Babenhäuser Wochenmarkt: Ein Marktbeschicker: „Mir ist es wichtig, dass ich in zufriedene Gesichter blicken kann“

Jörg Landzettel, Jürgen Steinkopf, Rüdiger und Ursula Martin sind regelmäßige Gäste am Weinstand von Karlheinz Brückner, der jeden Donnerstagnachmittag auf dem Babenhäuser Wochenmarkt eine Weinlaube errichtet.

Die Gruppe um Jürgen Steinkopf kann sich da nur schwer auf eine Antwort einigen, seit wann sie sich schon regelmäßig auf dem Babenhäuser Wochenmarkt treffen. Während die einen sicher sind, dass sie schon ihr zehnjähriges Jubiläum auf dem Marktplatz gefeiert haben, denken andere, dass sie erst das sechste oder siebte Jahr in dieser Besetzung zusammen sind.

„Sicher ist, dass wir uns hier schon seit Langem wohl fühlen“, fasst Jürgen Steinkopf schließlich zusammen und fügt schmunzelnd an: „Das Einkaufen ist weniger meine Aufgabe. Ich gehe immer gleich zum Weinstand.“ Der Weinstand, der eigentlich ein Wagen ist, gehört Karlheinz Brückner aus Schöllkrippen. Seit fünf Jahren kommt er jeden Donnerstagnachmittag nach Babenhausen, baut seinen Stand auf dem Marktplatz auf und kann stets sicher sein, dass er schon beim Aufbau einige Kunden trifft.
Einige von ihnen packen sogar beherzt mit an, wenn es darum geht, die langen Holztische und Sitzbänke aufzustellen und, je nach Wetterlage, ein Pavillondach darüber zu spannen. „Ich bin auf vielen Wochenmärkten und finde es nicht so schön, wenn die Kunden nur eilig über den Markt gehen, ihre Einkäufe erledigen und dann gleich wieder fortgehen“, erzählt Karlheinz Brückner.
Um seiner Kundschaft die Möglichkeit zu geben, sich länger auf dem Markt aufzuhalten und seine Weine vor dem Kauf zu kosten, begann Brückner schon bald, die Fläche vor seinem Stand mit Tischen und Bänken zu versehen. „Mittlerweile finden sich hier jeden Donnerstag verschiedene Gruppen ein. Viele Radfahrer sind dabei, die ihre Touren an meinem Weinstand beschließen oder Grüppchen aus Nachbarorten, die einen nachmittäglichen Stammtisch hier gegründet haben.“
Ihm gehe es nicht nur darum, seine Produkte – vor allem Weine, aber auch Feinkost wie Essig und Öl – zu verkaufen, sagt Brückner. „Mir ist wichtig, dass ich in zufriedene Gesichter blicken kann, und das ist auf dem Babenhäuser Wochenmarkt immer der Fall.“ Wenn der Weinhändler „immer“ sagt, dann meint er es auch so. Denn die Weinlaube vor seinem Marktstand baut er das ganze Jahr über auf.
„Im Winter sitzen wir dann in Decken gehüllt hier und trinken Glühwein“, erzählt Ursula Martin, die mit ihrem Mann Rüdiger aus Rödermark kommt. Auch an diesem Donnerstagnachmittag ist es frisch, nach Glühwein steht aber niemandem mehr der Sinn. Stattdessen kosten Brückners Gäste Rot- und Weißweine aus seinem großen Sortiment und machen den Babenhäuser Marktplatz zu einem Heurigen.
Günter Maier und Jörg Mielke sind mit dem Fahrrad aus Eppertshausen gekommen und nutzen, wie viele Marktbesucher, auch das Angebot an den anderen Ständen. Es dürften ein oder zwei Stände mehr sein, finden sie und teilen auch diese Meinung mit den anderen Gästen. „Für mich sind zwar der Wurststand und der Bäckerwagen am wichtigsten. Aber zu einem Wochenmarkt gehören auch Obst und Gemüse“, sagt Mielke.
Der Kommentar vom Nachbartisch, an dem eine Gruppe Babenhäuser sitzt, lässt nicht lange auf sich warten. Tatsächlich vermissen auch sie das eine oder andere Angebot.
Doch dass man jeden Donnerstagnachmittag zwischen Rathaus und Stadtkirche einen gemütlichen und geselligen Treffpunkt habe, das unterscheide den Babenhäuser Wochenmarkt von anderen Märkten, sagt Jürgen Steinkopf.                          mel

Info: Die Beschicker des Wochenmarkts in Babenhausen bieten jeden Donnerstagnachmittag von 14 bis 18 Uhr auf dem Platz zwischen Rathaus und Stadtkirche ihre Waren an. Neben dem Weinstand mit Heurigen-Atmosphäre gibt es derzeit drei weitere Stände mit einem Angebot an Backwaren, Fisch, Fleisch- und Wurst.

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