Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen: Ehrenbrief des Landes Hessen für Fritz Richter

Fritz Richter

Vor 20 Jahren luden der Volkschor Sängerbund und der Gesangverein Eintracht erstmals gemeinsam zu einem Ball ein, der bis heute bei allen Freunden eleganter Tanzveranstaltungen in geschmackvollem Ambiente einen festen Platz im Terminkalender hat. Ideengeber waren aus beiden Vereinen Melanie Wehrle, Rolf Kreisel und Fritz Richter. Der Name „Ball der Vielharmonie“ hat eine Doppelbedeutung, weist sowohl auf die Harmonie zwischen den beiden Gesangvereinen hin, als auch auf den harmonischen Verlauf des gesellschaftlichen Ereignisses. Zudem steckt darin ein humorvolles Spiel mit dem gleichlautenden Musikbegriff „Philharmonie“.

Der Ball der Vielharmonie am vergangenen Samstagabend in der Babenhäuser Stadthalle bot nun auch den idealen Rahmen, um Fritz Richter für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im Volkschor Sängerbund und seinen Einsatz für das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Babenhausen zu würdigen. Der 73-Jährige nahm aus den Händen von Landrat Klaus Peter Schellhaas den Ehrenbrief des Landes Hessen entgegen.
„In der Gesellschaft muss es Menschen geben, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, sagte Fritz Richter nun im Gespräch mit unserer Zeitung. Seine eigene Bereitschaft, sich ehrenamtlich für den Verein und die Allgemeinheit zu engagieren und über Jahrzehnte verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen, beschreibt er mit keiner Silbe als „Arbeit“ oder gar „Aufopferung“. Dennoch ist klar, dass Richters vielfältiges und ideenreiches Engagement im Ehrenamt in seinem Leben großen Raum einnimmt.
Vor 37 Jahren übernahm Fritz Richter den Vorsitz im Gesangverein Volkschor Sängerbund. Eigentlich sei der Posten bereits vergeben gewesen. „Doch seine Frau hatte ein Veto eingelegt mit der durchaus ernst zunehmenden Ankündigung, sie werde sich scheiden lassen, falls er das Amt annimmt“, erzählt Fritz Richter schmunzelnd und fügt an, dass seine eigene Frau Rosemarie toleranter gewesen sei und sogar selbst Mitglied im Volkschor ist.
Zum Gesang kam Richter bereits in jungen Jahren in Altheim, wo er auch aufwuchs. „Wir waren damals eine Clique junger Männer, die sich regelmäßig zur Singstunde traf. Der Gesang und das Vereinsleben überhaupt machten einen bedeutenden Teil der dörflichen Gemeinschaft aus.“ Im Männergesangverein war er stellvertretender Schriftführer und Sitzungspräsident der dortigen Fastnachtssitzungen.
In Babenhausen steht er dem Volkschor-Sängerbund seit 1979 vor, und organisierte seit 1980 federführend das traditionelle Waldfest immer dann, wenn der Volkschor als Ausrichter an der Reihe war. Die Organisation des Gemeinschaftskonzerts der Babenhäuser Gesangvereine 1981 zeigte schon damals Fritz Richters Bestreben, mit den Gleichgesinnten nicht zu konkurrieren sondern zusammenzuarbeiten und gemeinsame Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Auch bei anderen Festen wie der Feier zur 700.  Wiederkehr der Stadtrechtsverleihung in Babenhausen und der Ausrichtung des Kreiskritiksingens wirkten Fritz Richter und der Volkschor mit, der seit 1993 von Anne Paul geleitet wird. Die Chorleiterin ist es auch, mit der Richter einen Kompromiss bei der Stimmlage gefunden hat. „Eigentlich singe ich ja Bass, doch da uns bei den Tenören die Leitstimme verloren ging, bin ich in die Lücke gesprungen mit den entsprechenden Folgen für meine Stimme.“
Fritz Richter ist aber nicht nur leidenschaftlicher Sänger, er genießt auch gern den Gesang anderer. Zu seinen Lieblingslieder zählt der Song „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern, ein Titel, der inzwischen auch Einzug in die Chorliteratur des Sängerbunds gefunden hat.               mel

 

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