Kurz vor dem Start erklären die Organisatorin Heike Noll und der Revierförster Thomas Schmalenberg die farbkodierten Streck-enmarkierungen. Während im ersten Drittel alle gemeinsam laufen, teilt sich dann die Wegeführung: grüne Markierungen zeigen den Wanderern, wo ihre 4 Kilometer-Strecke verläuft. Gelb markiert die 6 Kilometer für die Walker und rot steht für die kürzere (7 km) und blau für die längere Joggingrunde (10 km). Laut Heike Noll, sollten alle Teilnehmer nach etwa einer Stunde wieder zurück am Ausgangspunkt sein und bisher ging auch noch nie Jemand verloren, wie sie schmunzelnd hinzufügt.
Dass die Geselligkeit an diesem letzten Lauf im Vordergrund steht, sieht man an den Vorbereitungen an der Hütte im Wald. Wenn die Läufer wiederkommen, bleiben sie gerne noch bei einem Glühwein oder heißen Orangensaft beieinanderstehen, den Alice Sauer und Christa Höhn traditionsgemäß gegen eine Spende ausschenken, und lassen ihre sportlichen Höhepunkte des scheidenden Jahres Revue passieren. Damit auch der kleine Hunger befriedigt werden kann, hat Förster Schmalenberg mit seiner Frau Ellen schon den Holzgrill angeschürt und rechtzeitig die Wildschweinbratwürste aufgelegt. Das Wild lieferte ihm dafür der Babenhäuser Wald und zur Wurst hat es die Metzgerei Klaus Lautenschläger aus Harpertshausen verarbeitet. „Mehr Bio geht nicht“, wie der Waidmann erklärt, denn die Tiere werden weder auf die Schnelle gemästet, noch mit Antibiotika behandelt. Schmalenberg ist sogar froh, bei dieser Laufveranstaltung Werbung für die außergewöhnliche Delikatesse zu machen, denn die Wildschweinpopulation hat aufgrund der milden Winter und üppiger Maisfelder im Sommer enorm an Stärke zugenommen.
Nach bereits 32 Minuten läuft der Babenhäuser Klaus Rühl als erster ins Ziel: er hatte sich aufgrund von Rückenproblemen für die 4 Kilometer entschieden, denn dabei sein wollte er auf jeden Fall! Ab jetzt tröpfeln immer mehr Läufer ein und man verliert den Überblick, wer jetzt welche Strecke absolviert hatte.
Die weiteste Anreise hatten wohl Chiara (fast 10) und ihr Bruder Keanu (8), die aus München kommen und gerade ihre Tante Nhu Hecker besuchen. Nach dem vielen Stubenhocken der Feiertage freuten sie sich über das Laufangebot des TVB. Zuhause begleiten sie ihren Papa immer mit den Rädern, wenn er seine Trainingseinheit joggt. Sie sind jetzt ziemlich ausgepowert, aber doch glücklich, dass sie durchgehalten haben und beißen genüsslich von ihrer Bratwurst ab. Einige Geschäftsleute, die den Verein auch bei anderen Aktivitäten unterstützen, laufen heute mit. Zum ersten Mal auch Markus Aumann, der die perfekte Organisation lobt. Normalerweise läuft er ganz privat ein- bis zweimal die Woche, aber „das hier macht schon auch Spaß!“
Als ältester Jogger war Georg Pollikeit unterwegs und hat mit seinen fast 82 Jahren die 6 Kilometer in bemerkenswerten 55 Minuten zurückgelegt. Laufen war schon immer seine Königsdisziplin und auch wenn die Strecken kürzer werden, hofft er doch, die Laufschuhe noch recht lange nicht an den Nagel zu hängen. Die Jüngste 10 km-Läuferin ist Michelle. Mit ihren 15 Jahren steckt sie die gelaufenen Kilometer weg wie nichts und begleitet auch sonst immer wieder ihre Mama Anja auf den Joggingpfaden der Umgebung.
Leni Willand hat vor vielen Jahren den „Lauftreff“ aus der Taufe gehoben und gründete vor 13 Jahren die Gruppe „50+“, die sich jeden Dienstag um 15 Uhr an der Reithalle trifft. Die durchschnittlich 15 Leute, die zwischen 5 und 7 Kilometer laufen, würden sich über weitere Mitläufer freuen. Ans Aufhören denkt auch die 87-Jährige nicht, denn „Laufen hält jung!“, wie sie lachend beteuert. Sie freut sich vor Allem auch, dass wieder junge Leute nachkommen, die leistungsmäßig laufen.
kb
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Rubrik: Sport
06.01.2018
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