Ausgehend von der Hauptstadt Antananarivo unternahmen die beiden Referenten eine dreiwöchige Reise durch den Inselstaat. Sie durchquerten die Insel von Ost nach West und zeigten beeindruckende Bilder aus ganz besonderen Lebensräumen. „Auf Madagaskar leben extrem viele Tierarten“, begann Steffens; „ungefähr 90% davon sind endemisch“. Alle Lemuren-Arten, zahlreiche Vögel, Chamäleon- und Frosch-Arten sind hier zu Hause. Bereits beim Besuch des Zoos in der Hauptstadt gelangen die ersten Fotos von Kattas, einer Lemurenart, dem Fingertier AyeAye, der Strahlenschildkröte, dem katzenartigen Fossa und anderen Tier- und Pflanzenarten.
Auf der ehemals zu über 90% von Urwald bedeckten Insel gibt es aber nur noch wenige Waldgebiete, die Rückzugsmöglichkeit für Tiere bieten, so dass auch dort die Artenvielfalt rückläufig ist. Durch das Abholzen der Wälder verschwindet wertvoller Mutterboden durch Erosion. Glücklicherweise sind große Areale als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Naturschutz ist Staatsziel der jungen Republik und auch die Bevölkerung steht der Natur positiv gegenüber. „Es gibt eine madagassische Legende, nach der Menschen und Indris, eine Lemurenart, ihren Ursprung in der gleichen kinderreichen Familie haben, von denen ein Teil den Wald verließ und Hütten baute, ein weiterer Teil im Wald blieb und sich weiterhin von Früchten und Nüssen ernährt“, so Hoier.
Zur ersten Exkursion ging es mit Guide Richtung Ostküste in den tropischen Regenwald. Steffens und Hoier zeigten einmalige Fotos vom Braunen Maki, dem Coquerel-Sifaka, etlichen Gecko- und Chamäleon-Arten und dem giftigen Tomatenfrosch. Sie begegneten unter anderem Indris mit ihrem speziellen Essverhalten, was eine Haltung in Gefangenschaft unmöglich macht. Das Publikum war beeindruckt von zahlreichen Details über die Bevölkerung – der Altersdurchschnitt liegt bei 18,5 Jahren -, die Sprache, die Lebensumstände und die Tier- und Pflanzenwelt dieser Insel vor der Küste Mosambiks.
Die nächste Exkursion startete von „Tana“ aus Richtung Südwesten durch das zentrale Hochland zur Westküste. Auf der dreitägigen Flussfahrt auf dem Tsihiriba begegneten den Reisenden Reiher, Bienenfresser, Schildrabe, Schleiereule, der Madagaskar-Seeadler und der Große Vasa-Papagei. „Der Name des Flusses bedeutet: In dem man nicht taucht und den man nicht überquert“, so Steffens, „weil es dort Krokodile gibt, die man wegen des trüben roten Wassers nicht sehen kann“. Von der Westküste aus ging es dann mit dem Jeep nach Norden zu einer imposanten Kalksteinformation, deren Name Tsingys de Bemahara „Wo man nicht barfuß gehen kann“ bedeutet. Hier führte eine abenteuerliche Wanderung über Hängebrücken, durch Höhlen und über Leitern. Auf dem Rückweg ging es zur „Allee des Baobabs“. Besonders eindrucksvoll waren die Bilder der Baobab-Bäume, die bis zu 2000 Jahre alt werden können. Auch, der „Baum des Reisenden“, die Ravelana, eine Pflanze, die Wasser sammelt und durch ihr Wachstum die Himmelsrichtung anzeigt, wurde vorgestellt. Nach einer Tour mit einer Segelpiroge auf der Straße von Mosambik besuchten die Reisenden zum Abschluss die Stadt Morondava mit ihrem Zebu-Markt. Von dort ging es mit einem Inlandflug nach Antananarivo und zum Heimflug. Steffens und Hoier brachten von dieser Reise unvergessliche Eindrücke und fantastische Bilder mit, die sie ihrem begeisterten Publikum unterhaltsam und mit großer Sachkenntnis präsentierten. hhi
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
15.02.2017
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