News zu Ostern 2018

„Die weltweit  häufigste Osterbaumdekoration an einem Ort”.

Vor sechs Jahren hatte die BZ  meinen zweiseitigen Beitrag „Rund um den Osterbrunnen“ abgedruckt. Ich war nicht wenig erstaunt, dass sich hieran noch jemand erinnerte und um einen „Nachschlag“ bat. Nun kann man zu Gründonnerstag  zwar trefflich über den bei „Kaiserwetter“ wieder  prächtig gelungenen Babenhäuser Ostermarkt 2018 berichten, aber natürlich  noch nicht über das bevorstehende diesjährige Ostergeschehen in den bekannten Orten im Osten und in Schwaben!

Nachdem ich den Brauch des Osterbrunnen-Schmückens auch in den letzten Jahren verfolgt habe, kann ich heute sagen, dass praktisch alle wesentlichen Informationen in dem seinerzeitigen Aufsatz noch gültig sind. Nur: Die Möglichkeit, den farbigen Osterdekor zu „vermarkten“ hat so Schule gemacht, dass einem schon bei der Anfahrt selbst in kleinsten Orten  farbige Ostereier entgegenleuchten. Leider vielfach Plastikeier und auch nicht nur an alten Brunnen, sondern an  wieder aufgestellten, nun wasserlosen alten Pumpen, an Brücken, Denkmälern und natürlich Sträuchern und Bäumen. Es scheint eine veritable „Plastikeier-Epidemie“ ausgebrochen zu sein. Die bringen zwar Farbe in die Orte und Landschaft, können aber nicht die Aufmerksamkeit erwarten, wie die  „ausgeblasenen“ und dann oft kunstvoll von Hand gestalteten Eier. Ich selbst bevorzuge daher weiterhin die  in der BZ vom 12. April 2012 genannten Orte, wie z. B. Heiligenstadt und Bieberbach in der Fränkischen Schweiz sowie Schechingen in der Nähe des schwäbischen Aalen, wo die Tradition aus einem bürgerlichen Miteinander entstand und weiter gepflegt wird. Wenn man nicht gerade an den Wochenenden hin fährt, wenn Dutzende von Bussen  die neugierigen Touristen von weither bringen, dann wird man dort immer noch seine Freude haben.
Das gilt auch für den Ostereierbaum in dem als „Feengrotten-Stadt“ bekannten Saalfeld /Saale  in Thüringen, über den ich in der BZ vom 11. April 2013  berichtete. Hier mit Bild A noch einmal in Erinnerung gerufen. 1965 hatten dort die Eheleute Kraft begonnen, ein junges Apfelbäumchen auf  ihrem hoch gelegenen privaten Grundstück für die Kinder mit einigen Ostereiern zu schmücken. Als dieser Baum nach fünfzig Jahren, zu stattlicher Größe heran gewachsen und mit einer eigenen Homepage weltweit  als „Ostereierbaum“ bekannt geworden war, trug er schließlich 10 000 (!) meist kunstvoll gestaltete Eier. Per E.-Mail erzählten mir der „Eierbaumvater“ und seine Tochter damals, dass das Schmücken, vor allem aber das Abschmücken, nun über ihre Kräfte ginge. So geschah es denn auch 2015. Sie stellten einen Großteil ihrer Eier zur Verfügung,  damit im Jahr 2016 zu Ostern eine Kastanie im örtlichen Schlosspark damit geschmückt werden konnte. Als sich dann  anschließend ein als ebenfalls denkbarer Nachfolgebaum ins Auge gefasster Kirschbaum auch als wenig geeignet heraus stellte, fand der wertvolle Osterschmuck in den zwei Folgejahren eine Robinie im günstigen Innenstadtbereich als Heimstatt. Heuer soll diese spätestens an Karfreitag voll behängt und bis einschließlich 8. April 2018 (Kleinostern/Weißer Sonntag) zu bewundern sein. Voraussichtlich werde ich an Ostern das seltene Schmuckstück in Augenschein nehmen und fotografieren können. (Vielleicht treffen wir uns dort ja zufällig, hihi?!)
Es soll aber nach dem zweimaligen Standortwechsel keine „Wanderausstellung“ entstehen. Denn noch in diesem Jahr 2018 soll das Pflaster vor dem am Markt zentral gelegenen urigen Gasthaus „Im Loch“ aufgerissen werden (Bild B), damit  man statt der Robinie dort einen schon auserkorenen, sechs
Meter hohen Apfelbaum mitsamt seinem inzwischen vermessenen, riesigen Wurzelballen einpflanzen kann. Erst dann werden wohl die einheimischen und in dreiundfünfzig Jahren weltweit erworbenen  Liebhaber wieder mit ihrem Saalfelder Ostereierbaum zufrieden sein! Inzwischen trägt der Baum einen Titel als
„Die weltweit  häufigste Osterbaumdekoration an einem Ort”, der ihm kaum zu nehmen sein wird.     (Dr. Richard Simonis)

 

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