In einer interessanten Präsentation hatten die Mitarbeiter des Zweckverbandes auf die bestehenden Nutzungskonflikte zwischen Wassergewinnung und Kiesabbau hingewiesen. Die größten Gefahren gehen dabei vom Grundwasseraufschluss durch die entstehenden Kiesseen aus. Während der Abbauphase können die Risiken beherrscht werden, hier ist der Zweckverband selbst in das Monitoring und die Kontrolle etwaiger Schadstoffeinträge durch die Kiesunternehmen eingebunden. Nach der Endnutzung von Wald- und Feldflächen und die Entstehung immer größerer Seenflächen und ohne die bisher schützenden Bodenschichten bleibt hingegen das dauerhafte Risiko von – auch unfallbedingten – Schadstoffeinträgen, die fast ungefiltert dann Zugang zu den Grundwasserströmen findet.
Von den Teilnehmern wurde in der anschließenden Diskussion die Privilegierung des Kiesabbaus durch das Bergrecht sehr kritisch gesehen. Die langfristige Sicherung des kostengünstigen Zugangs zu sauberem Trinkwasser müsse absolute Priorität haben. In ganz Europa muss das Recht auf gesundes Wasser als öffentliches Gut vor privater Vereinnahmung und Ausbeutung geschützt werden. Die Schonung begrenzter Ressourcen auch bei Sand und Kies kann nur gelingen, wenn sich die Preise verändern, die Umwelt(zerstörungs-)kosten sich im Produkt wiederfinden und das Recycling von Baumaterial auf breiter Front durchsetzt.
In der anschließenden Führung durch das Wasserwerk zeigten sich alle Teilnehmer beein-druckt vom technischen Aufwand und Standard bei der Gewinnung eines sauberen Trinkwassers, der im Wasserwerk des Zweckverband mittlerweile – auch dank umfangreicher Investitionen erreicht wurde.
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Rubrik: Politik und Parteien
22.05.2014
GRÜNE Babenhausen informieren: Grundwassergefährdung durch Kiesabbau? Rundgang durchs Wasserwerk Hergershausen
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