Es ist ein ungewöhnliches Ambiente, in dem Landrat Klaus Peter Schellhaas am Sonntagabend den Landesehrenbrief überreicht. Hinter ihm ist vereinzelt das Schnauben galoppierender Pferde zu hören, hier und da unterbrochen vom dumpfen, erdigen Klang der Hufe, die auf feuchten Sandboden treffen. Inmitten bunter Hindernisse hebt Schellhaas zu einer Laudatio auf den Vorsitzenden des Babenhäuser Reit- und Fahrvereins, Manfred Willand, an - da setzt plötzlich heftiger Regen ein. Als Empfänger der Würdigung sollte Willand im Mittelpunkt stehen - stattdessen besorgt er flugs Regenschirme und gibt nebenbei Anweisungen an die Helfer, die den Parcours für die nächste Springprüfung vorbereiten wollen. Unter dem anerkennenden Beifall des Publikums, das zum Reit- und Springturnier nach Babenhausen gekommen ist, gibt Manfred Willand so einige Kostproben seines Organisationstalents und seiner Spontanität. Nicht zuletzt dafür wurde der Dreiundsechzigjährige nun mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.
Vor 22 Jahren übernahm er das Amt des Vorsitzenden des Reit- und Fahrvereins von seinem Vater, übt es seither mit Leidenschaft, Begeisterungsfähigkeit und Engagement aus. Als junger Mann war er selbst passionierter Vielseitigkeits- und Springreiter, nahm an Reitsportwettbewerben teil. Heute sorgt er dafür, dass Reitsportler aus ganz Deutschland, teils auch aus dem europäischen Ausland, jedes Jahr im Juli bei einem Turnier von internationalem Format starten können.
Das viertägige Reitturnier, das im Springen bis zur anspruchsvollsten Klasse reicht, ist nur eines der Aushängeschilder des Vereins. „Allein kann man weder eine solche Veranstaltung stemmen, noch einen Verein voranbringen“, sagt Manfred Willand. So seien alle Vereins-angebote Gemeinschaftsprojekte - von der Dressur- und Springausbildung junger Reiter und Pferde, über das Voltigieren bis zum therapeutischen Reiten. Auch wenn bei ihm die Fäden zusammenlaufen, er gern als Motivator und Ideengeber bezeichnet wird, betont Willand: „Die Ehre gebührt nicht nur mir, sondern allen engagierten Menschen im Verein.“
Den Ehrenbrief erhält er aber nicht nur für die Vereinsarbeit. Auch kommunalpolitisch ist der Immobilienfachmann aktiv. Seit acht Jahren sitzt er für die FDP im Babenhäuser Magistrat. Eine Arbeit, die nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig sei, wie es Landrat Schellhaas diplomatisch ausdrückt. Die Politik sei mit der Vereinsarbeit nicht zu vergleichen, sagt Willand dazu und betont, dass er beides mit viel Herzblut betreibe, um für seine Heimatstadt und ihre Bürger Positives zu bewirken. mel
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Rubrik: Babenhausen und Umgebung
17.07.2014
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