Nach 104 Jahren SV Germania Babenhausen möchte man den Verein auflösen

Aus einer Möchtegern professionellen Fusion wurde eine billig vorgetragene Vereinsauflösung. Traurig, in den vergangenen, letzten 12 Monaten hat man es als Vorstand nicht bewältigen können, einen vernünftigen Fusionsvertrag auszuarbeiten, um diesen, ordnungsgemäß den Mitgliedern, zwecks Abstimmung vorlegen zu können.

Beide Vereins-Vorstände haben stattdessen dafür gesorgt, dass viele Mitglieder den Verein gewechselt haben oder ausgetreten sind. Nun sucht man Ausreden: Man hat sich in den Germania-Vorstand wählen lassen, um sich anschließend über eine Doppelbelastung zu monieren, um sich von der Vorgehensweise freizusprechen. Der SV Sickenhofen hatte sich im Jugendbereich von Hergershausen getrennt, um eigenständig zu sein. Dieser Versuch scheiterte jedoch kläglich.
Im aktiven Bereich sollte man Spaß-Fußball, den allerdings regelmäßig nur die Gegner vom SV Sickenhofen hatten. Nur durch die Hilfe der Germania konnte man diese Saison mit einer Ersten Mannschaft auf dem Platz antreten. Germania Babenhausen war immer bekannt für seine gute Jugendarbeit, bis sich der Vorstand nur noch auf den Aktiven-Bereich fokussierte. Dieses Handeln hat viele Trainer und Kinder bewegt in benachbarte Vereine zu wechseln. Durch die geplante Neugründung werden weitere Spieler in andere Vereine abwandern, viele passive Mitglieder werden nicht nach Sickenhofen folgen und die Mitgliederzahlen werden weiter sinken.
Dementsprechend werden auch Gelder von Sponsoren fehlen, die hauptsächlich nur aus Verbundenheit und Vereinsliebe wegen noch Geld spenden und nicht um sportliche Erfolge zu erwarten. Man hat diese Saison schon Schwierigkeiten drei Mannschaften an den Start zu schicken, erst kürzlich wurden der Germania drei Punkte abgezogen, weil man keine 8 Atteste wegen Krankheit vorlegen konnte, um das Spiel abzusagen. Der einzige Gewinner bei diesem einseitigen Tauziehen ist der SV Sickenhofen, bei dem man sich erhofft, durch die Zusammenlegung der Vereine wieder Leben einzuhauchen.
Die vielen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die dann in naher Zukunft nicht mehr in der Kernstadt Fußball spielen können, haben dann einfach Pech gehabt!? Es ist lachhaft und wahrscheinlich einmalig in ganz Hessen, dass eine Stadt mit so vielen Einwohnern keinen Fußball mehr in der Kernstadt anbieten kann. Schade, dass man Kinder laut Satzung nicht entscheiden lassen kann. Nach Vereinsauflösung wird es ein Sperrjahr geben, in dem alle Verbindlichkeiten getilgt werden müssen. Danach wird ein 104 Jahre alter Traditionsverein einfach begraben.
Bisher gibt es noch keine schriftliche Zusage des HFV dass man in den jetzigen Klassen weiterspielen darf. Es wird auch weiterhin noch viele ungeklärte Fragen geben, besonders im steuerlichen Bereich wird noch viel Arbeit auf den Verein zukommen. Man hätte wohl im Vorfeld einen neuen Verein gründen sollen, um einfach mal die Resonanz abzuwarten, wie groß das Interesse an dem neuen Verein überhaupt ist. Bei Vereinsauflösung können alle Spieler ablösefrei austreten, dies könnte noch zu einem schönen Eigentor für die Verantwortlichen werden. Es gibt keinerlei schriftliche Verträge bisher, wie alles geregelt werden soll. Da bei der Sitzung zur Vereinsauflösung am 26. Januar 2016, nicht 3/4 aller stimmberechtigten Mitglieder anwesend sein werden, wird es wohl noch eine zweite Versammlung geben müssen, in der dann 3/4 der anwesenden Mitglieder über die Auflösung des Vereins entscheiden können. Hier haben Sie alle die Möglichkeit abzustimmen, dass die Germania am Leben bleibt und für die Kinder weiterhin Fußball in der Kernstadt angeboten wird.

Antonio Coppolecchia, Tihana  und Hans-Jürgen Hennigs

Kommentare

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28. Januar 2016 - 16:27

So wie einst Real Madrid............

Ja, wirklich schade wenn es den so kommen sollte. Aber der Untergang der Germania begann schon in den späten 80er und 90er Jahren. Damals spielte ja kaum noch ein Babenhäuser in der ersten oder zweiten Mannschaft. Namen wie Klankert, Wolf, Blümler, Hennings, Keck usw. waren Namen, die jedem Babenhäuser Amateurfußballer ein Begriff waren. Ich will aber jetzt auf Grund der Diskussion um Einwanderung Asyl usw. nicht weiter auf die Personalpolitk der Germaniaverantwortlichen eingehen. Aber vielleicht wäre es besser gewesen etwas mehr auf die Zusammenstellung der Mannschaften zu achten. Meiner Meinung nach hat sich die Germania von den Babenhäusern selbst entfremdet. Mfg, ein sehr entäuschter Babenhäuser Germane



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