Gespräch mit Helmut Fendt: Fastnachtsumzug, Altstadtfest und Weihnachtsmarkt

Nachdem die Stadt Babenhausen keinen genehmigungsfähigen Haushalt vorweisen kann und die Vorgaben der vorläufigen Haushaltsführung beachten muss, hat dies auch direkte Auswirkungen für die verschiedenen Traditionsveranstaltungen in Babenhausen wie Fastnachtsumzug, Altstadtfest und Weihnachtsmarkt. Helmut Fendt, Vorsitzender des Gremiums der Babenhäuser Vereine und gleichzeitig Vorsitzender des DRK Ortsverein von Babenhausen, erläuterte in einem persönlichen Gespräch wie man mit der Problematik zukünftig umgehen will und welche Lösungsmöglichkeiten gesehen werden.

Die Vorbereitungen für das Altstadtfest am zweiten Septemberwochenende laufen auf Hochtouren und auch in diesem Jahr werden die Babenhäuser Vereine das Traditionsfest im historischen Altstadtbereich veranstalten, stellte Helmut Fendt klar. Die Zeit sei wohl sehr gering, um auf die aktuellen Veränderungen einzugehen, aber jetzt gelte es gemeinsam die traditionellen Veranstaltungen zu bewahren. Betroffen von den Einsparungen sind beim Altstadtfest insbesondere die Tätigkeiten des städtischen Bauhofes. Die Straßenreinigung, das Aufstellen der Verkehrsschilder und der Anschluss von Toilettenwagen, dies wurde in den vergangenen Jahren von den Bauhofmitarbeitern übernommen. Da es sich hierbei um sogenannte freiwillige Leistungen handelt, können diese Arbeiten in diesem Jahr vom Bauhof nicht vorgenommen werden. Ebenfalls fällt der Zuschuss für die Straßenkünstler und die Toilettenwagen weg. Bereits im vergangenen Jahr konnte für die Absperrungsmaßnahmen eine Firma aus Rodgau verpflichtet werden, die deutlich günstiger war als der Eigenbetrieb der Stadt. Gute Erfahrungen machte das Gremium auch mit der Neuregelung, dass die Marktbeschicker ihren Abfall mitzunehmen haben. Durch diese Maßnahme konnten die Kosten der Müllentsorgung ebenfalls deutlich reduziert werden. Trotz aller Einsparungsmaßnahmen fehlen ohne die städtischen Zuschüsse und Leistungen rund 6.000 Euro im Budget des Altstadtfestes. Weitere Kostenreduzierungen werden besprochen, schilderte Helmut Fendt und hofft auf ehrenamtliche Unterstützung beim Künstlerprogramm. Weiterhin gilt es Sponsoren zu finden und wenn es gar nicht anders geht, müsse das Gremium wohl an das Geld gehen, welches für Notfälle angespart wurde. Ziel ist, mit einem gemeinsamen Schulterschluss der Babenhäuser Vereine, erneut ein attraktives Altstadtfest zu gestalten.
Beim Weihnachtsmarkt des DRK haben wir das Problem, dass die einzigen Einnahmen die Standgebühren der Marktbeschicker sind, berichtet Helmut Fendt. Rücklagen dürfen aus satzungstechnischen Gründen nicht angegriffen werden und daher muss der Weihnachtsmarkt mindestens eine schwarze Null ausweisen. Auch beim Weihnachtsmarkt sind die Straßenreinigung und das Aufstellen der Verkehrsschilder mit zusammen rund 1.500 Euro die größten Posten. Daher ist man auch für den Weihnachtsmarkt auf der Suche nach Sponsoren, gelungen ist dies bereits für den Aufbau der lebenden Krippe. Die Schreinerei Kattner aus Harreshausen springt hier ein und wird in diesem Jahr die Krippe aufbauen, dies hat in den vergangenen Jahren der Bauhof vorgenommen. Weiterhin hat Helmut Fendt die Hoffnung nicht aufgegeben, dass auch in diesem Jahr ein Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz für weihnachtliche Atmosphäre sorgt. Auch die stimmungsvolle Beleuchtung in der historischen Altstadt möchte er nicht missen, zumal die Beleuchtung in den letzten Jahren auf verbrauchsarme LED-Lampen umgestellt wurde.
Dunkle Wolken ziehen für den Babenhäuser Fastnachtsumzug auf, der im vergangenen Jahr wetterbedingt abgesagt werden musste. Helmut Fendt informierte, dass der Umzug, obwohl er nicht stattfand, rund 5.000 Euro gekostet hat. Da die Zugplaketten ihre Gültigkeit behalten, rechnet er mit niedrigeren Einnahmen und durch den fehlenden Zuschuss der Stadt für Musikkappelle und Beschallung wird die Finanzierungslücke nochmal größer. Beim Fastnachtsumzug fallen die Aufstellung der Schilder und die Straßenreinigung mit zusammen über 3.000 Euro ebenfalls stark ins Gewicht, da diese Arbeiten im nächsten Jahr wohl nicht von der Stadt übernommen werden können. Auch hier gilt es verstärkt „Klinken zu putzen“ und Sponsoren zu finden.
Aufgrund der aktuellen Diskussionen hofft Helmut Fendt, dass das Ehrenamt keinen Schaden nimmt und vor allem, dass die Vereinsmitglieder, die beim Altstadtfest aktiv sind, nicht aufhören. Es sei heute viel schwerer Veranstaltungen durchzuführen und daher hoffe er auf positive Signale aus der Babenhäuser Lokalpolitik: „Wenn in der Vergangenheit in der Kommunalpolitik Fehler gemacht wurden, dann haben alle Fehler gemacht. Mein Wunsch wäre, dass sich endlich mal alle zusammenraufen, damit keine neuen Fehler gemacht werden.“            hz

 

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