Ab September 2014 können in Langstadt endlich die Kindergarten-Kinder ganztägig betreut werden. Seither blieb die Kinderbetreuung dort auf den Vormittag beschränkt, denn es gibt zu wenige geeignete Räumlichkeiten. Eine Ganztagsbetreuung erfordert Platz zum Schlafen, ein Bistro mit entsprechender Aufwärm- und Kochfunktion, mehr Platz für das Personal. Viele Langstädter Eltern meldeten deswegen ihre Kinder in anderen Stadtteil-Kitas an, wo die ganztägige Betreuung gesichert ist.
Da der Kindergarten Langstadt ohnehin Sanierungsbedarf im Bereich des Brandschutzes hatte, beschlossen die politischen Gremien einstimmig, die Sanierung mit einer räumlichen Erweiterung zu kombinieren. Um auch Unter-3jährige aufnehmen zu können, bedarf es zusätzlich eines Umbaus des Sanitärbereichs. Für Erweiterung, Umbau, technische Ertüchtigung und Planungskosten haben die Stadtverordneten rund 1 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Die mehrmonatige Umbauphase beginnt für die Kinder mit einem Abenteuer: an der Markwaldhalle entsteht derzeit ein Container-Dorf, das den rund 50 Kindern als Ausweichquartier dient.
Angesichts der hohen Kinderzahlen in ganz Babenhausen prüften die Ingenieure des Eigenbetriebs, ob eine zusätzliche Kindergruppe in Langstadt untergebracht werden könnte: eine Aufstockung des Gebäudes wurde überlegt, alternativ dazu ein Anbau. Doch aus technischen Gründen und aus wirtschaftlichen Betrachtungen heraus scheinen dies keine sinnvollen Alternativen, die Kosten würden sich im Rahmen eines Neubaus bewegen. Dies wurde mehrfach im Ortsbeirat und in anderen Gremien dargestellt.
Ärgerlich ist zudem, dass das neue Kinderförderungsgesetz (Kifög) der Hessischen Landesregierung eine Gruppenverkleinerung vorsieht, wenn Ein- und Zweijährige in einer Kita-Gruppe betreut werden. Da die Betreuung von U-3-Kindern der ausdrückliche Wunsch aller Beteiligten ist, muss zukünftig die Platzzahl der Gruppe entsprechend beschränkt werden. Schade, dass solcherlei Reglementierungen die guten Absichten der Stadt behindern.
Dem Ortsbeirat wurden Planungen und gesetzliche Rahmenbedingungen ausführlich erläutert; zudem kennt der Ortsvorsteher auch als Mitglied des Sozialausschusses die Sachlage und hat die entsprechenden Entscheidungen mitgetragen. Was auch sonst… denn dies ist gut für Langstadt.
Gut, dass es jetzt in Langstadt losgeht mit der Ganztagsbetreuung, dass es jetzt losgeht mit dem Umbau. Der Ortsvorsteher ist gebeten, sich an seine Parteifreunde der CDU zu wenden mit der Bitte, das Kifög kommunalfreundlich zu ändern.
Gabi Coutandin, Bürgermeisterin
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