Über 150 Babenhäuser sagten am letzten Markttag im vergangenen Jahr „Adieu“ zum Wochenmarkt auf dem Marktplatz vor dem Rathaus. Der Wochenmarkt sagte leise Servus, denn der Abschied kündigte sich langsam, aber sicher an. Die Marktbeschicker klagten über geringe Umsätze und bevorzugten folglich andere Verkaufsstätten.
Der Wochenmarkt entwickelte sich dann zu einem innerstädtischen Treffpunkt. Dies mag zwar nicht jedem gefallen haben, aber der Bedarf war offensichtlich gegeben, was der letzte Markttag deutlich unter Beweis stellte.
Es war ein Nachmittag / Vorabend unter Freunden, so könnte man den Babenhäuser Wochenmarkt bezeichnen, denn an jedem Donnerstag Nachmittag wurde der Babenhäuser Marktplatz seinem Namen gerecht. Er wurde zum Treffpunkt und zum Ort des persönlichen Austausches. Man konnte sich beispielsweise den ganzen Nachmittag an einem Glas Wein festhalten, ohne eine Speisekarte unter die Nase gehalten zu bekommen, oder einfach mal aus den eigenen vier Wänden rauskommen – andere Leute treffen, Neuigkeiten erfahren, gesellig sein.
Durch den Wegfall des Wochenmarktes ist die Altstadt der Babenhäuser Kernstadt ein Stück ärmer geworden. „Die Bummelgass muss attraktiver werden“ ist eine häufige Forderung die Sinn macht – nur wer legt die Attraktivität fest? Leerstand, freie und ungenutzte Flächen gelten in der Stadtplanung sicher nicht als attraktiv. Der Wochenmarkt war leider kein „Zugpferd“ um die Babenhäuser Fahrstraße dauerhaft zu beleben, aber an den Wochenmarkttagen war in der Bummelgass doch spürbar mehr los. Auch im Anschluss des Marktes profitierten beispielsweise die Gaststätten von den Marktbesuchern. Ob die Einzelhandelsgeschäfte einen höheren Umsatz aufgrund des Marktes erzielen konnten ist nicht nachvollziehbar, aber der Wochenmarkt bot zumindest die Chance mit einem attraktiven Schaufenster einen (Neu)Kunden für sein Geschäft zu gewinnen. hz
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
19.01.2020
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