Gesund essen und trinken sowie Bewegung und Entspannung gehören natürlich dazu. Es geht aber auch darum, sich selbst zu akzeptieren und zu mögen, mit den eigenen Gefühlen umzugehen und Konflikte friedlich zu lösen. Kritisches Denken und wenn nötig auch mal „Nein“ zu sagen, sind weitere Fähigkeiten, die die Symbolfigur des Programms „Klaro“ den Kindern vermittelt.
An der Bachwiesenschule nehmen die acht Klassen aller Jahrgangsstufen an dem Programm teil und haben inzwischen viel darüber zu berichten. Alle zwei Jahre gibt es ein Treffen, bei dem die Grundschüler den Sponsoren des Projekts erzählen, was sie von „Klaro“ gelernt haben. So ging es in der dritten Klasse beispielsweise um das Thema „Konflikte lösen“. „Wenn man mit jemandem Ärger hat, sollte man erst über das Problem nachdenken und sich fragen, wie es einem selbst damit geht“, erklärte Samira. „Dann sollte man versuchen, darüber zu reden, was passiert ist und gemeinsam eine Lösung finden.“ Samira, Jonathan und Youmilyne hatten dazu ein Plakat gemalt und sogar einen Rap-Song geschrieben, den sie Lehrerin Rebecca Munz, Sponsor Manfred Willand und dem Vorsitzenden des Schulfördervereins, Marcus Barth, vorsangen.
Gefühle waren auch das Thema der zweiten Klasse. Man sollte Empfindungen nicht ignorieren oder unterdrücken, sondern sich gerade bei den negativen Gefühlen aufmerksam selbst beobachten und fragen, warum man gerade wütend oder traurig ist. In der vierten Klasse ging es dann um Gruppenzwang und wie man ihm widerstehen kann. Auch die Entstehung von Sucht und der Kontakt mit Drogen wie Zigaretten und Alkohol wurden besprochen.
Manfred Willand regte an, auch den Umgang mit Smartphones ins Programm aufzunehmen. Auch diese hätten ein hohes Suchtpotenzial und dienten nicht selten der Verbreitung von Gerüchten oder Anfeindungen bis hin zum Mobbing. „Die Bachwiesenschule hat bereits ein eigenes Konzept, das auch die Schulung der Medienkompetenz enthält“, sagte Rebecca Munz. Dennoch sei der Hinweis gut und sinnvoll. Die Schulen könnten sich dem komplexen Thema aber nicht allein widmen. Auch die Eltern seien gefragt, auf das Mediennutzungsverhalten ihrer Kinder zu achten.
Das Programm Klasse 2000 habe sich bewährt und sei ein wichtiger Baustein für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder. Zwar wird das Projekt von der AOK finanziell gefördert. Sie übernimmt die Hälfte der Kosten – 220 Euro pro Klasse pro Schuljahr. Doch die andere Hälfte muss über Sponsoren finanziert werden. Die Organisation übernimmt der Förderverein, der notfalls auch einspringt, falls die Kosten nicht gedeckt sein sollten. Die Bachwiesenschule hat mit der Firma ICS aus Sickenhofen und mit Manfred Willand verlässliche Sponsoren.
Willand spendete nach den Vorträgen der Kinder noch einmal 800 Euro – ein Überbleibsel seines 65. Geburtstags. An alle Eltern appellierten er und Marcus Barth, in den Förderverein einzutreten. Durch eine Mitgliedschaft würden automatisch alle Kinder bei der Teilnahme an verschiedenen Projekten – darunter „Klasse 2000“ – unterstützt. mel
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
08.07.2016
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