Die Bürgerpreise wurden in drei Kategorien vergeben. Den Auftakt bildete die Kategorie U21 mit der Bikeschool der Ernst-Reuter-Schule, Groß-Umstadt. In der Mountainbike AG haben sich knapp 20 Schüler zusammen gefunden, die sich durch Alter, Geschlecht, Herkunft oder Behinderung unterscheiden. Gemeinsam unternehmen sie Ausflüge in die Natur oder nehmen an Techniktrainings auf einem eigens gebauten Mountainbike-Parcours teil. Hervorzuheben ist auch das Projekt „Fahrräder für Flüchtlinge“, das gemeinsam mit der Bürgerstiftung Groß-Umstadt durchgeführt wurde. Die Fahrräder wurden von den Schülern repariert und an Flüchtlinge weitergegeben. Für ihre Projekte erhielt die Ernst-Reuter-Schule mehrere Auszeichnungen, wie zum Beispiel einen Sonder-Hessenlöwen oder den Titel „Fahrradfreundlichste Schule Deutschlands 2016“.
In der Kategorie Alltagshelden wurde der Verein für Fitness und Schwimmsport (VFS) Rödermark e.V. ausgezeichnet. Der VFS bietet ein vielfältiges Sportangebot, das von Schwimmkursen bis hin zu Nordic Walking Kursen reicht. Bei den Vereinsaktivitäten stehen die Einbindung von Menschen mit Behinderung, von Menschen mit finanziellen Einschränkungen und von Flüchtlingen im Vordergrund. Als Vereinsleitlinien zählen Vielfalt und Teilhabe, sodass den Werten Toleranz, Respekt und Fairness eine hohe Bedeutung zu kommen. Der Schwimmverein ist für alle Menschen offen - unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Behinderung oder Fitness. In den letzten sechs Jahren wurden Trainerinnen mit Migrationshintergrund ausgebildet und Frauenschwimmkurse sowie Schwimmkurse für Flüchtlinge entwickelt. Ziel ist Menschen mit unterschiedlicher kultureller und ethnischer Herkunft durch den gemeinsamen Sport zusammenzuführen.
Den Bürgerpreis in der Kategorie Lebenswerk erhielt Christoph Kleinert aus Babenhausen. Er ist seit über 25 Jahren im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde Babenhausen aktiv und hat seit fünf Jahren den Vorsitz inne. Christoph Kleinert war 18 Jahre Mitglied der Dekanatssynode und 12 Jahre Präses der Synode im Dekanat Groß-Umstadt. Für sein Engagement erhielt er in diesem Jahr die Silberne Ehrennadel der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau. In den letzten Jahren hat sich Christoph Kleinert bei vielen Projekten engagiert. Beispielsweise ist das Projekt „DRIN“ (Dabei sein – Räume entdecken – Initiativ werden – Nachbarschaft leben) zu nennen. Das Projekt begleitet Familien und gibt Hilfe im Alltag. Darüber hinaus unterstützt Christoph Kleinert Familien aus dem Iran bei alltäglichen Aufgaben, wie Hausgaben, bei der Zusammenführung ihrer Familie oder der Suche nach Arbeit.
Neben der Ehrung der Preisträger wurde auch das Kunstprojekt „Odyssee - Eine integrative Kunst Performance“ von Georg Friedrich Wolf vorgestellt. Gemeinsam mit über 70 geflüchteten Menschen errichtete der Künstler ein abstraktes Floß aus eisernen Nägeln, das nun hinter dem Bundeskanzleramt in Berlin ausgestellt ist. Ziel von Georg Friedrich Wolf war, diese Menschen aus der Trostlosigkeit des Alltags heraus zu holen. Durch die gemeinsame Arbeit bekommen sie Wertschätzung und Würde und setzen gemeinsam ein positives Zeichen für die Zukunft.
Der Bürgerpreis hat ein großes Interesse in der Region gefunden. Insgesamt haben sich 24 Personen, Initiativen und Vereine an der Ausschreibung der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Dieburg beteiligt. Die Veranstaltung wurde mit einem RAP von Schülern der Albert-Schweitzer-Schule, Groß-Zimmern umrahmt. Diese haben anlässlich der Lese- und Schreibwerkstatt ihre Gedanken zum Thema „anders“ musikalisch umgesetzt. Darüber hinaus gab es zwei Lesebeiträge aus der diesjährigen Lese- und Schreibwerkstatt zu hören. Julia Lange rundete mit einem Musikstück auf der Gitarre den Abend ab. Sie erhielt in diesem Jahr zum vierten Mal ein Stipendium der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Dieburg. (Text/Foto: spa)
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
15.11.2016
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