Abschied aus dem Dekanatssynodalvorstand: „Man kann nur etwas bewegen, wenn man sich einbringt“

Silberne Ehrennadel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für Christoph Kleinert aus Babenhausen

Pröpstin Karin Held zeichnete Christoph Kleinert für seine langjährigen Verdienste mit der Silbernen Ehrennadel der EKHN aus.

Jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement für die Kirche: Nach 18 Jahren ist Christoph Kleinert aus dem Dekanatssynodalvorstand des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald ausgeschieden. Seiner Kirchengemeinde Babenhausen, wo er sich seit 28 Jahren engagiert, bleibt er erhalten.

Am Anfang, als die Familie 1980 nach Babenhausen gezogen war, die Kinder klein waren, seine Frau sich um sie kümmerte und die Kontakte zum evangelischen Kindergarten hatte, war Christoph Kleinert noch „der Mann von Frau Kleinert“. Der Pfarrer sprach ihn an, ob er nicht für den Kirchenvorstand kandidieren wolle – dieses eine Mal fehlten drei Stimmen, um direkt in den Kirchenvorstand zu kommen, weil „den Mann von Frau Kleinert“ noch keiner kannte.
1988 rückte er in den Kirchenvorstand nach, von 1991 bis 1998 war er dessen stellvertretender Vorsitzender. Und weil 1998 so viele Frauen in den Kirchenvorstand gewählt wurden, dass eine Frau auch den stellvertretenden Vorsitz übernehmen musste, entsandte Pfarrer Hans-Joachim Greifenstein Christoph Kleinert in die Dekanatssynode des damaligen Dekanats Groß-Umstadt – dessen Vorsitzender Christoph Kleinert dann auch gleich wurde. „Ich hab nicht Nein gesagt – und schon war ich’s“, sagt der 69-Jährige schmunzelnd. Er blieb es bis zur Fusion mit dem Dekanat Reinheim zum Dekanat Vorderer Odenwald im Jahr 2010 und wurde danach stellvertretender Vorsitzender.
Das Führungsamt hat er nun aufgegeben. Der neuen Synode, die sich gerade für die nächsten sechs Jahre konstituiert hat, wollte er nur noch als Stellvertreter angehören. Die Zusammenarbeit habe ihm viel Freude bereitet, sagte er bei seiner Verabschiedung. „Jetzt sollen auch mal Jüngere ran.“ Für seine besonderen Verdienste und sein langjähriges ehrenamtliches Engagement verlieh Pröpstin Karin Held ihm die Silberne Ehrennadel der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).
Christoph Kleinert gehöre zu denjenigen, die ganz früh und ohne persönliche Befindlichkeiten die Fusion der beiden Dekanate mit vorangetrieben hätten, sagte Dr. Michael Vollmer, Vorsitzender der Dekanatssynode und des Dekanatssynodalvorstands. Er dankte ihm für die Jahre der umsichtigen Führung und der großen Loyalität. „Christoph Kleinert ist nicht nur einer, der redet und leitet, sondern er tut auch.“
Die Zusammenführung der beiden Dekanate war das Hauptprojekt – die Fusion wurde in vielen Treffen vorbereitet, Ängste mussten abgebaut, Verhandlungen über den Sitz des Dekanats geführt werden. Aber auch sonst war Christoph Kleinert immer da, des Öfteren auch in Begleitung von Border Collie Joe – als IT-Fachmann bei allen Fragen, Problemen und Problemchen rund um Computer und Technik, bei der Erstellung von Homepages, aber auch in Immobilienangelegenheiten und als Leitender.
Als Stellvertreter für die Kirchensynode der EKHN setzte er sich dafür ein, dass es analog zur Dekanekonferenz auch eine Präsideskonferenz gibt, in der sich die Präses der Dekanate austauschen können. Es erlebte mit, wie Hans-Joachim Greifenstein undClajo Herrmann ihre ersten Schritte als „Erstes Allgemeines Babenhäuser Pfarrer(!)-Kabarett“ machten, begleitete die großen Projekte wie die Renovierung des Gemeindehauses, der Stadtkirche Babenhausen und des Pfarrhauses in der Backhausgasse und aktuell den Neubau und die Erweiterung des Kindergartens zur Kindertagesstätte.
Christoph Kleinert ist ein Macher, einer auf den man sich verlassen kann. „Man kann nur etwas bewegen, wenn man sich einbringt“, sagt er. Und: „Ich habe meinen festen Glauben, sonst würde ich das nicht machen.“
Aufgewachsen im Ruhrgebiet, in Bottrop-Kirchhellen, kam Christoph Kleinert über Nordrhein-Westfalen, Oberallgäu, Nordhessen, Starnberger See und den Taunus in den Odenwald. Bevor er 1998 als freiberuflicher Berater anfing, war der Babenhäuser 24 Jahre lang Systemingenieur bei IBM. Christoph Kleinert ist ein Familienmensch. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und zwei Enkel. Er fährt gerne Motorrad und Ski oder geht mit seinem Kumpel auf Abenteuerreise – wenn er denn die Zeit findet und nicht gerade mal wieder das Handy klingelt und jemand seinen Rat sucht.    (Text/Foto: S.Rummel)

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