Die Pfarrer Dr. Frank Fuchs (evangelische Kirche) und Ferdinand Winter (katholische Kirche St. Josef) sowie die Pastoren David Jocham (Gospelhaus) und Christoph Habeck (Emmaus-Gemeinde) hielten den Gottesdienst unter freiem Himmel. Sie wurden musikalisch begleitet vom Musikteam des Gospelhauses, das beschwingte und fröhliche Titel vortrug. Die Gottesdienstbesucher waren ausdrücklich aufgefordert, klatschend und singend den Gottesdienst mitzugestalten.
Bestärkt vom Geiste Gottes könnten die Menschen dort wirken, wo sie leben, sagte Pfarrer Ferdinand Winter. „An die Kirchen gibt es oft große Erwartungen. Aber wir Christen vor Ort und im Alltag sind es, die Zeugnis unseres Glaubens ablegen, indem sie humanitär und friedlich handelnd.“ Mitunter könnten die Menschen nicht verstehen, warum es Leid gibt und Menschen einander Grausamkeiten antun, so Dr. Frank Fuchs. In Zeiten der Unsicherheit solle Gottes Geist als Tröster wirken.
Im Anschluss an den Gottesdienst konnte jeder Gast in einer stillen Minute sein ganz persönliches Anliegen vor Gott bringen. Da der Erlös aus dem Kirchenfest an den „Lebensmittelpunkt“ geht, forderte Pastor David Jocham die Gäste mit einem Augenzwinkern auf, zu „Scheinwerfern“ zu werden; in die Klingelbeutel also nicht nur Münzen sondern auch den einen oder anderen Geldschein zu werfen.
Zum anschließenden Fest rund um die Babenhäuser Stadtkirche bauten die christlichen Pfadfinder „Royal Ranger“ einige Spiel- und Bastelaktionen für Kinder auf, während die Freiwillige Feuerwehr deftige Leckereien aus der Gulaschkanone und die Ehrenamtlichen des Lebensmittelpunkts Kaffee und Kuchen servierten. Bevor am Nachmittag die Schnitzarbeiten am Kirchenaltar vorgestellt wurden, spielte das Babenhäuser Blasorchester unter Leitung des neuen Dirigenten Jan Henneberger.
Das gemeinsame Kirchenfest sei nicht nur für die Gäste eine Besonderheit, sondern auch für die Pfarrer, sagte Pastor Christoph Habeck. „Es ist schön zu sehen, dass nicht nur jene Menschen, die ohnehin zum Gottesdienst kommen wollten, auf dem Marktplatz sind. Viele kommen eher zufällig bei einem Spaziergang hinzu, und bleiben hier, weil ihnen die Atmosphäre und das Fest gut gefallen.“
Völlig unbürokratisch sei das Kirchenfest vor fünf Jahren entstanden, führte Habeck weiter aus. „Hier steht niemand unter dem Druck, kostendeckend arbeiten zu müssen. Wirtschaftliche Aspekte spielen keine Rolle, sondern nur der Glaube und die soziale Verantwortung.“ Dieser wird mit der Spende an den Lebensmittelpunkt Rechnung getragen, in dem gegenwärtig pro Woche etwa 170 Personen aus allen Gesellschaftsschichten, Altersgruppen und Nationalitäten einkaufen gehen. mel
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