Turnverein Babenhausen - Schwimmabteilung: Kindern den Spaß an der Bewegung im Wasser vermitteln

Jasmin überprüft noch einmal den Sitz ihrer silberfarbenen Badekappe und nickt zufrieden. Alle Haarsträhnen sind darunter verborgen. Dann setzt sie die Schwimmbrille auf und nimmt eines der flachen Schaumstoffbretter. Gleich beginnt die nächste Übung, bei der sie und die anderen Kinder Schwimmstil und Ausdauer trainieren.

In den nächsten zehn Minuten geht es ums Kraulen, wobei nur die Beine zum Einsatz kommen. Mit den Händen halten sich die Kinder an den Schaumstoffbrettern fest, die nicht nur verhindern, dass die jungen Schwimmer untergehen, sondern auch hilft, die richtige Position zu halten.
Im Winter sind Jasmin und etwa ein Dutzend weitere Kinder ein Mal pro Woche im Groß-Zimmerner Hallenbad, um Techniken wie Kraulen, Schmetterling, Brust- und Rückenschwimmen zu lernen. Im Sommer trainieren sie im Babenhäuser Freibad, denn die Schwimmkurse sind ein Angebot des Turnvereins Babenhausen (TVB).
„Mit dem Hallenbad in Groß-Zimmern hat die Schwimmabteilung des TVB seit Jahrzehnten einen guten Kontakt“, erzählt Abteilungsleiter Ulrich Spatar. Noch nicht so lange bestehend aber ebenso gut ist die Verbindung zum Förderverein des Dieburger Hallenbads. Auch dort kommen Jugendliche und Erwachsene zum Schwimmtraining zusammen. Dabei geht es Ulrich Spatar und den zwölf Übungs- leiterinnen und Übungsleitern nicht nur darum, Kindern
und Jugendlichen korrekte Schwimmstile beizubringen und sie für Wettbewerbe zu trainieren.
„Wir möchten den Kindern Spaß an der Bewegung im Wasser vermitteln, sie für das Element begeistern“, sagt der Abteilungsleiter. Der Schwimmsport fördere Gesundheit und körperliche Entwicklung, aber auch die Bildung sozialer Kompetenzen. Zudem sei Schwimmen günstig im Vergleich zu jenen Sportarten, die teure Ausrüstung erforderten oder  hohe laufende Kosten verursachten.
„Allerdings haben in den vergangenen Jahren Frei- und Hallenbäder schließen müssen, weil sie für die Kommunen zu teuer wurden. Daher fehlen vor allem für den Breitensport die Trainingsstätten“, erläutert Ulrich Spatar. Auch sei das Familienleben häufig straff organisiert, liege der Fokus klar auf den schulischen Anforderungen. Für Freizeitaktivitäten wie das Schwimmen bleibe da kaum noch Raum. Entsprechend gebe es immer weniger Kinder, die schwimmen können.
Doch gerade der Freiraum spiele eine wichtige Rolle. „Wir möchten den Kindern Gelegenheit geben, sich zu entwickeln und miteinander sportlich aktiv zu sein.“ Auffällig sei, dass Jungs in einer bestimmten Phase das Bedürfnis hätten, sich mit anderen zu messen. Für sie haben die Trainer stets einige Spiele parat wie den Weitsprung vom Startblock. Während Jasmin, Jonas und Lars im Schwimmerbecken trainieren, sind im wärmeren und seichteren Wasser die Anfänger zu finden.
Die Jüngsten sind vier Jahre alt und beginnen gerade, sich ans Wasser zu gewöhnen. Dazu haben die Trainerinnen um Nathalie Liebhardt verschiedene Spiele mit Bällen und Schwimmschlangen vorbereitet. Die Kinder sollen die Angst vor dem Wasser verlieren und es als ihr Element begreifen, in
dem sie sich sicher bewegen können. Von der „Wassergewöhnung“ sei es nur ein kleiner Schritt bis zum richtigen Schwimmtraining.
„Mehr als 90 Prozent der Kleinen machen mit dem Training weiter, nachdem sie mit dem Seepferdchen ihr erstes Abzeichen erworben haben“, erzählt Ulrich Spatar. Für ihre Arbeit ist die Schwimmabteilung des TVB als zweiter hessischer Verein mit dem Gütesiegel „Qualifizierte Schwimmschule“ ausgezeichnet worden und erhielt 2017 den Preis „Sterne des Sports“ für herausragendes sportliches Engagement. „Dazu haben wir eine Struktur aufgebaut, die die Leistungen und die Qualität messbar macht, wie Gruppengröße und Trainerausbildung“, erzählt der Abteilungsleiter.      mel

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