In der Not für andere da sein

In Groß-Zimmern werden vier neue Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger beauftragt

Susanne Fitz, der katholische Dekan Christian Rauch, Ralf Hofmann, Dr. Werner Thomas, der evangelische Dekan Joachim Meyer, Roswitha Pawlik, Pfarrer Michael Fornoff, Bärbel Lehmer, Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun (von links).

Der ehemalige Dieburger Bürgermeister Dr. Werner Thomas engagiert sich jetzt als ehrenamtlicher Notfallseelsorger in der ökumenisch ausgerichteten Notfallseelsorge Darmstadt-Dieburg. Er, Bärbel Lehmer, Roswitha Pawlik und Ralf Hofmann wurden am Samstagabend in der evangelischen Kirche in Groß-Zimmern für ihren Dienst beauftragt.

Es war zugleich der letzte Beauftragungsgottesdienst des katholischen Dekans Christian Rauch. Denn er verlässt im Mai das Dekanat Dieburg, um sich im Bistum Mainz neuen Aufgaben zuzuwenden. Als Schriftenlesung hatte er sich die Geschichte von der Stillung des Sturms (Mk 4, 35-41) ausgesucht: Jesus will mit seinen Jüngern den See Genezareth überqueren, als sie in einen heftigen Sturm geraten, der das Boot volllaufen lässt. Während Jesus seelenruhig schläft, fürchten sich die Jünger sehr und wecken ihn. Er gebietet dem Sturm Einhalt und fragt sie: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?“

Notfallseelsorger sind gesandt

„Keiner von uns lebt sich selbst“, sagte Dekan Christian Rauch in seiner Predigt. Wenn die Wellen hochschlügen, stelle sich Lebensangst ein. So sei es bei den Menschen, auf welche die neuen Notfallseelsorger treffen werden „Herr, kümmert es dich nicht, dass wir untergehen?“ fragen die Jünger. „Ja, es kümmert ihn“, sagte Rauch. Deswegen schicke er die Notfallseelsorger als Rettungspunkte, die zeigten: Es ist jemand da. Er wünschte ihnen Mut bei ihrer Aufgabe und das Vertrauen in Gott.
„Für uns ist heute ein Festtag“, sagte Joachim Meyer, Dekan des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald. Er stellte die vier Neuen – „vier unterschiedliche Wege mit unterschiedlichen Begabungen“ – einzeln vor. Bärbel Lehmer kommt aus Habitzheim und ist bereits als Sterbeamme und Trauerbegleiterin tätig. Ralf Hofmann ist katholischer Klinikseelsorger am Kreiskrankenhaus in Groß-Umstadt. Roswitha Pawlik aus Groß-Umstadt ist über eine Bekannte und einen Radiobeitrag auf die Notfallseelsorge aufmerksam geworden. „Ich möchte etwas Gutes an die Allgemeinheit weitergeben“, sagte sie. Dr. Werner Thomas, der frühere Dieburger Bürgermeister und ehemalige Leiter der Edith-Stein-Schule in Darmstadt, hat sich in seinem Ruhestand für dieses Ehrenamt entschieden. Er  studiert außerdem seit einem Jahr katholische Theologie.

Übergang in den aktiven Dienst

Mit Übergabe der signalgelben Einsatzjacken, der Urkunden und einer roten Rose traten die neuen ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger in ihren aktiven Dienst.  Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Leiter der Notfallseelsorge Darmstadt-Dieburg, Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun, seinem Stellvertreter, dem Groß-Zimmerner Pfarrer Michael Fornoff, Susanne Fitz, die Verantwortliche auf katholischer Seite, und mehreren ehrenamtlichen Notfallseelsorgern. Die musikalische Gestaltung lag bei Kirchenmusiker Ulrich Kuhn. Im Anschluss gab es noch einen Imbiss mit Umtrunk.

Die Notfallseelsorge Darmstadt-Dieburg ist ökumenisch ausgerichtet und beim Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald angesiedelt. Sie versteht sich als Erste Hilfe für die Seele, ist festes Glied in der Rettungskette und rund um die Uhr rufbereit. Die neuen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger haben eine umfangreiche Ausbildung absolviert und stehen bei Notfällen zur psychosozialen Notfallversorgung zur Verfügung.

Im späten Frühjahr beginnt ein neuer Ausbildungskurs für ehrenamtlich Mitarbeitende in der Notfallseelsorge. Der Info-Abend ist am Dienstag, 14. Mai, 18 Uhr, im Dekanatszentrum in Groß-Umstadt, Am Darmstädter Schloß 2. Weitere Informationen erteilt Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun unter 0171-3744999.

(Text/Foto: S.Rummel)

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