Seit 2009 haben sich die Fallzahlen bei der Anerkennung ausländischer Bildungsnachweise für Gesundheitsfachberufe hessenweit beinahe verfünffacht. „Dieses Niveau ist beispiellos“, so Dr. Alexander Beile, der beim RP Darmstadt das Gesundheitsdezernat leitet. Viele dieser Menschen stammten aus EU-Ländern. Im Hinblick auf die vielen Flüchtlinge, die seit dem vergangenen Sommer in Hessen eingetroffenen sind, würden die Fallzahlen vermutlich erneut deutlich steigen und damit die Anzahl der Menschen aus Gesundheitsfachberufen, die in Hessen anerkannt werden.
Hintergrund des Anstiegs bei den Gesundheitsfachberufen ist die Neuregelung der Hessischen Weiterbildungs- und Prüfungsordnung für die Pflege und Entbindungspflege (WPO-Pflege) Ende 2010. Aufgrund eines größeren Angebots ist die Zahl der Weiterbildungen in der Kranken- und Entbindungspflege sprunghaft gestiegen – etwa was Spezialisierungen im Palliativ- und Hygienebereich oder was Funktionsstellen wie die Praxisanleitung von Auszubildenden in der Pflege und die Stationsleitung betrifft. Auch Altenpfleger profitieren von diesem Angebot.
„Der Bedarf an Fachkräften in der Pflegte ist riesig und das Spektrum der Berufe ist breiter geworden“, sagt Dezernatsleiter Beile. Dies spiegele sich auch in der sprunghaft gestiegenen Zahl staatlich anerkannter Weiterbildungseinrichtungen wieder: Gab es in Hessen vor sechs Jahren noch 31 solcher Einrichtungen, sind es heute 142. Diese bieten insgesamt elf verschiedene, übergreifende Weiterbildungen für das Personal in Kranken-, Alten- und Entbindungspflege an.
Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid freut sich über diese positive Entwicklung: „Unser Gesundheitswesen benötigt auch in Zukunft gut ausgebildetes Personal.“ Gleiches gelte für die Altenpflege. Wenn Menschen aus anderen Ländern entsprechende Qualifikationen mitbrächten, sei deren Anerkennung in Hessen sehr zu begrüßen. Nichtsdestotrotz würden an dieses Personal durch das RP die gleichen Anforderungen gestellt.
*Hinweis: In der Zahl der Prüflinge sind all diejenigen enthalten, die zu einer Prüfung angetreten sind – sprich, es werden auch diejenigen mitgezählt, die die Prüfung nicht bestanden oder abgebrochen haben. Die Zahlen werden vom RP Darmstadt für ganz Hessen kontinuierlich erfasst und erhoben. (Text/Statistik: rp)
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