Unter dem Motto Etappensieg stand die Eröffnungsfeier mit 120 geladenen Gästen und unter der Mitwirkung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, von Oberbürgermeister Jochen Partsch, Aufsichtsratsvorsitzendem und Klinikdezernent André Schellenberg, der Geschäftsführer Clemens Maurer und Prof. Dr. Steffen Gramminger sowie den Abteilungsleitern Bau Franz Kraft und Stefan Lösch. Von der großen Bedeutung, die der Zentrale Neubau für die Stadtwirtschaft hat, sprach Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Hier wird unsere Daseinsvorsorge, die wir von Anfang unserer politischen Verantwortung an in den Fokus genommen haben, deutlich. Die kommunale Daseinsvorsorge – gerade auch im Gesundheitsbereich – dürfen wir nicht aus den Händen geben. Die Baustelle des Klinikums ist eine der größten in unserer prosperierenden Stadt, das Klinikum ist zudem der größte kommunale Arbeitgeber, beides zeigt, wie wichtig die positive Entwicklung der städtischen Tochter für die Darmstädterinnen und Darmstädter und für die Menschen in Südhessen ist.“
Von der wichtigsten Nachricht sprach der Klinikdezernent: „Kosten- und Zeitplan voll eingehalten! Diese Punktladung, das kann ich versichern, freut auch den Aufsichtsratsvorsitzenden besonders.“ André Schellenberg weiter: „Der Geschäftsführung und der Abteilung Bau gehört heute unser Dank und ein dickes Lob: Denn der Zeitplan war und ist sportlich und die logistische Herausforderung auf kleinstem Raum bei laufendem Krankenhausbetrieb zu stemmen, ist eine Meisterleistung, die das Haus aus eigener Kraft, ohne einen Generalunternehmer stemmt.“
Am 8. Dezember wird das neue Klinikgebäude 1 in den Patientenbetrieb gehen. Die Summe der Baukosten betrugen für den ersten Abschnitt: 34,5 Millionen Euro. Davon entfielen 17 Millionen Euro auf Bauwerk und Konstruktion, 14 Millionen Euro auf neue technische Anlagen, 0,8 Millionen Euro auf die Herstellung des Außenbereichs und 2,7 Millionen Euro auf die Ausstattung der Patientenzimmer und Kliniken. Weitere 4,5 Millionen Euro investierte das Klinikum Darmstadt in zwei neue Linearbeschleuniger im Keller des neuen Klinikgebäudes, mit denen das Institut für Radioonkologie und Strahlentherapie von Prof. Dr. Christian Weiß einmal mehr Alleinstellungsmerkmal für die strahlentherapeutische Versorgung von Tumorerkrankungen in Südhessen schafft. Mit Innovation und Präzision sind so sehr schonende Behandlungen aller Krebserkrankungen möglich, neue videogestützte Sicherheitssysteme sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Der erste Bauabschnitt besteht aus zwei Untergeschossen und fünf Stockwerken (EG plus 4). Das neue Klinikgebäude 1 wird entlang der Außenfassaden und über einen bis ins erste Untergeschoss reichenden 110 m² großen Innenhof belichtet. Im zweiten Untergeschoss befinden sich ausschließlich Technikbereiche. Im ersten Untergeschoss wurden die neuen Linearbeschleuniger in neuen Strahlenbunkern installiert. Im Erdgeschoss ziehen die Chirurgische Ambulanz und die Neurologische Funktionsdiagnostik ein. Das erste Obergeschoss wird vollständig von der Klinik für Neonatologie / Perinatalzentrum Südhessen für die Versorgung Früh- und Neugeborener belegt. Im zweiten Stock zieht die Klinik für Neurologie und Neurointensivmedizin ein, im dritten Stock kommt die Chirurgische Klinik I – Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie unter. Das vierte Stockwerk teilen sich die Klinik für Neurochirurgie und die Stroke Unit, in der Schlaganfallpatienten behandelt werden. Für einige Kliniken ist die Nutzung nur vorläufig, denn deren Bestandsgebäude müssen im Zuge des weiteren Bauablaufs des zweiten Bauabschnittes zum Jahreswechsel abgerissen werden.
In dem Gebäude befinden sich modern ausgestattete, freundliche Patientenzimmer mit dem Komfort eines Krankenhausneubaus: Zweibett-Zimmer mit barrierefreiem Bad, die Fensterbänke laden zum Sitzen ein, die neuen Patientenbetten und Nachtschränkchen sind mit Telefon und moderner Multimediatools ausgestattet, die das Internet ans Patientenbett bringt. Alle Zimmer haben ein großzügiges Entree mit Garderobenhaken und außenliegendem Sonnenschutz.
„Die Besonderheit unseres Zentralen Neubaus ist der konzeptionelle Ansatz unserer Planung. Das Layout wurde mit vielen Nutzern in zahllosen Workshops von innen heraus entwickelt, entlang der Arbeitsprozesse und der Betriebsorganisation. Das Klinikum der kurzen Wege, optimale Wegeführungen auch im Sinne der Hygiene, das waren weitere Architektur-Parameter. Gute Medizin in guter Architektur, das war und ist unser Ziel“, erklärt Bau-Abteilungsleiter Franz Kraft. Die guten und erfolgreichen Entscheidungen beim ersten Bauabschnitt würden selbstverständlich mit in die nächsten Bauabschnitte mitgenommen.
„Mit modernster baulicher Infrastruktur und technischer Ausstattung, kompetenten und serviceorientierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzen wir Maßstäbe in der medizinischen Versorgung. Auch die Entwicklung unserer Patientenzahlen zeigt, Neu- und Umbaumaßnahmen bei laufendem Krankenhausbetrieb müssen nicht zu Lasten der Behandlungszahlen gehen. Das Klinikum Darmstadt stemmt diese Herausforderungen, weil alle an einem Strang ziehen“, erläutern die Geschäftsführer Clemens Maurer und Prof. Dr. Steffen Gramminger.
Fakten erster Bauabschnitt:
Bauantrag am 22. August 2014
Spatenstich im November 2015
Ende Januar 2016 war die bis zu zehn Meter tiefe Baugrube größtenteils ausgehoben.
Anfang Mai 2016 war der Rohbau bereits auf Erdgeschoss-Niveau.
Richtfest: 24. August 2016
Insgesamt wurden zwischen dem Baustart Weihnachten 2015 und August 2016 ca. 7800 Kubikmeter Beton sowie ca. 1200 Tonnen Stahl verbaut.
Bauvolumen: 50.000 Kubikmeter Rauminhalt
12.000 Quadratmeter neue Klinikfläche – davon 9.000 überirdisch
115 Patientenbetten in modern ausgestatteten Zweibett-Zimmern
8. Dezember 2017: Inbetriebnahme Patientenbetrieb
Der Zentrale Neubau:
Der Zentrale Neubau erfolgt in drei Bauabschnitten. Bauteil zwei steht kurz vor der Rohbau-Fertigstellung. Bevor mit dem dritten Bauabschnitt begonnen werden kann, müssen zunächst zwei alte Bestandsgebäude abgerissen werden – das alte Neurologie-Gebäude und der Standort der Elektivambulanz. Dieser dritte Bauabschnitt verbindet dann den ersten und zweiten Bauabschnitt zu einer durchgehenden Klinikfläche. Zugleich entsteht auf dem Gebäude 5 ein Hubschrauberlandeplatz. Das Areal wird also in den kommenden Jahren weiter deutlich verdichtet, was die Bauabläufe noch stärker als bisher zu einer Herausforderung macht.
Die Fertigstellung ist für den Jahreswechsel 2020/21 geplant. Dann wird der Standort Eberstadt aufgegeben und steht für die Entwicklung neuer Wohnbebauung offen.
(Text/Fotos: csc)
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