Ein Baustein für eine erfolgreiche Teilnahme bei den Paralympics ist die Zusammenarbeit mit der Sportmentaltrainerin Valerie Nungesser. Sie legt bei ihrem Coaching den Schwerpunkt auf eine erfolgreiche Entwicklung von Zielsetzungen, Visionen und der Begleitung von Änderungsprozessen. Valerie Nungesser erläutert ihr Konzept „Erfolg beginnt im Kopf“, denn das Gehirn arbeitet nach Mustern und daher kann man es „austricksen“. Es gelte die eingeschlagenen Trampelpfade zu Autobahnen zu machen – Autobahnen im Kopf. Mit Atem- und Entspannungstechniken gelingt es den Stresspegel zu reduzieren, die Konzentration zu steuern und mentale Hürden zu überwinden. Der Umgang mit Emotionen und die Auseinandersetzung mit Erwartungsdruck, Stress und Nervosität, bedarf zwar etwas Übung und Vorbereitungszeit, aber schon die ersten Trainingseinheiten führen zum gewünschten Erfolg.
Vico Merklein ist von der neuen Trainingsmethode überzeugt „Es wirkt sehr gut – unglaublich gut“ schildert der Modellathlet und fasst die Themen Stress und Nervosität ganz im Stile eines Spitzensportlers zusammen: „Die Birne blockiert“ schmunzelt er und führt aus: „Wenn ich verkrampfe, dann gehen die Muskeln zu und ich kann keine Leistung bringen.“ Durch die Sichtweise von außen und den Hilfestellungen, bestimmte Punkte besonders zu betrachten, fühle er sich besser vorbereitet. Er schildert eine beispielhafte Situation vom diesjährigen WeltCup in Ostende. Bei diesem Rennen gab es keine Startaufstellung und Vico Merklein fand sich beim Start plötzlich in der 5. Startreihe wieder, mitten im großen Teilnehmerfeld. Dies wäre für ihn früher ein Grund gewesen nervös zu werden und hätte ihn bei den Startvorbereitungen und zu Beginn des Rennens abgelenkt. Durch das Mentaltraining ging er mit der Situation ganz ruhig um. Er schaute sich um und stellte fest, dass seine Hauptkonkurrenten direkt vor und hinter ihm starteten. Es bestand also keine Sorge, einen Rückstand durch die Startaufstellung hinterher zu fahren. Ohne das Mentaltraining wäre er gedanklich nicht bei der Sache gewesen, und hätte sich schon vor dem Kurbeln „verrückt“ gemacht. „Atme tief durch und schau mal was passiert“ sagte er zu sich und auch diesen Wettbewerb konnte er für sich entscheiden. Man kann das Unterbewusstsein programmieren, informiert Valerie Nungesser, dadurch erarbeitet man sich die Möglichkeit, zu einer bestimmten Zeit die Sachen abzurufen, die man im Training einstudiert hat. Die Vorbereitung auf eine konkrete Situation wird im Training angewendet um die Wettkampfsituation zu simulieren, mit kleinen Schritte erreicht man oftmals eine große Wirkung und dies hat eine persönliche Weiterverbesserung zur Folge. Es gelte aber auch für diese Thematik offen zu sein und es zuzulassen.
Die Erfahrungen des Mentaltrainings haben Vico Merklein in seinem Tun bestätigt. Seine Selbstreflexion „Man kann es, man muss es nur tun“ spricht für sich. Die letzten Tage auf seinem Weg sind mit zahlreichen, intensiven Trainingseinheiten gepflastert. Bei einigen dieser Einheiten werden nicht nur die Muskeln trainiert, sondern auch die innere Stärke. Mit seinem Sportmentaltraining bringt sich Vico Merklein auch in psychische Topform um in Rio, im entscheidenden Moment, seine Topleistung abzurufen – und seinen Traum vom Gold zu verwirklichen. hz
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Rubrik: Sport
21.07.2016
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