Territorialmuseum: Das Territorialmuseum wird mit einem Lapidarium bereichert

Landrat Klaus Peter Schellhaas und Hans-Georg Schöpp (re.), vom Förderausschuss der Leader-Region Darmstadt-Dieburg, überreichten den Zuwendungsbescheid an den Vorsitzenden der „Amtsgasse 32, Babenhausen – Stiftung“, Dieter Aumann (li.).

Mit guten Nachrichten im Gepäck besuchte am vergangenen Donnerstag Landrat Klaus Peter Schellhaas das Babenhäuser Territorialmuseum. Mitgebracht hatte Schellhaas, der an diesem Tag Babenhausen bereiste, nicht nur einige Mitarbeiter der Kreisverwaltung, sondern auch einen Zuwendungsbescheid von rund 20.000 Euro für die Erstellung eines Lapidariums.

Ein Lapidarium, also die Sammlung von Steinwerken, wie Grabsteine und Grabplatten, aber auch Grenz- und Markierungssteine, wird ab dem Spätsommer auf dem Außengelände des Museums zu sehen sein. Einige Ausstellungsstücke des Lapidariums stammen aus der evangelischen Stadtkirche, für die es nach der dortigen Renovierung keinen Platz mehr gab. Sie wurden zunächst im Bauhof untergebracht und kamen dann zur Firma Aumann. Jetzt befinden sich die Steine auf dem Betriebsgelände des Steinmetzmeisters Franz-Josef Becker in Harreshausen. Er und sein Team werden nun die Steine säubern, und so gut es geht wiederherstellen. Keine leichte Aufgabe, denn die Steine sind bis zu 500 Jahre alt. Das Investitionsvolumen von ca. 46.000 Euro wird zur Hälfte durch das sogenannte Leader-Programm gefördert (Förderung der ländlichen Entwicklung in Hessen). Die andere Hälfte bringt die Aumann Stiftung ein, die auch die umfassende Sanierung des ehemaligen Amtshauses,  aus dem Jahr 1555, in so vorbildlicher Art und Weise vorgenommen hat. Gefördert werden die Restaurierung der Grabsteine, die Gestaltung der Aussenanlage und die Beschilderung zur Erläuterung der Exponate. Bei der kleinen Feierstunde bedankte sich Dieter Aumann bei Klaus Peter Schellhaas für die Förderung und ging auf die bevorstehenden Maßnahmen ein, die eine bedeutsame Bereicherung und Ergänzung des Territorialmuseums darstellen. Lapis, das lateinische Wort für Stein ist Namensgeber des Lapidariums und Aumann führte aus: „In der Menschheitsgeschichte haben Steine eine besondere Bedeutung. Die Steinzeit dauerte über eine Million Jahre, Steine dienten nicht nur als Werkzeuge, sie sind auch Kultgegenstände.“ Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Tempelanlagen im alten Ägypten und auf das englische Stonehenge. Das Gebäude in welchem das Territorialmuseum untergebracht ist, wurde 2009 von Dieter Aumann erworben. Nach Gründung der Stiftung im Jahr 2010 wurde die umfassende Sanierung des ehemaligen Amtshauses vorgenommen. Die Eröffnung des Museums konnte am 30. März 2014 gefeiert werden. Mittlerweile wurde das Museum mit mehreren Preisen wie der „Deutsche Fachwerkpreis“ und dem „Hessischen Denkmalschutzpreis“ ausgezeichnet. Die Verbundenheit von Dieter Aumann mit seiner Heimatstadt, und sein Herzblut, welches er in die Sanierung und Gestaltung des Museums einbrachte, sind ein wahrer Glücksfall für Babenhausen. Durch diese Leidenschaft ist Babenhausen um ein kulturhistorisches Angebot reicher geworden. Dank der inhaltlichen Ausstellungsschwerpunkte, des Territoriums Hanau-Lichtenberg, hat dies sogar eine überregionale Bedeutung und zeigt Babenhausen von einer seiner schönsten Seiten.                  hz

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