In einer lebhaften Diskussion wurde zuerst geklärt, ob man einen selbständigen Verein gründen solle. Die überwiegende Mehrheit unterstützte dies und so konnte noch am gleichen Abend der Vorstand gewählt werden. Carl Moritz Buchholz wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt und Horst Mohrhardt zu seinem Stellvertreter. Christian Schloter und Georg Fengel wurden zum ersten und zweiten Schriftführer sowie Martin Muth und Georg Hartmann zum ersten und zweiten Rechner gewählt. Wie für einen Karnevalverein angemessen wurden insgesamt elf Beisitzer in den Vorstand gewählt. Dies waren: Fritz Stegmann, Paul Geißler, Helmut Lautz, Ernst Ludwig Willand, Gretel Schwab, Elise Eckert, Sepp Niederhofer, Alfred Weiser, Willi Perschbacher, Hans Karnatz und Georg Willand.
Am 11.11.1958 wurde dann die neue Kampagne mit einer närrischen Generalversammlung vom Karnevalverein eröffnet. Carl Moritz Buchholz konnte als erster Vorsitzender berichten, dass der Carnevalverein Babenhausen ohne größeren Werbeaufwand schon der stärkste Verein von Babenhausen sei. Neben einer Fremdensitzung und einem Gala-Maskenball soll auch ein Kreppelkaffee und ein weiterer Maskenball (an Fastnachtsdienstag) durchgeführt werden. Einer der Höhepunkte der närrischen Generalversammlung war die sportliche Betätigung des Elferrats. Der Elferrat musste sich in der Mitte des Saales zu einem Tanz mit dem Hula-Hula-Reifen einfinden, wobei die Zeiten abgestoppt wurden. Die „Minister“ versagten jedoch samt und sonders und keiner konnte auch nur im entferntesten die Zeit von Hannelore Geißler erreichen, die den Tanz dem Elferrat vorführte.
Im Vorfeld der Großen Damen und Herrensitzung wurden die ersten Informationen zur Programmgestaltung preisgegeben. Bei dem Organisationsausschuss ist eine große Zahl an Büttenreden eingegangen, so dass nicht alle in das umfangreiche Programm eingebaut werden konnten. 17 Reden von namhaften Karnevalisten von Babenhausen und Umgebung lagen vor. Neben den klassischen Büttenreden treten auch die Hofsänger des Carnevalvereins auf. Des weiteren sind fünf Balletts im Programm enthalten, wie das erste und zweite Hofballett, ein Hausfrauen- ein Männer und ein Frankfurter Ballett. Der als besondere Überraschung angekündigte Einzug der neu geschaffenen Garde, wird ein Höhepunkt der Eröffnungszeremonie sein. Auch das Prinzenpaar wird vorgestellt und seine Proklamation an das närrische Volk verlesen. Die Schlüsselübergabe an den Prinzen darf selbstverständlich nicht fehlen. Für den musikalischen Teil des Abends zeichnet die verstärkte Kapelle Vock in närrischer Besetzung in Verbindung mit dem Spielmannszug des Turnvereins verantwortlich. Um 18.11 Uhr ist Saalöffnung und bis 19 Uhr unterhält die Kapelle mit Stimmungsmusik bei Kerzenbeleuchtung. Um 19.11 Uhr beginnt die Gala-Sitzung.
Die erste Große Damen- und Herrensitzung des CVB wurde dann in der neuen, hell erleuchteten Kulturhalle veranstaltet. Pünktlich um 19.11 Uhr ertönten die Fanfarenklänge des Spielmannszuges der auf der Empore der Kulturhalle platziert war. Carl Moritz Buchholz begrüßte die Gäste mit dem Reim „Es lebe hier im Gersprenztal, Helau, Helau, der Karneval“, das Motto der Kampagne lautete „Kommt, singt, lacht“. Der Auftritt des Prinzenpaares wurde wie folgt beschrieben: „Auch bei der Sitzung des CVB in der Kulturhalle nahte sich nun, von Fanfarenklänge schon angekündigt, in Begleitung der närrischen Garden ihre Lieblichkeit, Prinzessin Gerda I. von Oranje, und seine Tollität Prinz Heinz I. von Butteranien. Die Prinzessin betonte ihre gute Erscheinung noch sehr geschickt durch eine champagnerfarbige Robe von Atlas, die sie herrlich kleidete. Mit einem Krönchen auf ihrem Blondhaar betrat sie nun die Bühne. Doch auch wußte Prinz Heinz I. eine gute Figur zu machen, doch neben so viel weiblichen Reizen verblaßte der auch bestgewachsenste Mann etwas. Beide Hoheiten redeten nun zum Volk "aus der Bütt" Worte, die von Herzen kamen und nun zu Herzen finden sollten, ehrliche, gute Worte für die Liebe, gegen Muckertum und Philisterei. Das Prinzenpaar, das beifall-umrauscht die Szene verließ, wurde abgelöst vom Bürgermeister Fritz Klein, der den Schlüssel und die Stadtgewalt bis Fastnachtsdienstag um Mitternacht mit Humorvollen Worten an die Hohen Herrschaften abgab. Symbolisch erhielten Prinzessin und Prinz einen goldenen Schlüssel von Ueberformat.“. Bei dem Prinzenpaar handelte es sich um Gerda Geißler und Karl-Heinz Wendt.
Die erste Sitzung des CVB wurde in der Babenhäuser Zeitung wie folgt beschrieben: „Für den CVB Babenhausen so denkwürdigen und all den vielen, die in der vollbesetzten Kulturhalle Augen- und Ohrenzeugen des Gebotenen waren, wohl unvergesslichen Abend“. (bz/hz)
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
20.02.2019
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