Stellungnahme der CDU-Fraktion: Es fehlen 120 Kita-Plätze – Wir müssen unverzüglich handeln

Gereicht hat es nicht. Nach der immensen Investition in den Neubau der Kita Kunterbunt und weiteren Ertüchtigungen und Behelfsanbauten in den Ortsteilen steht die Stadt Babenhausen im kommenden Kindergartenjahr vor einem ernsten Problem. Bis zu sechs neue Kita-Gruppen werden fehlen, wenn die Stadt nicht schnell und angemessen reagiert.

Die CDU warnt schon lange vor einer Situation, wie sie jetzt entstanden ist. „In den vergangenen Jahren zeichnete sich ab, wo es knapp werden würde: Dort, wo Neubaugebiete entstanden sind, haben zuerst die Eltern Alarm geschlagen“, schreibt Günther Eckert für die CDU mit Blick auf die Ortsteile Hergershausen und das Stadtgebiet Ost mit den Lachewiesen. Dabei habe sich die Situation immer weiter zugespitzt. „Das ganze Ausmaß wurde zuletzt mit der amtlichen Bekanntmachung der Bedarfszahlen zur jüngsten Sozialausschusssitzung auch den letzten Zweiflern klar. Wir müssen unverzüglich handeln.“ Hochgerechnet sind es im Sommer 120 Kinder, für die die Stadt keinen Kitaplatz haben wird. „Abgesehen von der ganz einfachen Sachlage, dass die betroffenen Familien einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben und gegen die Kommunen Klage erheben können, muss man als Außenstehender wissen, in welcher Situation sich diese Familien befinden. Da geht es zum Einen um den Wiedereinstieg in den Beruf, der den Müttern nun massiv erschwert wird, wenn der Job nicht sogar gefährdet ist. Dann ist da die lange Unklarheit, ob es mit einem Platz klappt oder nicht -eine Hängepartie für die Eltern. Und schließlich verwehrt man den Kindern die Möglichkeiten, die der Kindergarten bietet. Wir haben uns im Parlament auf eine Bedarfsdeckung von 100 % bei den Kitaplätzen für Dreijährige geeinigt. Ein dreijähriges Kind soll in die Kita gehen, denn es braucht die Kita für seine Entwicklung.“ Als besonders bedauerlich wertet Eckert die Situation in Langstadt. Obwohl der Kindergarten in diesem Jahr grundlegend saniert und umgebaut werden musste, hat die Stadt dort keine zusätzlichen Plätze geschaffen. Im Gegenteil, nach der Eröffnung stehen statt bisher 50 nur noch 44 Plätze zur Verfügung. Fazit: 13 Familien, die in Langstadt bereits auf der Warteliste gelandet sind.
Günther Eckert hat im zurück-liegenden Sozialausschuss anlässlich der beunruhigenden Zahlen die Forderungen der CDU nach einem bedarfsgerechten Ausbau erneuert. Und er ist dabei überparteilich unterstützt worden. „Wir hatten unsere Vorschläge in der Fraktion bereits erarbeitet und konnten daher einen konkreten Maßnahmenplan vorstellen, der die Einzugsgebiete nach drei Hauptstandorten zusammenfasst. Es ist  gelungen, einen gemeinsamen Antrag daraus zu formulieren. Wir freuen uns über diese Entwicklung sehr, begrüßen den Dialogwunsch über die Parteigrenzen hinweg und danken für die ausgesprochen konstruktiven Gespräche.“
Der gemeinsame Antrag des Sozialausschusses sieht nunmehr vor, die erforderlichen finanziellen Mittel für folgende Maßnahmen in die Etats des Jahres 2015 und der Folgejahre einzustellen (siehe Diagramm).
Weitere konzeptionelle Ansätze wurden von der CDU erarbeitet.  So sollen parallel als mögliche Alternativen und als Ergänzungsangebote bevorzugt geprüft werden: Die Errichtung eines Waldkindergartens, eines Bauernhofkindergartens und einer Kita für Musik und Kunst. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten Alternativen im Betreuungsbereich angeschaut. Andere Kommunen stehen vor den gleichen Problemen wie wir - und haben dafür tolle Lösungen gefunden.“ Der Blick über den Babenhäuser Tellerrand bis nach Ober-Ramstadt beispielsweise habe der CDU eine Lösung mit Vorbildcharakter präsentiert. „Hier hat die Stadt mit Ideenreichtum und Engagement ein tolles Konzept entwickelt und bietet nun mit großer Nachfrage drei Angebotsbausteine der Kinderbetreuung an. Hierbei werden die Bausteine Waldpädagogik und Bauernhofpädagogik ausgelagert, das spart Räumlichkeiten und damit Kosten. Ein rundum gelungenes Konzept für eine abwechslungsreiche Kinderbetreuung mit unterschiedlichen Bildungsanreizen ist hier entstanden.“
Auch Vorschläge aus der Babenhäuser Bürgerschaft sind dankbar aufgenommen worden.  So hat ein Harreshäuser Vater das ehemalige Feuerwehrhaus in direkter Nachbarschaft zum Kindergarten in die Debatte getragen. Der Umbau des Gebäudes als Kitabereich soll nun geprüft werden. Vom Verein Herigar aus Hergershausen wurde die vorübergehende Nutzung der Vereinsräume für den Kitabetrieb als Möglichkeit angeboten. Aus Sicht der CDU ein weiteres positives Signal: „Die Bürger machen sich Gedanken. Es gibt viel Solidarität zu den Familien in den jeweiligen Ortsteilen. Das ist Beweis dafür, dass Babenhausen imstande ist, die anstehenden Probleme gemeinsam zu lösen.“

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