Training erforderte es eine große Portion Mut, sich auf eine Sportmatte zu legen, die von Teilnehmern hochgehoben wird um sie gleich wieder fallen zu lassen. Nach dem Aufprall wich die Anspannung im Gesicht und ein Lächeln machte sich breit. Wer sich der Probe nicht stellen wollte, musste dies einfach nur sagen und wurde für den „Mut des Zugebens“ mit Beifall belohnt. Wenn es bei Rollenspielen oder den anderen Seminarinhalten Probleme gab, konnten die Kinder das Training sofort unterbrechen. Hierfür wurde ein spezielles Code-Wort vereinbart. „Apfelmus“ beendete sofort die Aktion und gab Gelegenheit sich in der Gruppe über das Problem auszutauschen.  hz

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