Freiwillige Feuerwehr Langstadt: 120 Weihnachtsbäume versinken im Flammenmeer

Die Kleidung und Schuhe der Feuerwehrleute sind robust, müssen sie im Ernstfall doch starke Belastungen aushalten und ihre Träger schützen. Dem nassen, morastigen Ackerboden waren am Freitagabend aber auch die festen Schuhe der Feuerwehrmänner nicht gewachsen. Die ersten, die sich auf das Feld am Ortsrand von Langstadt wagten, sanken fast bis zu den Knöcheln im weichen Boden ein.

Immerhin: durch den Regen der vorangegangenen Tage mussten die Organisatoren der Weihnachtsbaumverbrennung keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen treffen. Das Feuer ließ sich auf der feuchten Erde gut unter Kontrolle halten.
Etwa 120 Tannen und Fichten landeten im Feuer. Jeder neue Baum wurde von den Flammen sofort gierig verschlungen. Vor allem für die Kinder ein faszinierender Anblick, bei dem der Abschied vom Christbaum dann doch etwas leichter fiel. Das Verbrennen der ausgedienten Weihnachtsbäume ist in Langstadt etwas Besonderes, da jeder, der seinen Baum bei der Ortsteilfeuerwehr entsorgen möchte, diesen auch selbst dorthin bringen muss.
So verbanden viele Langstädter den feierlichen Abschied vom Christbaum mit einem gemeinschaftlichen Abendspaziergang. Mal durften die Kinder den Baum tragen, mal wurden gleich mehrere Bäume aus der Nachbarschaft auf einem Anhänger vorgefahren. Einzige Bedingung: außer ihren Nadeln durften die Bäume keinen Schmuck mehr tragen.
Entstanden ist die Idee vor einigen Jahren beim Weihnachtsbaumverkauf, den Langstadts Wehrführer Jens Rodenhäuser organisiert. Mancher dachte schon beim Christbaumkauf daran, wo und wie der Baum nach dem Dreikönigstag wieder entsorgt werden könne. Das Problem wurde schließlich mit der Aktion, die inzwischen stets am zweiten Freitag im Januar stattfindet und bei Glühwein und heißen Würstchen ausklingt, gelöst.
Wie alle Veranstaltungen im Freien ist auch das Verbrennen der Weihnachtsbäume nicht bei jedem Wetter möglich. „Vor ein paar Jahren war es zu stürmisch, um die Weihnachtsbäume verbrennen zu können“, erzählt Heiko Plischke, stellvertretender Stadtbrandinspektor der Stadt Babenhausen und Mitglied der Langstädter Wehr. Bei zu starken Böen und Funkenflug sei das Verbrennen zu gefährlich.
Auch mussten die aktiven Feuerwehrleute schon während einer Weihnachtsbaumverbrennung zu einem Einsatz. Voraushelfer und Einsatzkräfte wurden zu einem Verkehrsunfall gerufen. Auch dann, wenn die Feuerwehren feiern und selbst Ausrichter von Veranstaltungen sind, müssten sie für den Ernstfall gewappnet sein, sagt Heiko Plischke. Beständigkeit und Verlässlichkeit sowie die Bereitschaft, sich und das Team weiterzuentwickeln, seien wichtige Eigenschaften, die schon der Nachwuchs in der Jugendfeuerwehr lernt.
13 Jugendliche sind derzeit in der Freiwilligen Feuerwehr Langstadt aktiv. „Wir überlegen, ob wie die Jugendlichen stärker in die Aktion am Jahresanfang einbinden, indem sie beispielsweise die Bäume bei den Langstädter Bürgern abholen.“      mel

 

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