Im Vergleich zum Herbst 2017 steigt der IHK-Geschäftsklimaindex zu Jahresbeginn um 1,4 Punkte. Er liegt nun bei 121,9 Zählern. „Der Index hat jetzt zum vierten Mal in Folge zugelegt, dieser Erfolg spricht für sich“, betont Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt, bei der Vorstellung des Konjunkturberichtes. „Die Stimmung in vielen unserer Unternehmen ist gut. Die Geschäfte laufen noch besser als im Herbst.“ 48 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen das laufende Geschäft als gut, 42 Prozent als befriedigend, nur zehn Prozent als schlecht. Im Saldo sind das fünf Punkte mehr als im Herbst.
Den Optimismus der Herbstumfrage haben die Unternehmer mit ins neue Jahr genommen. 20 Prozent der Unternehmen glauben an bessere Geschäfte, 67 Prozent sehen eine konstante Entwicklung, 13 Prozent stellen sich auf schlechte Zeiten ein. Gegenüber Herbst 2017 ist das im Saldo nur ein Prozentpunkt weniger.
Alle südhessischen Branchen zeigen sich stark, einige bärenstark: „Hervorzuheben ist die Industrie. Keine andere Branche möchte im neuen Jahr so viel investieren“, so Vetterlein. „Auch beim Personal will die Industrie deutlich aufstocken. Ob das bei dem leergefegten Arbeitsmarkt auch klappt, ist offen“, illustriert er die Situation.
Kritischer Blick auf die Politik
„52 Prozent der Befragten sehen im Fachkräftemangel das größte Risiko für ihr eigenes Unternehmen, erläutert Dr. Peter Kühnl, Konjunkturexperte der IHK Darmstadt. Auf die Stimmung drückt auch der schwierige Weg zu einer Regierung in Berlin. „Dieser zähe Machtpoker ist für die Unternehmen nicht nachvollziehbar. Deutschland braucht dringend eine handlungsfähige Regierung“, kommentiert Kühnl. So wird das Risiko der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 49 Prozent deutlich häufiger genannt als im Herbst.
Konjunktur in den Regionen
In Darmstadt prägen die Dienstleister das wirtschaftliche Geschehen. Ihnen geht es richtig gut und die Zukunft sehen sie optimistisch. Deswegen wollen sie zusätzliches Personal einstellen.
Die Kreise Bergstraße und Darmstadt-Dieburg verfügen über eine solide industrielle Basis, jedoch sind Baugewerbe und Handel dominant. Das Baugewerbe ist auslastet und meldet viele Aufträge bis in den Frühsommer. Der Einzelhandel ist durchaus zufrieden. Mit Investitionen hält er sich aber zunächst zurück. Weitere Mitarbeiter wollen die Einzelhändler zunächst nicht einstellen.
Im Kreis Groß-Gerau prägen Industrie sowie Dienstleister aus Verkehr und Logistik die Wirtschaft. Die Industrie ist ausgelastet und freut sich über Aufträge aus dem In- und Ausland. Die Zahl der Mitarbeiter soll steigen, viele Investitionsprojekte werden ins Leben gerufen. Die Verkehrs- und Logistikdienstleister beurteilen ihre Geschäftslage als sehr gut, und sind optimistisch.
Industrie und Baugewerbe bilden das wirtschaftliche Rückgrat des Odenwaldkreises. Die Industrie meldet gute Zahlen und sieht das Exportgeschäft optimistisch. Personell will sich die Industrie verstärken. Das Baugewerbe meldet exzellente Zahlen und sucht ebenfalls Personal.
(ihk/pkü)
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