Schwammige Antwort

Voller Spannung habe ich den Leserbrief von Bürgermeisterin Coutandin gelesen. (siehe Stellungnahme von Bürgermeisterin Gabi Coutandin „Endlich ganztägige Kinderbetreuung…“)

Am Ende bin ich doch wieder enttäuscht worden: Ein in Regenbogen-Farben gehaltener Wischiwaschi-Text, der immer knapp die eigentlichen Kritikpunkte umrundet. Diese PR in eigener Sache ist schon lange Methode geworden, nervt aber von Mal zu Mal, vor allem, wenn es um die Beantwortung von berechtigten kritischen Nachfragen geht. Da möchte nicht nur ich, da möchten auch die Leser einfach mal Klartext lesen. Warum ist das nicht möglich?
Und doch: Wenn ich die schwammige Antwort auf meine Kritik („Sanierungskosten 1 Million und vier Plätze weniger“) richtig interpretiere, stellt die Bürgermeisterin es so dar, als habe man bei der Stadt tatsächlich eine mit der Sanierung einhergehende Anbaumaßnahme zur Platzerweiterung geprüft. Fehlanzeige!
Der Ortsbeirat hatte darum gebeten, einen weiteren Gruppenraum im Zuge der Umbaumaßnahmen des Langstädter Kindergartens prüfen zu lassen - ein berechtigter Vorschlag angesichts knapper Betreuungsplätze. Als dem Ortsbeirat die Pläne vorgestellt wurden, bestätigte der für die Planung verantwortliche Mitarbeiter des Eigenbetriebs, dass er vom Magistrat nie den Auftrag erhalten habe, einen weiteren Gruppenraum zu planen bzw. die Möglichkeiten hierzu überhaupt zu prüfen. Gleiches wurde in der Sozialausschusssitzung wiederholt - die Frage von mir, darauf die Antwort des städtischen Angestellten („Wir hatten keinen Auftrag, dies zu prüfen.“) Die Bürgermeisterin war an beiden Sitzungen persönlich anwesend - genauso wie einige, wenn auch wenige Bürger. Was also soll das Geflunkere?
Die nun auch noch geringere Anzahl von Plätzen mit dem neuen Kifög abtun zu wollen, ist reines Ablenkungsmanöver - denn dieses wurde nicht für eine bessere Kommunalpolitik entwickelt, sondern in erster Linie für unsere Kinder! Im Übrigen hat die Bürgermeisterin das KiFög in einem anderen Zusammenhang ausdrücklich gelobt - für verbesserte Möglichkeiten und flexiblere Handhabung bei der Gruppenbildung. Immer so, wie's passt…
Es bleibt dabei: 1 Million in eine Kita-Sanierung zu stecken, ohne einen einzigen Platz mehr zu schaffen, ist Irrsinn - und in Zeiten eines desaströsen Haushalts mehr als fragwürdig.

            Günther Eckert, Ortsvorsteher Langstadt

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