Der Anlass der Ausstellung „Interkulturell? Menschlich!“ ist der dritte Jahrestag des interaktiven Kunstprojekts der Künstlerin Gudrun J. Gottstein. Im Jahr 2013 forderte sie im Internet dazu auf, Reisefotos als Motiv zur Verfügung zu stellen. Seitdem waren Menschen unterwegs und haben der Künstlerin ihre Reisebilder mitgebracht: Menschen in aller Welt. Mittlerweile gingen auf diese Weise hunderte von Motiven bei der Künstlerin ein, die einen Teil davon zu Ölgemälden verarbeitete. Diese zeigen Episoden aus den Wegen der Menschen, denen man auf Reisen zufällig begegnet, Situationen, die passieren. Durch die Betrachtung der Bilder werden wiederum deren Wege geteilt, die Geschichten weitererzählt, Erlebtes fremder Menschen durch das Betrachten der Bilder gewürdigt. „Letztlich“, so die Künstlerin, „begegnen sich ja immer Menschen, nicht die Kulturen, die uns zum Teil so verschieden machen. Meine Bilder in der weltoffenen DUV präsentieren zu dürfen in diesem wunderbaren Gebäude von Sep Ruf ist mir eine große Freude!“ Gudrun J. Gottstein, geboren 1949, lernte Malerei bei Elisabeth Dering, Anton Bruder und Bruno Supernok. Seit 1968 bestreitet sie zahlreiche Ausstellungen. Bilder aus aller Welt und modernes Tanztheater sind ihre motivischen Leidenschaften, die sie mit kraftvollem Pinselduktus in ihren expressiv-gegenständlichen und oft starkfarbigen Bildern umsetzt. Die selbst in der Ruhe inhärente Bewegung des menschlichen Körpers uns seine Position im Raum rückt dabei in den Fokus ihrer Malerei. Oft finden sich zeichnerische Bestandteile, die Linie in der Kontur wird selbständiges Stilmittel, die Perspektive spielt mit Vorder- und Hintergrund. Beobachtungs- und Erlebnisfetzen kommen damit in zum Teil recht ruppigem Stil entgegen, stellenweise ist, gleichsam wie Erinnerungslücken an Erlebtes, die Leinwand zu sehen oder auch der Anriss mit Pastellkreiden. Gudrun Gottsteins Gemälde sind herausfordernde Bilder, da sie sich eben nicht in die Abstraktion entziehen und dennoch dem Betrachter nicht umstandslos erlauben, den Inhalt schnell und unkompliziert festzustellen. Die starke Farbigkeit nimmt einen ganzen Raum ein, fordert förmlich Beachtung. Es sind Bilder, die betrachtet und gelesen werden wollen und müssen und es braucht Beobachtungsgabe, das Miterleben im Geiste der gezeigten Situationen, Auseinandersetzung mit Wimmelbildern und Massenszenen. Die Ausstellung ist bis zum 10.06.2016 zu den Öffnungszeiten der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Freiherr-vom-Stein-Str. 2 in 67346 Speyer zu besichtigen. (Text/ Fotos: Gudrun J. Gottstein)
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