Freiwillige Feuerwehr Babenhausen: Sommernachtsfest mit Wohlfühlcharakter

Am Abend war alles proppenvoll im Hof der Feuerwehr und die Stimmung bestens bis in die frühen Morgenstunden. Eine perfekte Sommernacht!

Ängstliche Blicke aus verschwitzten Gesichtern hoch zum bedeckten Himmel letzten Samstagvormittag, als unzählige Feuerwehrleute dem Festgelände auf dem Stützpunkt den letzten Schliff geben: nach anstrengend heißen Wochen drohte nun Regen. Doch die fleißigen Ehrenamtler ließen sich nicht beirren und werkelten optimistisch weiter. Mit einem einstündigen Schauer, der ihnen und der Luft etwas Abkühlung bescherte, wurden sie belohnt und pünktlich zum Festbeginn um 16 Uhr war es wieder trocken und angenehm warm.

Das hatte das beliebte Traditionsfest auch verdient. Schließlich waren bereits 350 Arbeitsstunden absolviert, bevor überhaupt das erste Essen am Samstag verkauft wurde. Am Donnerstag waren die Hallen freigeräumt worden und am Freitag die Verkaufsstände und Biergarnituren für 1000 erwartete Besucher gestellt. 140 Helfer in drei Schichten sorgten dann beim Fest selbst für einen reibungslosen Ablauf. Die Einsatzfahrzeuge stünden am Rande des Festes bereit und auch die Einsatzbereitschaft der Kameraden sei sichergestellt, wie Bernd Pöschl, der erste Vorsitzende der Feuerwehr betonte.
Das beliebte Fest bot wie jedes Jahr für Jung und Alt etliche Highlights an. So war für die Kleinsten von der Jugendwehr eine Hüpfburg und die beliebte Löschstation bereitgestellt. Das Team der neu gegründeten Löschfüchse hatte einen Stand aufgebaut, an dem es neben Kinderbüchlein über die Feuerwehr auch Aufkleber, Ausschneide- Hampelmänner im Feuerwehrkostüm und Infomaterial im Allgemeinen über die Arbeit der Feuerwehr gab. Auch konnten die Kleinen einen Button selbst gestalten, den sie dann stolz den Rest des Tages trugen. Christiane Sawallich und Marisa Münch gehören zu den fünf Betreuerinnen, die ab dem 10. September zum ersten Mal die dann 14tägig stattfindenden Gruppenstunden für 6-9-jährige Mädchen und Jungen leiten. Einen Elterninfo-Abend haben sie für den 29. August geplant und freuen sich schon auf ihre Arbeit mit dem Nachwuchs. In den Gruppen wird kindgerecht das Verhalten im Brandfall geübt, gespielt und gebastelt, die Kids lernen alles Wichtige über die Feuerwehr und auch Gruppenausflüge stehen auf dem Programm. Das wird sicher eine spannende Zeit, wie Münch schmunzelnd bemerkt. Ihre beiden Kinder seien gerade 6 und 8 Jahre alt und könnten es kaum abwarten, dabei zu sein.
Am Duft der leckeren Waffeln kam keiner vorbei und ein Glas Wein konnte man sich am Weinstand auch gleich mitnehmen, der erlesene Tröpfchen von Umstädter Winzern bot, aber auch Bembel (einzeln oder meterweise) oder spritzigen Sekt auf der Karte hatte.
Ausschließlich Weizenbier gab es am Stand nebenan, doch wer andere Getränke (Bier, Erfrischungsgetränke oder Wasser) wollte, wurde in einer der Hallen fündig, wo man sich auch gleich mit leckerem Essen eindecken konnte. Das Küchenteam bestand aus 30 Leuten und zauberte wieder frisch zubereitete Köstlichkeiten von Feuerwehrburgern über Steaks, Brat-, Rinds- oder Curry-Würsten mit Pommes. Hackbraten wurde zudem vom Partyservice Lautenschläger geliefert. Hungrig blieb hier Niemand!
Das Fest mit Wohlfühlcharakter sei in diesem Ausmaß nur zu stemmen, weil aus allen vier Abteilungen ungebremste Unterstützung komme: Einsatz-, Jugend-, Alters- und Ehrenabteilung, aber auch fördernde Mitglieder arbeiten tagelang Hand in Hand. Hier im Stützpunkt werde das Fest seit 1991 ausgerichtet, berichtet Pöschl, aber davor war es schon gut 25 Jahre am alten Feuerwehrhaus an der Fahrstraße gefeiert worden. Die Babenhäuser lieben dieses Fest und kamen schon am Spätnachmittag zu Scharen, um ein paar unbeschwerte Stunden zu genießen, aber auch, um die große ehrenamtliche Aufgabe zu würdigen, die ihre Feuerwehr für die Gesellschaft leistet. Allein in den letzten fünf Wochen habe es teils durch die anhaltende Trockenheit über 30 Brandeinsätze gegeben, erzählt Pöschl. In diesem Jahr habe man bereits im Juli 85 Einsätze absolviert, was den diesjährigen Durchschnitt sicher weit über die üblichen 120 Einsätze pro Jahr anheben werde.
Bereits am Nachmittag zeigten sich die Helfer mit dem Besuch des Festes sehr zufrieden, doch die laue Sommernacht sprengte alle Erwartungen: während die Sitzbänke im Freien alle voll waren, tummelten sich viele Besucher an den Stehtischen vor den Getränkeständen oder schwangen das Tanzbein zu den Klängen der Party-Band „Rockxy Music“, die zum ersten Mal bei der Sommernacht spielte.
In der „Blaulichtbar“ fand man neben leckeren Cocktails mit und ohne Alkohol auch eine fetzige Disko mit sehr effektvoller Licht- und Soundtechnik vor. Zu den Klängen von DJ-Service „Rent my Sound“ boten die IBC-Behälter mit Lichteffekten den optimalen Hintergrund zum Abhotten bis in die frühen Morgenstunden. Dass hier das junge und junggebliebene Partyvolk zu finden war, versteht sich von selbst.
Am nächsten Morgen standen die Floriansjünger trotz kurzer Nacht bereits ab 8 Uhr wieder in großer Zahl auf dem Feiergelände: bis zum frühen Nachmittag war Babenhausens „Biergarten für einen Tag“ fast im Nichts verschwunden. Und den Gästen vom Vorabend kommt es wie ein Sommernachtstraum vor, wenn sie nur 24 Stunden später das Gelände beim Vorbeifahren sehen: als hätte hier nie eine Mega-Party stattgefunden.    kb

 

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