Seit den frühen Morgenstunden sind rund 30 Jugendliche der Freiwilligen Feuerwehr in Hergershausen unterwegs, um die fachgerechte Baumentsorgung zu gewährleisten. Seit etwa neun Jahren wird diese Aufgabe von der Jugendfeuerwehr übernommen, nachdem die Stadt Babenhausen vor vielen Jahren das Einsammeln der Bäume eingestellt hatte. So fuhren am Morgen drei Traktoren mit Anhängern von Haus zu Haus und sammelten die Bäume ein. Die Baumabholung erfolgt eigentlich kostenfrei, obwohl die gelegentlichen Geldspenden der Anwohner natürlich gern gesehen werden. Nach zweieinhalb Stunden in eisiger Kälte war ein beachtlicher Berg mit etwa 250 Exemplaren angewachsen. Auch die Zelte für die Versorgung der abendlichen Gäste wurden im Laufe des Tages aufgestellt und das Essen vorbereitet.
Daniel Kunkel (26), der Jugendwart, spricht nicht ohne Stolz von „seinen“ fleißigen Jugendlichen: von den 10 bis 17-Jährigen helfen alle mit und das Fest ginge bestimmt bis fast 22 Uhr und danach müsse ja noch abgebaut werden. Der Erlös dieser Veranstaltung kommt der Jugendkasse zugute: der stark verschlissene Pavillon müsse wohl bald ersetzt werden und bei den vielen gemeinsamen Freizeitaktivitäten, die die Jugendabteilung unternimmt, bleiben die Kids weitgehend kostenfrei. Dafür lohnt es sich, die Veranstaltungen rund um Weihnachten zu stemmen. Das Aufstellen des großen Baumes am Dalles, die Unterstützung beim Schmücken, sowie die Ausrichtung der dazu gehörenden Feier liegen ebenfalls in den Händen der Jugendwehr. Der Ortsvorsteher Horst Grimm hatte den Baum auf eigene Kosten gespendet und so könne man Bräuche beibehalten und der Jugend ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln.
Mit Nachwuchs scheint Hergershausens Feuerwehr jedoch kein Problem zu haben. So gibt es sogar eine reine Mädchenmannschaft, was kreisweit einmalig ist. Zwei der insgesamt vier Jugend-Mannschaften kommen aus Hergershausen und waren letztes Jahr beim Wettbewerb so gut, dass sie sogar am Landesentscheid teilnehmen durften. Selina (14) ist bereits seit 4 Jahren und Celin (13) seit knapp 3 Jahren dabei. Stolz erzählen sie, dass sie dieses Jahr die Leistungsspange machen, ein „weiterer Schritt zur Feuerwehrfrau“. Beide hoffen darauf, dass noch mehr Mädchen den Weg zur Feuerwehr finden und sie die Jungs bald schon überholen. Beim Dienst im Versorgungszelt scheinen sie, wie alle anderen auch, viel Spaß zu haben.
Neben Funken wirbelten auch zahlreiche Schneeflocken bei Minusgraden durch die Luft. Zum Aufwärmen der zahlreichen Zuschauer kam die leckere hausgemachte Kartoffelsuppe mit oder ohne Würstcheneinlage gerade recht. Auch die süßen Waffeln und der Glühwein und Kinderpunsch halfen gegen die Kälte. Und so blieb man noch lange mit Blick in die Flammen am Feuer sitzen und ließ die Ferienzeit gemeinschaftlich ausklingen. kb
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
15.01.2017
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