Feuerwehr Langstadt: Abschied von 70 Weihnachtsbäumen

Besonders bei der Langstädter Jugend beliebt: Das Weihnachtsbaumverbrennen der Freiwilligen Feuerwehr.

Eine Minute – länger dauert es nicht, bis von dem eben noch üppigen grünen Tannenbaum nur noch ein verkohltes Gerippe aus Ästen und Zweigen übrig ist. Die Wandlung ist zwar kurz, aber spektakulär. Immer, wenn Jens Rodenhäuser einen Baum in die Glut wirft, verschlingen die Flammen das Geäst, schlagen dabei zwei, drei Meter hoch und erhellen für einen Moment die Gesichter der Umstehenden.

Seit fünf Jahren lädt die Freiwillige Feuerwehr Langstadt am Wochenende nach dem Dreikönigstag die Bürger ein, ihre ausgedienten Weihnachtbäume zu einem Feld am Ortsrand zu bringen, wo sie dann verbrannt werden. 60 bis 70 Bäume sind es diesmal. „Die meisten Bäume sehe ich heute zum zweiten Mal“, sagt Wehrführer Jens Rodenhäuser. Vier Wochen zuvor hat er die Weihnachtsbäume verkauft, nun füttert er mit ihnen die Flammen. Viele Kunden hätten schon ab dem zweiten Advent ihre Bäume gekauft. Es sei nicht mehr zeitgemäß, den Christbaum erst kurz vor dem Fest oder sogar erst an Heiligabend zu schmücken. „Der Baum ist inzwischen Teil der Adventszeit geworden“, sagt Rodenhäuser. Auch bei der Familie von Stefanie Raddatz stand der Weihnachtsbaum schon lange vor dem Fest prächtig geschmückt im Wohnzimmer. „Vor allem die Kinder haben dann länger etwas davon“, sagt sie. „Der Baum gehört zum Advent und zur Vorfreude auf Weihnachten.“ Nach vier Wochen hat die Tanne nun ausgedient. Der Abschied fällt Familie Raddatz ohnehin nicht allzu schwer, die Aktion der Feuerwehr macht daraus sogar ein kleines Fest. Bei Glühwein und Würstchen treffen sich viele Langstädter zum Plausch, gute Wünsche fürs neue Jahr machen die Runde, hier und da geht es um die ungewöhnlich früh beginnende Fastnachtskampagne. Nur die Veranstalter selbst können nicht ganz unbeschwert feiern – zwischendurch werden einige Feuerwehrkameraden zu einem Voraushelfereinsatz bei einem Verkehrsunfall in Babenhausen gerufen. (Text/Foto mel)

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