Seit vier Jahren ist das Gebäude in der Amtsgasse 32 das Domizil für Babenhausens Territorialmuseum. Die Einrichtung eines Museums, das die lokale Geschichte der Stadt und ihrer Menschen bewahrt und erzählt sowie die Historie der Region bis in Babenhausens Partnerstadt Bouxwiller im Elsass darstellt, war ein Lebenstraum von Dieter Aumann.
Der Unternehmer erwarb 2010 das „Gaylinghaus“ und überführte das Gebäude in die Trägerschaft der „Stiftung Amtsgasse 32“. Vier Jahre lang wurde das Haus aufwendig saniert. Der Hessische Denkmalpreis und der Deutsche Fachwerkpreis waren der Lohn für die gelungene Sanierung des Hauses, bei dem sich viele Jahre des Leerstands bemerkbar gemacht hatten.
Nun erhielt auch der Inhalt des Gebäudes eine Auszeichnung. Das Territorialmuseum Babenhausen ist hessenweit das vierte Museum, das den Titel „Museum des Monats“ und damit 1.000 Euro erhält. Seit Juli dieses Jahres wird die Auszeichnung an Museen vergeben, die dem Hessischen Museumsverband besonders aufgefallen sind. Der Verband bewertet neben der Qualität der Sammlung auch deren Präsentation und die Art wie sie in einen historischen Kontext eingebunden wurde.
Die pädagogischen Angebote und eine ansprechende Gestaltung für junge Museumsbesucher sind weitere Kriterien, die ein Museum erfüllen muss, um den Titel zu erhalten. Da nur kleine, ländliche Museen ausgezeichnet werden, die üblicherweise ehrenamtlich geführt werden, liegt das Augenmerk auch auf den Öffnungszeiten. Das Territorialmuseum in Babenhausen erfüllt alle Vorgaben.
Ehrenamt wird gewürdigt
„Hessen ist ein Bundesland mit enormer künstlerischen und kulturellen Vielfalt“, sagte Boris Rhein nun bei seinem Besuch im ehemaligen Adelssitz. „Wir haben Landesmuseen in Wiesbaden und Darmstadt, eine große Museumslandschaft in Kassel und ebenso in Frankfurt. Doch den größeren Teil machen nicht die Leuchttürme aus sondern die rund 400 kleinen Museen vor Ort.“
Es sei beeindruckend, wie professionell und innovativ das Territorialmuseum eingerichtet sei, sagte Rhein. Die zeitliche Einordnung von historischen Ereignissen und Personen sei besonders gelungen. „Hier werden nicht einfach Dinge gesammelt und in Vitrinen gestellt. Durch das Museum mit Hör- und Mitmachstationen und lebensechten Darstellungen von bedeutenden Figuren der Geschichte zu gehen, ist ein echtes Erlebnis.“
Georg Wittenberger, der maßgeblich an der Realisierung des Museums mitgewirkt hat, wies daraus hin, dass die Ehrenamtlichen großen Wert darauf legten, Kinder und Jugendliche für die lokale Geschichte zu begeistern. Das ehrenamtliche Engagement, mit dem die lokalen Museen betrieben werden, sei Anlass gewesen, den Titel „Museum des Monats“ zu kreieren. mel
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